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Urlaubsrückblick 5

2. August 2011, 19:37 Uhr von Uwe

Kann man einen Panoramablick aus dem Hotelzimmer toppen? Schwer, aber nicht unmöglich. Eine Variante ist der Panoramablick aus der ersten Reihe bei einer Bahnfahrt, also mit freiem Blick auf die Strecke. Sowas hat normalerweise nur der Lokführer. Normalerweise…

Tag 7

Am heutigen Tag verließen wir den Genfer See, sahen jede Menge andere Seen und kamen am Ende in Luzern an. Für diese Fahrt hat man zwei Varianten: Man kann den 08/15-Schnellzug nehmen, der einen über Lausanne und Bern nach Luzern bringt. Oder man lässt den Touristen raushängen und fährt doppelt so lange durch eine dreimal so schöne Gegend. Geplant war natürlich letzteres, zumal auf dieser Strecke ein futuristischer Spezialzug unterwegs ist, der eingangs erwähnte Panoramasicht erlaubt. Da sitzt man wirklich in der ersten Reihe, die entsprechenden Plätze hatten wir bereits ein Vierteljahr vorher via Internet reserviert.

Und so geht es mit fantastischer Sicht steil bergauf vom Genfer See in Richtung Nordosten. Es geht durch Tunnel, über Brücken und ringsum türmen sich (wie nicht anders zu erwarten) die Berge auf. Diese Fahrt ist ein echtes Erlebnis, das dachte sich auch der etwa fünfjährige Steppke neben uns, der förmlich an der Scheibe festklebte. Und man kriegt hier erstmal so richtig mit, wie gut das Bahnsystem in der Schweiz funktioniert: Die Strecke ist eingleisig, d.h. im Bahnhof muss man warten, bis der Zug aus der Gegenrichtung durch ist. In der Praxis sah das dann so aus, dass die Züge quasi gleichzeitig einfuhren und es ohne weitere Verzögerung weitergehen konnte. Sowas kriegt die DB in hundert kalten Wintern nicht hin. Genauso perfekt klappt das Umsteigen (hier in Zweisimmen) – man kommt an und hat fünf Minuten Zeit, um von einer Seite des Bahnsteigs zur gegenüberliegenden Seite zu gelangen. Das klappt da eben einfach.

Weiter gings nun nach Interlaken. Dort verirren sich sogar planmäßig ICEs hin, die dann die tolle Aussicht auf Thunersee, Brienzersee und die unvermeidlichen Berge genießen (oder so). Ganz in der Nähe von Interlaken stehen nämlich Eiger, Mönch und Jungfrau herum, allerdings verdeckt durch andere Berge (wie war das noch mit „Freie Sicht aufs Mittelmeer, weg mit den Alpen!“). Auch hier klappte das Umsteigen wieder ganz hervorragend, es war sogar noch Zeit, belegte Brote zu kaufen und einen Briefkasten zu füttern (nein, nicht mit den Broten). Weiter gings mit der sogenannten Zentralbahn entlang der Aare immer weiter auf direktem Weg in Richtung Luzern. Bis nach Meiringen ist die Strecke dabei topfeben, danach wirds aber nochmal spektakulär: Der Zug wird langsamer, es rumpelt kurz, und plötzlich gehts mit über 10% Steigung und Zahnradhilfe den Berg hoch auf über 1000m zum Brünigpass. Und sowas wird dann ganz harmlos Interregio genannt…

Der Rest der Strecke führt an Flüssen, Seen und noch mehr Seen entlang (fahren sie in die Schweiz, da gibts (kein) Meer zu seen). Schlussendlich erreicht man dann das Ufer des Vierwaldstätter Sees und ist kurz darauf schon in Luzern angekommen. Das bildete dann erstmal einen ziemlichen Kontrast, so mit Menschenmassen und Großstadt und so. Per Taxi gings ins Hotel, wo dann (großes Kino!) die Zimmer noch nicht bezugsfertig waren. Also gingen wir erstmal die Altstadt erkunden. Die ist sehr sehenswert und völlig überlaufen. Letzteres änderte sich dann recht schnell, nämlich als direkte Folge zunehmender Regenmengen. Nach einer Stunde hatten wir keinen Bock mehr und kamen oberflächlich angeweicht ins Hotel zurück. Nun wurde nur noch das Zimmer bezogen, das Hotelrestaurant geprüft und der Tag schließlich beendet.

Fotos gibts aus zwei Tagen Luzern und von der Fahrt mit dem GoldenPass, außerdem wurde über letzteres auch bei Eisenbahnromantik berichtet.

to be continued…

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