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Album der Woche

24. August 2023, 19:39 Uhr von Uwe

Beim Erscheinen dieses Eintrags werde ich aus dem Urlaub zurückgekommen sein (jaja, Futur II und so, wird auch nicht komischer wenn man den Witz recycelt). Ich hätte also drauf verzichten können diesen Eintrag hobbythekmäßig vorzubereiten, aber wo ich grad so schön am Schreibseln war und die Band, um die es geht auch grad heute in Wacken auftritt passt das alles ganz gut. Damit hat es sich dann auch erstmal mit dem Konserveninhalt, ab nächster Woche ist dann wieder Frischware angesagt.

Und damit nun ohne weitere Vorrede zum Album der Woche. Wacken liegt in Norddeutschland, Hamburg liegt um die Ecke, und eben aus Hamburg kommt die Truppe um die es geht: Helloween nämlich. Die Kürbisköppe haben nämlich vor inzwischen auch schon wieder 35 Jahren einen der ganz großen Klassiker des deutschen Heavy Metal unters Volk gebracht: Keeper Of The Seven Keys Part II. Diese Scheibe wird auf diversen Bestenlisten im Bereich „europäischer Power Metal“ regelmäßig ganz vorn geführt und kann getrost als Blaupause für den Stil angesehen werden.

Die Kürbisköpfe um Michael Weikath und (damals noch und inzwischen wieder) Kai Hansen bannten hier zusammen mit Goldkehlchen Michael Kiske, Bassist Markus Grosskopf und Schlagzeuger Ingo Schwichtenberg neun Klassiker aufs Band, von denen die Hälfte noch heute die Setlist bevölkert.

Nach einem kurzen instrumentalen Intro geht es mit Eagle Fly Free gleich in die Vollen, Michael Kiske jubiliert irgendwo in der vokalen Stratosphäre und die Gitarren duellieren sich vom allerfeinsten. Textlich geht es nicht immer besonders ernst zu, Paradebeispiel dafür ist die Single Dr. Stein („His assistant’s were nice, so he cloned her once or twice, now his hips are aching, what a deal“).

Die B-Seite des Albums ist allerdings der Oberknüller. Hier stecken erstmal zwei der besten Songs, die Kai Hansen je verzapft hat, nämlich March Of Time und insbesondere das unsterbliche I Want Out (der bis heute größte Hit der Bandgeschichte). Abgeschlossen wird die Seite und das Album danach vom Überepos Keeper Of The Seven Keys mit einer knappen Viertelstunde Spielzeit. Hier zieht die Band nochmal alle Register und zimmert einen gewaltigen Spannungsbogen zusammen.

Das Album war völlig verdient ein riesiger Erfolg, hat bis heute nix von seiner Faszination verloren und hat aufgrund des weiteren Verlaufs der Bandgeschichte einen ganz speziellen Platz: Kai Hansen verließ die Truppe nach dieser Scheibe aufgrund der berühmten künstlerischen Differenzen (wozu auch der Druck durch das Label gehört haben dürfte) und formte seine eigene Truppe Gamma Ray, wohingegen sich Helloween in den nächsten Jahren massiv schwer taten und durch diverse Personalwechsel in eine schwere Krise schlitterten und u.a. auch Michael Kiske ausstieg. Erst kurz vor der Jahrtausendwende ging es wieder aufwärts. So richtig auf Erfolgskurs kam die ganze Sache erst ab 2015, als man eine Reunion mit Michael Kiske und Kai Hansen unter dem Banner der Kürbisköpfe auf die Reihe bekam.

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