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Album der Woche

15. Juli 2021, 18:37 Uhr von Uwe

Soo, Götterwochen vorbei, weiter gehts mit reichlich verqueren Flötentönen (womit bewiesen wäre, dass ein ö nicht nur bei Motörhead und Herbert Grönemeyer vorkommt, auch wenn das grad gar nix zur Sache tut, mööp). Stattdessen widmen wir uns der Landwirtschaft bzw Agrarwissenschaft.

Selbige wurde nämlich im 18. Jahrhundert maßgeblich von einem Briten vorangetrieben (jaja, damals machten sie noch Schlagzeilen der Sorte „James will noch Watt!“, heutzutage sind es nur noch besoffene brexitannische Inselaffen…). Jener Brite hörte auf den schönen Namen Henry Jethro William Tull. Der aufmerksame Leser wird jetzt 1 und 1 zusammenzählen und vielleicht sogar 2 herauskriegen, denn die Band um die es heute geht benannte sich nach eben diesem Manne. Und das Besondere an Jethro Tull im musikalischen Zusammenhang sind die schrägen Flötentöne auf der Querflöte, die sonst keiner produziert, jedenfalls nicht in dem Umfang und mit so viel internationalem Erfolg.

Nach dieser länglichen Einleitung kommen wir nun endlich zum Album der Woche: Dieses ist schlappe 50 Jahre alt, gehört zu den großen Klassikern des sogenannten Progressive Rock und enthält mindestens zwei Songs, die im Classic Rock Radio noch heute hoch und runter genudelt werden. Das Album heißt „Aqualung„, und dürfte mal eben das erfolgreichste Album der Band sein.

Elf Stücke verteilen sich auf die beiden Seiten der LP, wobei die Bandbreite außerordentlich groß ist: drei kurzen Songschnipseln von jeweils nicht mal zwei Minuten (Cheap Day Return, Wond’ring Aloud, Slipstream) – die mit dem Fokus auf akustische Gitarre sehr ähnlich klingen – stehen einige „konventionelle“ Songs zwischen drei und vier Minuten Länge und drei überlange Stücke mit sechs bis über sieben Minuten Länge gegenüber. Neben den üblichen Instrumenten gibts die schon erwähnte Querflöte und auch Klavier zu hören.

Am konventionellsten kommt noch Cross-Eyed Mary daher, da wird recht heftig gerockt (Iron Maiden coverten die Nummer in den frühen 80ern). My God entwickelt sich in der zweiten Hälfte zu einem wilden Querflötensolostück, Mother Goose könnte auch gut auf die folkigen Tull-Alben der späten 70er passen. Hymn 43 und Wind Up machen hingegen viel mit Stromgitarre. Und dann gibts da noch besagte zwei Klassiker auf dem Album: Da wäre das Titelstück, was vergleichsweise konventionell strukturiert ist und in der Mitte mit einem sehr schönen Gitarrensolo aufwartet. Der andere Klassiker nennt sich Locomotive Breath, beginnt mit einem gut einminütigen Klavierintro, bevor die Gitarre einsetzt und die Lokomotive an Fahrt aufnimmt und auf dem Weg in den Untergang nicht mehr aufgehalten werden kann. Ozzy Osbourne könnte die textliche Inspiration zu seinem Crazy Train durchaus hier abgeholt haben. Allerdings gewinnt Locomotive Breath die Textwertung aufgrund der schicken Zeile „his woman and his best friend in bed and having fun“ 😉

Fazit: Ohne Zweifel ein großer Klassiker der Rockgeschichte, mindestens die beiden Klassikersongs sollte man kennen, der Rest ist auch nicht schlecht, man muss halt quer trötenden Querflöte mögen. Das wars für heute, damit tschö mit ö :-).

 

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