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Album der Woche

28. September 2023, 19:08 Uhr von Uwe

Wir bleiben im Jahr 1998, reisen aber diesmal in den hohen Norden, nach Skandinavien nämlich. Dort wurde in jenem Jahr nämlich klassischer Schwedenstahl geschmiedet, der auch heute noch live Funken schlägt.

Eigentlich war es aber gar kein richtiger Schwedenstahl, denn da rülpst einer unverständliches Zeugs ins Mikro, während bärtige Wikinger akustisch Valhalla vertonen. Stattdessen war hier die Erzeugung klassischen Teutonenstahls Solinger Art das Ziel. Aus Solingen kommen nämlich nicht nur stählerne Ansichtskarten (sehr zum Verdruss von Terence Hill), sondern auch mehr als akzeptabler Heavy Metal von Accept. Und wenn man jetzt noch erwähnt, dass der Stahlschmied bei Feierabend den Hammer fallen lässt, ist auch klar, dass Hammerfall gemeint sind.

Die veröffentlichten 1998 nämlich ihr zweites Album, genannt „Legacy Of Kings„. Das Debüt aus dem Vorjahr hatte ordentlich Stahl aufgewirbelt, weil in den 90ern kein Mensch an klassischem Heavy Metal interessiert war. Die großen Vorreiter der Szene hatten Kurskorrekturen vorgenommen oder sich komplett verzettelt bzw. aufgelöst, alternative Klänge beherrschten die Charts.

Das war den Herren Oscar Dronjak und Joacim Cans aber herzlich wurscht, und wenn schon niemand anders solche Musik machte, mussten sie es eben selbst machen. Herausgekommen sind zehn Songs, verpackt in eine typische Zeichnung von Andreas Marschall, der damals quasi omnipräsent auf den CD-Hüllen war. Neben einer Quoten-Pianoklimperballade (The Fallen One) und einer Coverversion (Back To Back von Pretty Maids) gibt es also achtmal feinsten Edelstahl.

Meist geht es etwas flotter und hymnischer daher (Heeding The Call, Legacy Of Kings, Dreamland). Daneben gibt es natürlich auch die satt stampfenden Epen wie Let The Hammer Fall (bis heute live ein Kracher) oder besonders At The End Of The Rainbow (mit Manowar-kompatiblem Heldenchor). Zwischendrin hat sich mit Remember Yesterday nochmal eine Ballade gemogelt. Textlich darf man natürlich nix tiefschürfendes erwarten, da kommt alles aus dem Manowar-Heldentextgenerator, so mit Steel, Warrior, Fight und so.

Fazit: Klassischer als hier geht europäischer Powermetal nicht. Helloween und Co sind melodischer, Hammerfall rühren eben deutlich mehr Accept in ihre Stahlsuppe. Dafür hat das Ergebnis aber bis heute keinen Rost angesetzt (pun intended).

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