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Album der Woche

26. Juli 2023, 18:21 Uhr von Uwe

Bevor wir zum Album der Woche kommen, müssen wir erstmal einen anderen Jubilar feiern: Mick Jagger wird nämlich heute 80 (und damit fast doppelt so alt wie der letzte relevante Hit der Rolling Stones, denn Start Me Up ist von 1981). Und weil die Rolling Stones sowieso eine völlig überbewertete Kapelle sind, die seit 50 Jahren davon zehrt, dass sie seit 1965 nicht satisfaktionsfähig sind, ist das Album der Woche auch nicht von ihnen. Allerdings stammt das Album der Woche aus einer ähnlichen Epoche, es ist nämlich inzwischen 55 Jahre alt.

Das Album der Woche ist eigentlich genau genommen ein Song der Woche, denn die anderen fünf Songs der Platte kennt eh keiner. Tatsächlich kennt eigentlich außer diesem einen Song überhaupt niemand irgendwas von dieser Band. Dafür ist dieser eine relevant-bekannte Song dann aber auch mal eben schlappe 17 Minuten lang und war damit vor 55 Jahren revolutionär. Die Rede ist von In-A-Gadda-Da-Vida vom gleichnamigen Album von Iron Butterfly.

Der Song als solcher ist eigentlich nur drei Minuten lang und beschreibt irgendwas mit „the garden of Eden“, aber aufgrund von undeutlicher Aussprache unter Alloholeinfluss (typo intended) (angeblich mehrere Liter Wein) wurde die Kiste dann halt anders benannt. Eigentlich ist es eine simple psychedelische Bluesrocknummer mit fetter Orgel und einem markanten Riff, aber nach gut zwei Minuten wird daraus eine fette Jam-Session inklusive fettem Schlagzeugsolo, bevor es dann eine Viertelstunde später wieder ins ursprüngliche Riff zurückfindet. Das lädt also ein zum gepflegten Trip, und tatsächlich liebten die DJs die Nummer, weil sie dann mal in Ruhe eine rauchen gehen konnten, während die Scheibe vor sich hin groovte.

Das Album verkaufte sich wie geschnitten Brot, mit Verkaufszahlen im Millionenbereich. Der Song selbst wurde zum popkulturellen Allgemeingut und gilt als einer der großen Eckpfeiler im Proto-Hardrock. Muss man also kennen. Die andere LP-Seite enthält noch mehr psychedelischen Blues, kann aber natürlich nicht mit diesem Monsterhit mithalten. Die Band konnte auch nie an den Erfolg anknüpfen und löste sich drei Jahre später auf – da waren dann schon Deep Purple, Led Zeppelin und Black Sabbath ganz groß angesagt, deren Sound von diesem Song definitiv beeinflusst worden war.

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