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Urlaubsblogging (Teil 3)

26. August 2008, 18:23 Uhr von Uwe

Dienstag

Trotz (oder wegen) Geburtstag gabs nur ein Glas Wein, dafür zeitig pennen gehen und heute morgen zeitig aufwachen. Eine ausgedehnte Dusche später und nach dem Blick aus dem Fenster (strahlender Sonnenschein) war ich voller Tatendrang. Endlich mal ein richtig schöner Urlaubstag… Bis…

Bis ich die Tür zum Wohnzimmer aufmachte, wo mein Bruder auf dem Sofa schnarchte und mir unwirsch bedeutete, er wolle die Horizontale heute nicht verlassen und ich solle nicht so einen Wind machen. Da mit dem Kerl nicht zu diskutieren ist (stur wie Panzer ist noch harmlos ausgedrückt) schmiss ich also meine ganzen schönen Pläne um und stellte neue auf. Er wurde dafür zum Einkaufen verknackt, während ich wandern ging.

Zunächst einmal versuchte ich mich an der nichtolympischen Disziplin des Dreikaisersprungs. Dieser besteht aus dem Abwandern der Seebrücken der Dreikaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin. Das sind ungefähr 8 km je Richtung, zusammen also rund 16km. Ist natürlich alles als Strandpromenade ausgebaut, insofern wandert es sich bedeutet einfacher als im Schwarzwald. Andererseits muss man auf die ganzen anderen Fußgänger aus dem Neolithikum aufpassen, genauso wie auf Radfahrer aller Altersklassen. Inzwischen bin ich ja der Meinung, dass es hier mehr Fahrräder als Einwohner gibt.

Nachdem ich also gemütlichen flotten Fußes bis Bansin promeniert war (und damit den Dreisprung geschafft hatte, sogar mit Umweg über den Souvenirladen, Ansichtskarten kaufen – das Zeugs aus der Abteilung K&K (Kitsch und Krempell) war nicht so mein Fall), immer schön mit der Sonne im Rücken, wollte ich dann wieder zurück, damit der Sonnenbrand sich schön gleichmäßig rundrum verteilen kann. Daraus wurde leider nix, ich kehrte dann um, weil die akute Gefahr bestand, nass zu werden (nein, nicht vom Baden in der Ostsee, sondern von tropfenförmigem Wasser von weiter oben).

Nach ungefähr dreieinhalb Stunden war ich fertig mit meiner Wanderung (und dem Fotoknipsen), zwischendurch machte ich den ersten Strandspaziergang seit acht Jahren (und den ersten Kontakt mit Ostseewasser seit 18 Jahren). Meine Knien dankten es mir mit spontanem Schmerz. Nachdem ich dann ungefähr zwei Stunden rumgesessen und den Hobbit fertiggelesen hatte (das Ende ist irgendwie reichlich unspektakulär) und mein Bruder immer noch keine Anstalten machte, sich von seiner Zeitschrift zu trennen („Ich hab mir für heute vorgenommen, nur zu lesen“ – schön blöd, dafür hätt er nicht an die Ostsee fahren brauchen) und mir das Herumsitzen dann zu doof wurde, schnürte ich zum zweiten Mal heute die Wanderschuhe (bzw. in Ermangelung solcher die zum Wandern geeigneten Turnschuhe).

Diesmal ging es ins Hinterland, zunächst zu einem nahe gelegenen 60m hohen Aussichtspunkt, von dem aus man zwei der drei Kaiserbäder und viel Wasser sehen konnte. Der Anstieg dort hinauf erinnerte mich dabei ganz gewaltig an Schwarzwaldverhältnisse, denn es ging steil bergauf. Die Unterschiede waren im wesentlichen, dass es im Süden Nadelwald ist und hier Laubwald, dass hier ein sehr feiner Sandboden das Laufen erschwert und dass es vor allem nur 60 und nicht 600 Meter waren. Nach dem Begucken der Aussicht beguckte ich die Karte und wanderte munter irgendwie drauflos, markiert war sowieso nix, also ging ich der Nase nach und kam irgendwo raus, guckte wieder auf die Karte, reimte mir zusammen wo ich wohl sein müsste und wanderte weiter. Unterwegs wurde ich von wilden Fußhupen angefallen (naja, eigentlich nur einer, und die wollte nur wissen, wie meine Kniescheiben schmecken, die andere beschränkte sich darauf, möglichst böse zu knurren). Nach gut anderthalb Stunden und nochmal etwa 8 Kilometer war ich dann endgültig fertig für heute.

Nun ist noch die Arbeit im Wurst-Department zu erledigen (sonst gibts nix zum Abendessen – mein Bruder ist inzwischen fertig mit seiner Zeitschrift und hat sich einem neuen Pratchett zugewandt). Für Morgen ist ne Radtour geplant, am Donnerstag gehts nach Peenemünde und danach auswärts Essen – so zumindest die Planung und zumindest teilweise davon abhängig, ob sich mein Bruder aus dem Bett bequemen kann…

2 Kommentare zu “Urlaubsblogging (Teil 3)”

  1. Ines

    Oh, du hast dich also während deines Geburtstags zurückgezogen. Hast du deswegen den Rechner mitgenommen? 😉 Obwohl ich eigentlich kein Fan von digitalen Glückwunschübermittlungen bin, möchte ich dennoch auf diesem Wege nachträglich alles Gute wünschen. Ich hab den Tag doch glatt verschwitzt… *^^*

  2. Uwe

    Nein, den Rechner habe ich mit, damit ich jetzt pe UMTS-Netz und Glaskugeldiagnose rauskriegen kann, warum bei meinen Eltern das Internet tot ist und mit welchem Zauberspruch ichs wieder zum Leben erwecken kann…

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