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Einfach tierisch – Teil 3

18. Juli 2019, 18:53 Uhr von Uwe

Weiter gehts mit der Urlaubsretrospektive. Für heute im Kalender stand die nächste Suche nach Tieren hinterm Busch. Und zwar im Tierpark Berlin. Nicht zu verwechseln mit dem Zoo, der wie ich gelernt habe Teil des Großen Tiergartens ist – alle Klarheiten beseitigt? Gut, dann kanns ja losgehen.

Mittwoch, 10.7., Berlin

Der Tag begann mit dem Aufwachen (ach nee, wirklich? Ist ja nicht zu fassen…). Dieses erfolgte gegen fünf Uhr früh, weil irgendwie die halbe Hauptstadt der Meinung war um die Zeit unter den Linden unterwegs sein zu müssen. Hinzu kam dann etwas später noch der Lärm der 1001 Berliner Baustellen, womit ich den Versuch des Ausschlafens dann auch abbrach. Nach einer Dusche und dem verpeilten Einsteigen in die Klamotten begab ich mich auf die Suche nach einem frischen Kaffee, allerdings war dieser unauffindbar – das eigentliche Restaurant war wegen einer privaten Veranstaltung geschlossen und im Ersatzraum war kein Durchkommen.

Aber wer braucht schon kalten Kaffee und schlabbrige Schrippen (boah wasn Zungenbrecher) wenn man auch noch fünf Minuten weiterpennen und sich dann den ganzen Tag von einer halben Tüte Gummibärchen ernähren kann? Kurz vor neun begab ich mich dann nicht mehr völlig verpeilt, aber auch noch nicht so richtig munter in Richtung Alexanderplatz und erstand als erstes eine Fahrkarte für die U-Bahn. Anschließend tigerte ich zum richtigen Bahnsteig und wurde auch schön problemlos bis zur Haltestelle Tierpark geschaukelt.

Nach dem Austausch von bedrucktem Papier gegen anders bedrucktes Papier (Zaster gegen Eintrittskarte plus Lageplan) konnte es dann auch schon losgehen mit der großen Besichtigung. Der Berliner Tierpark ist ja nicht eben klein (ist ja nur der größte Tierpark Europas), da kann man also problemlos ein paar Kilometer abreißen. Das hat den netten Nebeneffekt dass man quasi überall die totale Ruhe hat, weil sich die Besucher sehr schön auf ein großes Areal verteilen. Die meisten wollten erstmal zur Anlage mit dem Albino-Himbär, denn da hats kürzlich Nachwuchs gegeben. Besagter Nachwuchs war auch zusammen mit Mami auf der Anlage, letztere war aber indisponiert ob der Tatsache, dass man sie beim Morgenschiss beobachtete.

Der weitere Weg führte vorbei an diversen als Rindviech verkleideten Steaks, grauen Sturviechern, hin zur ersten Voliere. Daneben traf man weihnachtliche Schlittenhunde und in Stein gemeißelte Großkatzen. Lebendige Großkatzen waren leider nicht auffindbar, da die Anlage umgebaut wird. Dafür gabs daneben trompetende Langnasenvegetarier zu bestaunen. Nebenan wurde die Szenerie gemütlich von diversen Geiern beobachtet, während der drei Ecken weiter tauchende Smokingträger in der Gegend herumwatschelten. Auf der anderen Seite des Weges konnte man währenddessen schlecht gewaschenen weißschwarzen (oder schwarzweißen?) Streifenpferden beim Frühstücken zugucken. Ein paar hundert Meter weiter und einige Meter höher war die Ortsgruppe der gefleckten Langhalsstakser ebenfalls mit dem Vertilgen größerer Mengen Grünzeug beschäftigt.

Von dort aus ging es nun in Richtung der nordwestlichen Parkecke, vorbei an australischen Springboxern und diversen asiatischen Rindviechern bis hin zum Haus mit dem großen Affentheater. Den nächsten Abschnitt des Parks – ziemlich in der Mitte gelegen – bilden zahlreiche Gehege für kleine, große und noch größere Flatterviecher. Das beginnt mit Papagei und Mamagei in allen Farben des Regenbogens und setzt sich mit den Sorten mit den spitzen Schnäbeln und den noch größeren Klauen fort. Achja, und verpeilt dreinschauende komische Kauze saßen da auch auf diversen Baumstümpfen herum. Außerdem stand da noch ein Exemplar eines gespendeten Solitärgehölzes herum, aus der schicken Gattung Davidia involucrata. Ich konnte nur nicht erkennen warum er den Trivialnamen hat…

Anschließend ging es bergauf – in die äußerste Ecke des Parks. Da findet man dann neben einem Aussichtspunkt mit Rundumsicht auf viel Grün, einen Fernsehturm und noch mehr Grün dann auch Gehege für vierbeinige Pinselohren und zahllose Sorten verschiedenster gehörnter Sprungfederviecher (Alpensteinbock, Schraubenziege und noch mehr so in der Richtung). Damit war ich nun fast durch mit der Parkbesichtigung – inzwischen wars auch weit nach Mittagszeit und so langsam merkte ich auch meine Füße.

Letzter Akt des Parkbesuchs war das Krokofantenhaus, da gibts gepanzerte Rentner und natürlich diverse Saurier, die damals das Aussterben verpasst haben. Anschließend musste ich noch einmal die ganze Länge des Parks entlang in Richtung Ausgang, da kam ich noch an verschiedensten mehr oder weniger einheimischen sehr rohen Rehbraten vorbei. Und damit war der Besuch beendet. Zurück zum Hotel gings über einige Umwege, wenn man sich eh schon eine Tageskarte kauft, kann man ja auch noch ein paar andere Ecken der Stadt angucken und Tourist spielen. Highlight hierbei war der Kapitän, der seine Ausflugsgäste nach erfolgter Spreerundfahrt mit Megadeth plays Paranoid by Black Sabbath vom Schiff verjagte, hrhr.

Ziemlich fußlahm fiel ich dann erstmal ins Bett, nur um dann abends in Richtung Nikolaiviertel zu marschieren. Da hatte ich am Vortag bei der Spreerundreise brauchbar aussehende Restaurants gesehen. Und tatsächlich fand ich direkt neben der Nikolaikirche ein sehr schickes Restaurant – Boltes Steakhaus. Wie der Name sagt gibts da Steak in diversen Sorten und Beilagen. Die Speisekarte kommt in Holzkladde mit dem Konterfei von Witwe Bolte (die mit dem Hühnerschmaus bei Max und Moritz), die Rechnung wird hinterher auf die gleiche Art präsentiert. Dazwischen gibts aber wie gesagt lecker Steak und brauchbare Hefekaltschale.

Gut gesättigt gings nun vorbei an einem aarzgbaargschen Weihnachtssouvenirladen (echt mit Pyramiden, Schwibbögen und allen Sorten Nußknackern zu absoluten Mondpreisen) zurück zum Hotel, womit ich also erfolgreich den zweiten Teil meiner Tierparkwoche abgeschlossen hatte 🙂

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