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Album der Woche

23. Juli 2020, 19:22 Uhr von Uwe

Beim Album dieser Woche kann man mit Fug und Recht von einem Meilenstein sprechen (was sicher nur für die wenigsten der in dieser Reihe behandelten Veröffentlichungen gilt). Dieser Meilenstein stammt aus dem Jahr 1980, ist also ziemlich auf den Tag genau 40 Jahre alt und wird daher gerade auch von diversen Radiosendern und Musikzeitschriften abgefeiert.

Es handelt sich bei diesem Meilenstein um ein Album der Superlative, gerade im Bezug auf die Verkaufszahlen. Und nein, ich rede hier nicht von Michael Jackson oder den Beatles, sondern (der geneigte Leser wirds vermuten) von AC/DC. Die legten im Sommer 1980 nämlich „Back In Black“ vor, und da war der Name Programm. Sänger und Fanliebling Bon Scott war ja im Februar 1980 auf dem Highway To Hell falsch abgebogen (Alkohol am Steuer sozusagen), und es war daher recht unklar, ob es überhaupt weitergehen würde, und wenn ja, wie.

Als Ersatz stieß Brian Johnson zur Band, und zusammen mit den Young-Brüdern wurde ein Monument von einem Album erschaffen, welches seitdem alles andere im Bandkatalog überstrahlt (auch wenn viele natürlich die Vorgängerwerke mit Bon Scott vorziehen). Die zehn Songs sind quasi die Blaupause des perfekten Rockalbums, und mit der Meinung steh ich sicher nicht alleine da, immerhin wurde die Scheibe von einem maßgeblichen Fachmagazin für Krachmusik auf Platz 1 der 500 besten Rock- und Metalalben gesetzt, noch vor Metallica, Iron Maiden, Black Sabbath und den Alben der Bon Scott-Ära. Aber wem erzähl ich das eigentlich?

Erklären zu wollen, was einen hier für Musik erwartet ist ungefähr so als würde man erklären wollen wie Nudeln schmecken – die schmecken halt nach Nudeln, und wo AC/DC draufsteht, ist auch immer AC/DC drin – aufs wesentliche reduzierte Riffs vom besten Rhythmusgitarristen aller Zeiten (gut, zusammen mit Rudolf Schenker, James Hetfield und Jon Schaffer) und ein absolut geradeaus gespieltes Schlagzeug ohne kompliziert verschachtelte Krummtaktigkeiten – im wesentlichen eben Blues auf Starkstrom. Und trotzdem klingt auch in diesem reduzierten Ansatz kaum ein Song wie der andere, jede Nummer des Albums hat ihr eigenes Flair.

Die 10 Songs des Albums kommen dementsprechend ohne großen Firlefanz auf den Punkt – angefangen beim düsteren Intro mit Kirchenglocke bei Hells Bells und dem folgenden Shoot To Thrill (war nie eine Single, läuft trotzdem ständig im Rockradio). Die drei restlichen Songs der ersten Albumseite (What Do You Do For Money Honey, Given The Dog A Bone, Let Me Put My Love Into You) gehören allesamt zum ersten Punkt des Triumvirats „Sex, Drugs & Rock’n’Roll“. Die zweite Seite beginnt mit den Singles Back In Black und You Shook Me All Night Long (die schon so oft gespielt wurden, dass ich den anderen Songs tatsächlich den Vorzug geben würde). Danach folgen Have A Drink On Me und Shake A Leg, bevor das Album mit dem klaren Statement Rock And Roll Ain’t Noise Pollution abgeschlossen wird.

Fazit: Meilenstein und 10 Songs für die Ewigkeit – gerade die jeweilige zweite Hälfte jeder LP-Seite ist es wert, auch gehört zu werden, da zeigt sich nämlich, dass es hier tatsächlich keine Lückenfüller gibt.

 

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