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Album der Woche

16. September 2021, 17:53 Uhr von Uwe

Wir bleiben im Jahr 1991. Und haben diesmal nicht nur ein Album der Woche, sondern sogar zwei. Und beide von der gleichen Band…

Größenwahn gehört bei manchen Rockbands zum guten Ton, und darum ließ die größenwahnsinnigste Band der damaligen Zeit gleich mal 150 Minuten Musik auf die Welt los – verteilt auf zwei Alben, die am gleichen Tag in die Plattenregale gewuchtet wurden. Besagte Band hieß Guns N’Roses, und die beiden Alben hören auf den Titel „Use Your Illusion“ (Teil 1 und Teil 2).

Die Gunners hatten 1987 mit ihrem Debüt „Appetite For Destruction“ das erfolgreichste Debüt aller Zeiten vorgelegt und standen im Bezug auf Skandale und Randale den großen Vorbilder der 70er in nix nach. Entsprechend heiß erwartet wurde die neue Veröffentlichung. Die Alben starteten auf den beiden ersten Plätzen der Hitparade und verkauften sich runde 35 Millionen mal. Die Band war anschließend zwei Jahre auf Tour, stellte neue Maßstäbe für Musikvideos auf und war ganz grundsätzlich mal die größte Rockband seit Led Zeppelin.

Musikalisch wurde der Stil des Debüts mehr oder minder beibehalten und mit epischen Arrangements aufgewertet. Somit findet sich hier vom Straßenköter-Rock’n’Roll bis zur Herzschmerzballade so ziemlich alles, was Spaß macht. Insgesamt 30 Stücke sind auf die Alben verteilt, darunter sind aber neben unsterblichen Hits auch ein paar Fälle von Sondermüll. Meiner Meinung nach hätte die Band das Zeug gehabt, hier das definitive Rockalbum des 20. Jahrhunderts zu fabrizieren, wenn sie sich auf die Hits konzentriert hätten. Aber gut, das ist meine völlig unerhebliche Meinung.

Die Highlights der ersten Scheibe (16 Titel) umfassen den Opener Right Next Door To Hell sowie Don’t Damn Me, knackige Rocker im Stile des Debüts, das Cover von Live And Let Die sowie mit Don’t Cry sowie dem epischen November Rain (mit einem der teuersten Musikvideos aller Zeiten) zwei Balladen.

Auf der zweiten Scheibe finden sich unter den 14 Songs weitere Highlights, so zum Beispiel der Opener Civil War, das definitive Cover von Knockin‘ On Heaven’s Door, mit Shotgun Blues und You Could Be Mine ein paar Rocker, daneben aber auch Ausfälle wie die zweite Version von Don’t Cry mit anderem Text (braucht kein Mensch) und einige eher uninspirierte Stücke wie Get In The Ring oder My World.

Damit bleiben ungefähr ein knappes Dutzend Weltklassestücke, die auch 30 Jahre später nichts von ihrer Faszination eingebüßt haben. Allerdings hat die Band hinterher nicht mehr viel auf die Kette gekriegt – zu groß waren Drogenkonsum und kreative Differenzen. Bereits 1993 war nach einer Stadiontour mit Metallica mehr oder weniger Ende das der Bandgeschichte erreicht – erst knapp ein Vierteljahrhundert später gabs die Reunion, ohne dass jedoch ein neues Album erschienen wäre.

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