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Wanderurlaub Tag 2

14. Juli 2020, 17:05 Uhr von Uwe

Die erste Wanderung des Urlaubs ging – wohin sonst? – in den Harz, genauer gesagt zum Talsperrensystem Rappbode.

Die erste Aktion des Morgens war trotzdem ein Frühstück mit viereinhalb Minuten-Ei (war schließlich Sonntag). Solcherart gestärkt konnte man sich nun gegen halb zehn Uhr morgens automobilistisch in Richtung Westen in Bewegung setzen. Das Ziel der kurzen Reise – via A36 TAFKA (the Autobahn formerly known as) B6n ist man da in knapp einer Stunde da – war ein  Parkplatz am nordwestlichen Ende von Hasselfelde.

Von da aus war nun eine Rundwanderung geplant, zunächst zur Burgruine Trageburg, dann zur Rappbodevorsperre und von dort zurück via Hasselvorsperre, ungefähr 13 km. Das wird natürlich nicht nur aus Spaß an der Freud gemacht, sondern weil man stempeln geht:

Besonders fleißige Harzwanderer können nämlich Bienchen ins Hausaufgabenheft gestempelt kriegen, ach nee, halt, das war was anderes, also nochmal: Besonders fleißige Harzwanderer können nämlich Stempel in ein Wanderheftchen stempeln, und wer alle Stempel beisammen hat, darf sich dann Harzer Wanderkaiser nennen (und sich ’ne goldene Plakette an den Spazierstock nageln oder so). Insgesamt gibts 222 Stempelstellen für die sogenannte Harzer Wandernadel, Kartenmaterial und Wanderführer gibts natürlich ebenso. Zu den Stempelstellen kommt man auch nicht einfach mit einem Auto hin, das muss man schon per pedes erledigen. Die Stempelstellen sind im ganzen  Harz verteilt, da sieht man dann auch mal Ecken abseits der üblichen Touristenecken (Wernigerode, Brocken, Braunlage, …). Ist insgesamt also eine sehr putzige Idee, und meine Eltern haben inzwischen knapp 50 Tassen im Schrank, äh, Stempel im Heft.

Wir marschierten also bei bewölktem Himmel drauflos, immer dem ausgedruckten Plan nach – Vater mit dem Plan vorneweg, ich hinterher, und Mutter immer am Ende, weil sie an jedem zweiten Grashalm anhält und Fotos von Flora und Fauna macht. Nach ungefähr einem Drittel der Wanderung hatten wir die erste Stempelstelle erreicht, mit Ausblick auf die Rappbodevorsperre, und umgeben von mehr oder weniger totem Wald – Buchdrucker und Kupferstecher haben im Harz ganze Arbeit geleistet, wobei es dort von den Ausmaßen her noch gar nicht so schlimm war, verglichen mit anderen Ecken.

An der zweiten Stempelstelle, gelegen an einem Aussichtspunkt zur Rappbodevorsperre, wurde gerastet und gesundes Zeugs gegessen (Möhren und Radieschen und sowas), bevor es über die letzten hügeligen Meter zur Hasselvorsperre ging. Da war dann schon mehr kaputter Wald zu sehen, der Wanderbetrieb war auch wesentlich dichter (da machten wohl so einige Leute ihren Sonntagnachmittag-Spaziergang). Schlußendlich hatte mein Vater drei neue Stempel im Heft, wir alle einige Kilometer Waldwege in den Beinen und so schlichen wir nun entlang des Stausees ohne größere Höhenunterschiede zum Auto zurück – bis auf Mutter, die hatte nun ihren Marsch-Schritt gefunden und stürmte vorneweg. Trotzdem schaffte sie es, einen Haubentaucher zu sichten, als ich hinguckte war der schon abgetaucht…

Aufgrund der Wetterlage (kühl und bewölkt) wurde dann auch abends nicht mehr wie ursprünglich geplant gegrillt, stattdessen gabs gebratene Wurst und Pommes aus dem Ofen – geht auch mal als Abendessen. Für den nächsten Tag war ohnehin viel besseres Wetter vorhergesagt.

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