Kategorien

Archive

Kalender

Dezember 2023
M D M D F S S
 123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031

Album der Woche

7. Dezember 2023, 19:04 Uhr von Uwe

Letzte Woche waren Metallica dran, die da vor einem Vierteljahrhundert Kram coverten, der (zumindest zum Teil) ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel hatte. Grund genug, zwei Vierteljahrhunderte zu addieren und sich das Original mal vorzunehmen.

Vor inzwischen also 50 Jahren erschien das fünfte Album von Black Sabbath. Die Urväter des Heavy Metal waren damals weltweite Superstars kurz vor dem totalen Absturz aufgrund zu tiefer Stürze in den Tiefschnee vulgo Drogensumpf. Davon merkt man auf dieser Scheibe noch nix, ganz im Gegenteil, die Band trumpft voll auf und veröffentlichte einen unverzichtbaren Meilenstein der harten Rockgeschichte – nachdem sich die Aufnahmen bedingt durch Drogeneskapaden durch das ganze Jahr 1973 hindurch gezogen hatten, wie die Band später freimütig zugab.

Das völlig passend betitelte „Sabbath Bloody Sabbath“ hat zunächst mal das geilste Plattencover der gesamten Bandgeschichte und eine der besten Zeichnungen, die je ein Rockalbum verziert haben – so richtig schön evil mit 666 Dämonen und allem Drum und Dran.

In der Verpackung schlummern nun acht Songs, darunter ein Instrumentalstück. Den Auftakt bildet das Titelstück, was eins der Highlights der Bandgeschichte darstellt – Heavy wie eine Tonne Blei, und dabei aber mit federleichten Stücken zwischendrin. Das folgende A National Acrobat geht in eine ähnliche Richtung, wobei das Riff ursprünglich von Bassist Geezer Butler kam. An dritter Stelle steht das mehrheitlich akustisch gehaltene Instrumentalstück Fluff, mit dem die Jungs zeigen, dass sie auch zartere Töne können. Das totale Gegenteil dazu folgt auf dem Fuße, Sabbra Cadabra beginnt mit einem ikonischen Riff, bevor der Song in der Mitte in wilde psychedelische Synthesizerflächen abdriftet. Hier spielt auch Rick Wakeman von Yes die Tasteninstrumente, vielleicht liegts daran.

Seite zwei der LP beginnt mit Killing Yourself To Live, den Kirk Hammett (Metallica) als seine Lieblingsnummer der Band bezeichnet. Spricht für guten Geschmack. Die Synthesizer prägen dann die nächste Nummer namens Who Are You?, die ziemlich langsam durch die Boxen kriecht. Einen klassischeren Klang hat Looking For Today, bevor Spiral Architect die Scheibe beschließt. Letzterer beginnt mit einem einminütigen akustischen Intro, bevor der eigentliche Song einsetzt. Im weiteren Verlauf tauchen hier Geigen auf.

Fazit: Das letzte wirklich starke Album der Ozzy-Ära. Zu ähnlicher Form sollte die Band erst wieder sieben Jahre später mit Dio am Mikro auflaufen. Und Metallica? Die coverten Sabbra Cadabra, ließen aber den psychedelischen Mittelteil weg und stopften einen Abschnitt von Killing Yourself To Live hinein.

Einen Kommentar schreiben