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Einfach tierisch

15. Juli 2019, 18:29 Uhr von Uwe

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Und ich will was vom Pferd erzählen. Also vom schwarzweißen Streifenpferd. Oder wars das weißschwarze Streifenpferd? Egal. Auf jeden Fall war ich jetzt eine Woche lang unterwegs um mal andere Tiere zu sehen als immer nur Schreibtischhengste und Vorzimmerhyänen. Man könnte auch behaupten ich brauchte mal etwas Abwechslung vom allgemeinen Affentheater. Also lautete der Beschluss, dass der Uwe reisen muss.

8.7.19 – Tag 1, Tiergarten Nürnberg

Erstes Ziel war der Tiergarten Nürnberg. Ich wohn ja jetzt schon fast zehn Jahre in der fränkischen Gegend, aber bisher war ich immer nur in irgendwelchen Zoos an anderen Enden der Republik, z.B. in Stuttgart oder Hamburg. Dabei liegt der Tiergarten Nürnberg ja quasi vor der Haustüre – einmal mit dem Bus zum Bahnhof, in die S-Bahn Richtung Hersbruck einsteigen und im Osten Nürnbergs aussteigen. Dann folgt noch ein Kilometer Spaziergang die Hauptstraße lang und schon steht man vorm Eingang.

Zu dem Zeitpunkt war der erste Ärger des Tages auch schon wieder verraucht – ich hab mir nämlich unachtsamerweise beim Anziehen die bequeme Wanderhose zerlegt. Zum Glück wars nicht ganz so heiß, so dass man auch mit der Jeans bequem herumlaufen konnte. Jedenfalls war ich so gegen dreiviertel elf (für alle Zeitlegastheniker: 10:45 Uhr) im Tiergarten angekommen. Erster Eindruck: Wo sind die Tiere? Ich seh nur Menschen, und davon jede Menge?!? Irgendwie war gefühlt jede Schulklasse und jede Kindergartengruppe Nürnbergs unterwegs.

Ich verkrümelte mich dann möglichst schnell aus dem Eingangsbereich. Erstes Highlight war die Affenstiege mit frei herumspringenden kleptomanischen Makis. Draußen steht extra dran, dass man seine Brotzeit nicht offen reintragen soll, da braucht man sich dann auch nicht beschweren wenn die Tiere einem die Pommes aus der Hand mopsen. Ich hatte nix mopsenswertes dabei, also wurde ich ignoriert.

Weiter gings an der Delfinanlage. Das ist eine Besonderheit in Nürnberg, denn die haben da große Tümmler. Und ich war pünktlich zur Fütterung da, wo dann großer Ringelpiez mit Delfinshow und Herumspringen und Bälle auf der Nase balancieren und so gemacht wird. Entsprechend war da großer Andrang, weswegen ich mich beizeiten wieder von dort verkrümelte, um den eigentlichen Park zu erkunden.

Der Tiergarten ist recht weitläufig, die Tiere haben große Anlagen, und oft genug sitzen sie dann irgendwo am hintersten Ende irgendwo hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen – weil da der Futtertrog steht. Der beste Platz ist eben immer an der Theke. So gings dann vorbei an diversen Flatterviechern (Weihnachtsbraten in spe und auch die einbeinigen rosa Stehkünstler) hin zur Savannenanlage, bevölkert von diversen biologisch abbaubaren Rasenmähern (das schon erwähnte schwarzweiße Streifenpferd und diverse gehörnte Sprungfedergazellen).

Danach führt der Weg steil bergauf in den hinteren Teil des Parks – es ist erstaunlich wie hügelig die fränkische Sandsteinkiefernwüste da plötzlich wird. Oben angekommen hat man dann einen Blick auf das Gehege der gepunkteten Rennkatze und der beige-beige karierten Mähnenkatze. Die saßen aber auch nur herum und ließen sich die Sonne aufs Fell scheinen. Daneben finden sich diverse Volieren mit mehr oder weniger großen und gefährlichen Flatterviechern, darunter schwarzweiße Klapperstakser, komische Käuze, diverse Adler und auch einen mythologischen Monstervogel. Danach begab ich mich nochmal zum Gehege der großen Streifenkatze, da diese beim ersten Versuch noch irgendwo hinterm Busch am pennen war. Beim zweiten Anlauf hatte ich mehr Glück.

Inzwischen wars Mittag, über die Hälfte des Parks hatte ich gesehen, also gings so langsam wieder dem Ausgang entgegen. Da finden sich dann noch gehörnte Bergspringböcke, afrikanische Rennvögel, die vor allem bei Kindern beliebten luftlochstarrenden Bergspitzenmangusten und natürlich auch die gefleckten vierbeinigen Langhalsstakser. Im Affenhaus war hingegen kein Affentheater, da war nur Umbau.

Nach ungefähr drei Stunden war ich dann einmal durch und machte mich auf den Heimweg – und bestellte dort angekommen eine neue Hose und packte den Koffer für den nächsten Tag. Aber das soll dann ein andermal erzählt werden.

Fazit: Kann man sich auf jeden Fall mal angucken, war stellenweise recht überlaufen und aufgrund von Bauarbeiten waren diverse Ecken auch nicht zugänglich. Man kann eben nicht alles haben.

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