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Elektro-Liese

24. November 2020, 12:08 Uhr von Uwe

Yay, endlich mal wieder anderer Content als immer nur Album der Woche *yay* Aber: Es ist Zahnklempnercontent *buuuuuh* Aber^2: Diesmal gibts tatsächlich was spannendes zu erzählen.

Nach meinen anhaltenden Problemen mit einem Implantat, so mit Entzündung und Knochenschwund und anderen Scheiß den man nicht brauchen kann war ich ja nun schon den ganzen Sommer in Behandlung, mit eher negativen Er(g|l)ebnissen. Nun wurde ich an einen Spezialisten in Forchheim überwiesen, der eine Weltneuheit in der Behandlung patentiert hat, die grade frisch aus der klinischen Erprobung kommt. Da Forchheim im Gegensatz zu Buxtehude hier um die Ecke ist, bin ich da also gestern mal hingefahren.

Aufgrund der aktuellen Umstände gabs neben den üblichen Fragebögen (Anamnese, Datenschutz) noch einen Fragebogen zur mexikanischen Bierseuche und einmal Fiebermessen. Das macht irgendwie auch jeder Arzt anders – beim einen gibs gar nix, beim nächsten muss man unter Aufsicht Hände waschen, beim nächsten Fieber messen. Ist doch kein Wunder dass kein Schwein das Thema ernstnimmt. Aber darum solls ja hier nicht gehen.

Mein Problem ist, dass das Implantat bzw. die Implantatschraube ein wunderbarer Nährboden für Bakterien ist. Die Oberfläche ist aufgerauht (im Mikrometerbereich), damit der Knochen gut anwächst. Blöderweise mögen Bakterien diese raue Oberfläche ebenso, und man kriegt das mechanisch nicht gereinigt und selbst mit antibakteriellen Spülungen kommt man der Sache nur bei regelmäßigen Besuchen beim Doc bei.

Die klassische Behandlung wäre hier nun: Implantat raus, Knochenaufbautherapie und dann neues Implantat setzen. Klingt arg, dauert Monate und kostet die Krankenkasse richtig Geld. Der Doc hielt mir also einen hochspannenden Kurzvortrag über das neue Verfahren, bei dem aber nicht mit Hochspannung, sondern nur mit 5V gearbeitet wird. Soweit ichs verstanden habe, mein Chemieunterricht ist ja schon ein paar Tage her (und meine Eltern würden sagen das hat auch nicht wirklich was mit Chemie zu tun), wird zur Reinigung auf elektrolytische Zerlegung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zurückgegriffen. Das Implantat wird unter Strom gesetzt und dient als einer der Pole für die Elektrolyse. Ich hab zwar nicht so ganz verstanden wie dann die herumflitzenden Protonen und Ionen da dann die Bakterien vertreiben, aber ich muss es ja nicht verstehen, es muss nur funktionieren. Laut dem Doc wäre damit die Implantatoberfläche sauberer als es beim Einbau war, und dann kann man direkt mit dem Knochenaufbau loslegen, ohne erst das Implantat entfernen zu müssen. Geht schneller und kostet die Krankenkasse weniger.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich hab nun nen OP-Termin für Dezember. Erst hats Monate gedauert einen Termin zu kriegen und nun gehts ganz schnell… Damit das aber funktionieren kann musste ich gestern erstmal Archäologie betreiben zu meinem Implantat… Ich hab dazu keine Unterlagen, die Rechnung hab ich nach über 10 Jahren irgendwann mal entsorgt, und als ich das Implantat bekam war ich ja noch im tiefsten Südwesten unterwegs. Nun müssen die da mal bei dem mich damals behandelnden Zahnklempner anrufen und nachfragen was der noch an Unterlagen hat.

Nebenbei fand der Doc aufm Röntgenbild noch eine Zyste im Zahnwurzelbereich, damit darf ich nochmal beim regulären Zahnklempner vorstellig werden. Das gibt ne Zahnwurzelbehandlung – nicht die erste in meiner Karriere als professioneller Zahnarztbesucher.

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