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Urlaubsrückblick 6

4. August 2011, 19:34 Uhr von Uwe

Jetzt gibts eine Premiere: Der erste Tag mit ohne Bahnfahren während des Urlaubs! Schuld daran (was für eine gewaltige Überraschung) das Wetter. Spaß hatten wir trotzdem.

Tag 8

Der Wetterbericht vermeldete bergtouruntaugliches Wetter, die Wolken hingen tief, von Berggipfeln war nix zu sehen, was ja nach dem Kommutativgesetz bedeutet, dass man vom Berggipfel aus doppelt so viel sehen kann. Also lautete der Beschluss, dass man sich die Stadt ansehen muss. Genauer gesagt die Altstadt und zusätzlich und viel wichtiger das Verkehrshaus zu Luzern. Letzteres ist das meistbesuchte Museum der Schweiz und definitiv eine Reise wert – vor allem wenn man zwischen fünf und zehn und männlich ist. Zu sehen gibts da nämlich Eisenbahnen, Autos, Flugzeuge, Schiffe und diverse weitere Vehikel des Straßen- und sonstigen Verkehrs. Dabei kann man viele Exponate anfassen, Knöpfe drücken, Kurbeln drehen oder sich auch mal selbst als Lokführer versuchen. Das Museum ist damit extrem sehenswert, allein schon wegen des Schilderwaldes an der Wand (mit Kanonenwarnschild, Wegweiser zum Nordpol und allerlei anderen Kuriositäten).

Ebenfalls witzig, wenn auch auf andere Art, war der Museumsshop. Ich suchte nach einem Buch oder Magazin zu den Schweizer Eisenbahnen im Allgemeinen und den rhätischen Bahnen im Besonderen. Da gabs auch welche, allerdings sollten die da fast doppelt so viel kosten wie in Deutschland. Da legt man seine Franken dann doch lieber in Ansichtskarten und Bier an. Vorher war aber noch Extreme Altstadtvisiting angesagt, diesmal sogar ohne Regen. Und zu bestaunen gibts da diverse schick angemalte Fassaden, mehrere Brücken über die Reuss, schmale Gassen und viel Betrieb rund um den Bahnhof. Den späteren Nachmittag verbrachten wir dann etwas fußlahm im Hotel, bevor es zum Abendessen zurück in die Altstadt ging, wo wir im ortsansässigen Brauhaus hängenblieben. Dieses liegt neben der bekannten Kapellbrücke und bietet Blick auf Vierwaldstätter See und Pilatus, passendes Wetter vorausgesetzt. Und das Bier schmeckt prima.

Am Abend pfiff ich mir dann noch arte rein, da kam erst eine Doku über Janis Joplin und anschließend ein Konzert von Anna Calvi – sehr beeindruckend.

Tag 9

Am letzten Urlaubstag vor der Heimreise war noch einmal Bergtour angesagt. In Luzern kann man die sogenannte Goldene Rundfahrt machen, die beginnt mit einer Schiffstour auf dem Vierwaldstätter See, führt anschließend über die steilste Zahnradbahn der Welt auf den Pilatus und danach in einer halbstündigen Seilbahnfahrt und einer kurzen Bustour zurück nach Luzern. Die Wettertanten hatten für den späteren Vormittag eine heranziehende Schlechtwetterfront angekündigt, von daher nahmen wir morgens das erste Schiff, um überhaupt noch eine Chance auf gute Sicht zu haben. Die hatten wir während der Fahrt auch, rund um den Vierwaldstätter See gabs massig Berge zu sehen, ganz ohne Wolken und mit Schnee bedeckt. Außerdem ist so eine Schiffstour unheimlich entspannend, rundrum nur Wasser und das monotone Brummen der Maschine.

Auch hier konnte man die Schweizer Perfektion wieder bewundern: Vom Bootsanleger zum Bahnhof der Bergbahn braucht man drei Minuten, fünf Minuten nach Ankunft des Schiffs fährt die Bahn – und man kann sich drauf verlassen, dass man den Anschluss kriegt. Es war gerade noch Zeit, ein Foto von der bereitstehenden Bahn zu machen, bevor es mit bis zu 48% Steigung nach oben ging. Wie natürlich nicht anders zu erwarten, kam weniger Meter unter dem Ziel die große böse Fotowolke, so dass wir oben bei einstelligen Temperaturen eine wunderbare Sicht auf nichts hatten. Der Wetterbericht hatte ja angekündigt, dass das Wetter schlechter werden würde, leider war es dann etwas zu schnell… Somit traten wir dann nur eine Weile da oben herum, aßen fix zu Mittag und fuhren danach mit der Seilbahn wieder runter. Da merkten wir erstmal, wie schlecht das Wetter inzwischen war: selbst die Talstation lag nur noch knapp unter den Wolken, und es gab einen wunderbaren Nieselregen. Dieser kühlte dann auch die Gemüter, die kurzzeitig aufgrund eines unplanmäßigen und arg schaukelnden Haltes der Seilbahn in Aufruhr geraten waren. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir wieder im Hotel, wo die Radfahrer der Tour de France in den italienischen Alpen Sonnenschein hatten.

Den letzten Abend des Urlaubs verbrachten wir wieder im Brauhaus. Und weil das Wetter ein Arschloch ist, gabs nun wieder blauen Himmel mit Sonnenschein und einen wunderbaren Blick zum Gipfel…

Und damit endete ein wunderbarer Urlaub, denn am nächsten Tag gabs nur noch die Heimreise, bei der sich die DB gleich wieder beeilte zu Zeigen, dass man in Deutschland ist: In Frankfurt beim Umsteigen am Bahnsteig zwei von zwei Zügen mit Verspätung wegen betriebsbedingten Verzögerungen, unser ICE mit falscher Wagenreihung und außerdem das Klo defekt… Welcome to good ol‘ Dingsda.

Fotos gibts ausm Verkehrshaus und von der Pilatustour.

to be continued (im nächsten Schweizurlaub)…

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