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Album der Woche

21. März 2024, 18:31 Uhr von Uwe

Kommende Woche jährt sich mal wieder das dreitätige temporäre Ableben von Gottes Sohn. Passend dazu schauen wir in dieser Woche auf das Werk Gottes, der ja bekanntermaßen seit 2015 ebenfalls einen festen Platz an der höllischsten Bar neben Bon Scott, John Bonham und Co. innehat. Die Rede ist natürlich von Lemmy, und dementsprechend schauen wir heute auf einige Werke von Motörhead.

Dazu springen wir zunächst mal 45 Jahre in die Vergangenheit, in die Zeit als Angus Young und John Bonham sich noch nicht ins Jenseits gesoffen hatten. Motörhead hatten ein eher unspektakuläres Debütwerk vorgelegt, und niemand konnte ahnen, dass die drei durchgeknallten Motörköppe in diesem Jahr gleich zwei wegweisende Krawallalben auf die Menschheit loslassen würden.

Den Auftakt macht das passend betitelte „Overkill„. Das Ding zählt zu den einflussreichsten Metal-Alben überhaupt, insofern brauch ich kaum jemandem erzählen, was einen hier erwartet. In 10 Songs ballert sich das Trio die Seele aus dem Leib und setzt neue Maßstäbe in Sachen Geschwindigkeit. Die meisten Songs kommen typischerweise in deutlich unter drei Minuten auf den Punkt, wie in No Class oder Stay Clean. Vollgas heißt die Devise, die wenigen Verschnaufpausen wie Metropolis kommen dafür besonders zäh schleppend und fies tönend durch die Lautsprecher gekrochen. Der unkaputtbare Klassiker des Albums ist natürlich das Titelstück mit seinem wilden Drumming, was nach mehrfachem Stop und Neustart schließlich nach über fünf Minuten dann doch zum Ende kommt.

Nur ein halbes Jahr später folgte „Bomber„. Das geht irgendwie zwischen den Göttergaben (gut, alle Motörhead-Alben sind Göttergaben, aber auch Gott hatte bessere und schlechtere Tage…) „Overkill“ und „Ace Of Spades“ heutzutage etwas unter, enthält aber Klassiker wie Dead Men Tell No Tales, Stone Dead Forever und eben das Titelstück. Nicht zuletzt verdankt die Band dem Album die Idee zum phänomenalen Bühnendesign mit einer riesigen Lichtanlage in Form eines Bomberflugzeuges. Gitarrist „Fast“ Eddie Clarke singt auf Step Down, was die Nummer damit zu einer ganz besonderen macht.

Nach diesem Doppelschlag folgten 20 Jahre mit mal mehr und mal weniger Erfolg, mit diversen Besetzungswechseln, vielen Höhen und vielen Tiefen. Ein Höhepunkt in der Diskographie der Band ist dabei das 1999 erschienene Livealbum „Everything Louder Than Everyone Else“ (einen passenderen Titel hat es selten gegeben). Aufgenommen 1998 in Hamburg umfasst das Doppelalbum das komplette Konzert, und enthält dabei so ziemlich alle Klassiker, die die Band bis dahin aufgenommen hatte. Von Overkill sind gleich fünf Songs vertreten, Bomber (der Song) darf ebensowenig fehlen, wohingegen vom damals aktuelle Album „Snake Bite Love“ nur zwei Songs in der Setlist waren. Ich würde behaupten dass dieses Album das essentielle Livedokument von Motörhead ist, besser noch als das 1981’er „No sleep ‚til Hammersmith“.

So, und damit hätten wir das Trio infernale für diese Woche auch beisammen.

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