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Urlaubsrückblick 4

31. Juli 2011, 14:19 Uhr von Uwe

Bonjour. Heute gehts wie unschwer zu erkennen ist in den französischsprachigen Teil der Schweiz. Da gibts tolle Aussichten vom Hotelbalkon, teures Essen und schlechtes Wetter. Aber der Reihe nach…

Tag 5

Als allererstes wurde das Motto des Tages festgelegt:

„We all came down to Montreux, on the Lake Geneva shoreline,
to make vacations from the mobile, we did have two days time.“

Der Tag begann in Zermatt mit dem Abholen der Urkunde zur erfolgreichen Reise mit dem Glacier Express. Die kriegt man, wenn man von St. Moritz bis nach Zermatt bzw. in Gegenrichtung fährt, komplett mit Stempel und Unterschrift. Muss man natürlich haben, sowas. Außerdem fand sich am Bahnsteig ein Briefkasten, der umgehend mit diversen Ansichtskarten befüllt wurde, bevor es mit dem Bummelzug den Berg hinab ging nach Visp.

Visp ist der große Umsteigeknoten: Von hier gehts über den Simplontunnel nach Italien, über den Lötschbergbasistunnel nach Norden Richtung Bern (da gibts tolle Ansichtskarten „Grüße aus dem Tunnel“, komplett in schwarz), nach Westen Richtung Lausanne und Genf und nach Osten Richtung Andermatt. Und in der Schweiz funktioniert das mit dem Umsteigen auch – rund 10 Minuten nach unserer Ankunft waren sowohl der IC nach Bern als auch der IC nach Lausanne da und alle Umsteiger pünktlich weitergekommen.

Weiter gekommen waren auch die dunklen Wolken, die die Wettertanten in ihrem unverständlichen Schwyzerdeutschen Gefasel angekündigt hatten. In Visp war es noch trocken, aber schon kurz nach Beginn der Weiterfahrt begann ein dicker fetter Landregen, der erst am späteren Nachmittag aufhören sollte. So kamen wir nach insgesamt knapp 3h Fahrerei im strömenden Regen in Montreux an und warteten im Hotel auf besseres Wetter.

Das Hotel selbst liegt direkt an der Uferpromenade, von meinem Zimmer im siebten Stock hatte ich einen irren Panoramablick von über 180 Grad (das Hotel hat einen dreieckigen Grundriss mit Spitze zum Seeufer). Ich sah also panoramamäßig hellgraue, dunkelgraue, mausgraue und noch ein paar mehr Grautöne. In Richtung Westen wurde es aber heller, es dauerte allerdings noch bis weit nach 16 Uhr, dass der Regen aufgehört hatte.

Kaum wars einigermaßen trocken, gings zum Spaziergang auf die Promenade. Da kommt man dann an Palmen, Blumenrabatten, der Freddie-Statue, dem berühmten Casino (dessen Brand 1971 eingangs erwähnte Zeilen inspirierte) und alten Hotels (wo dann das zugehörige Album eingespielt wurde) vorbei. Das Wolken hatten sich inzwischen verzogen, es gab blauen Himmel und Sonnenschein. Ziel des Spaziergangs war das berühmte Schloss Chillon, allerdings kamen wir da erst am frühen Abend an, so dass wir uns die Besichtigung aus Zeitgründen schenken konnten. Anschließend gab es Abendessen im Hotelrestaurant – ein vorzügliches Steak und einen sehr leckeren Eisbecher. In Anbetracht von Preis und Leistung war das aber auch der erste und letzte Besuch in diesem Restaurant. Anyway, danach gings schlafen, am nächsten Tag war die nächste Tour geplant.

Tag 6

Angedacht war eine Fahrt zum Murmeltierparadies auf dem Rochers de Naye (sprich: Roschdenäh oder so ähnlich). Von dort hat man theoretisch einen ganz fantastischen Blick über den Genfer See und die umliegenden Berge bis hin zum Mont Blanc Massiv. Außerdem gibts da oben einen Alpengarten mit allen möglichen und unmöglichen Grünpflanzen. Praktisch kommt einem dann das Wetter dazwischen, denn die Wetterdamen können das Wetter zwar ansagen, aber nicht ändern. Konkret hieß es: Morgens mistig, im Lauf des Tages auflockernd.

Und so fuhren wir dann bei fast bedecktem Himmel (im Westen waren bereits Wolkenlücken sichtbar) steil bergauf. Die Fahrt führt von den ca 450m des Genfer Sees bis auf über 2000m in knapp einer Stunde. Und wie aufgrund des Wetterberichtes nicht anders zu erwarten, standen wir oben mittendrin in den Wolken – es war nass und kalt und überhaupt. Da das Wetter ja aber noch besser werden sollte, verzogen wir uns ins Selbstbedienungslokal am Gipfel und warteten da bei Wasser und Tee auf ein Einsehen des Wolkenschiebers. Das ließ aber auf sich warten, zumindest regnete es aber nicht mehr, so dass wir uns nun auf den Weg zum Alpengarten machten – wenn man schon in der Ferne nix sehen konnte, Blumen vor den Füßen waren grad noch so zu erkennen. Nach einer Stunde Steingarten im Nebel hatten wir dann auch da alles gesehen, das Wetter wurde aber nach wie vor nur gaaaaanz langsam besser. Stur wir man dann manchmal sein kann gabs nun erstmal noch Mittagessen, nachdem danach die Wolken aber immer noch den Berg einnebelten, mussten wir dann ohne Aussicht wieder hinunterfahren. Dort – das heißt unter den Wolken – war tatsächlich bereits sehr schönes Wetter, und nach dem verspäteten Mittagsschlaf konnte ich vom Hotelbalkon ein fettes Panoramafoto (Vorsicht groß) knipsen, mit Berggipfeln und ohne Wolken. Das Wetter ist ein Arschloch – zumindest an diesem Tag.

Da wir schon ein gutes Mittagessen im Magen hatten, bestand das Abendessen aus einem belegten Brötchen, einer Flasche Wein und einer Runde Mau-Mau, bei der ich grandioser Letzter wurde… Danach beobachtete ich nur noch einen wunderschönen Sonnenuntergang über dem Genfer See, guckte „Der Profi“ auf französisch und schrieb weitere Karten (nicht unbedingt in dieser Reihenfolge).

Die Fotos habe ich in zwei Galerien zu Montreux und Rochers de Naye sortiert.

to be continued…

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