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Album der Woche

12. Juli 2022, 19:14 Uhr von Uwe

Diese Woche etwas früher als sonst, weil relevantes Geburtstagskind. Ein Schreihals feiert nämlich heute Geburtstag, weswegen man da mal gucken kann, was er in seiner Karriere bislang so verbrochen hat.

Besagter Schreihals erblickte das Licht der Welt im Jahr 1954, wird also entsprechend 68 Jahre alt. Krach macht er seit den frühen 1980er Jahren und hat ein großes Kapitel Heavy Metal-Geschichte mitgeschrieben. Die Rede ist von Eric Adams, seines Zeichens Sänger von Manowar, der truesten aller truen Metal-Kapellen. Zusammen mit Bass-Obermotz Joey DeMaio und wechselnden Sidekicks kämpft er seit nunmehr 40 Jahren für das „Dragon King Steel Sword of Power and Glory“ (oder so – das darf man nicht so ganz ernst nehmen).

Also schauen wir doch mal, welche Alben dieses Jahr relevante Jubiläen feiern, und da kommt einiges zusammen: Das Debüt „Battle Hymns“, „Fighting The World“, „The Triumph Of Steel“ und „Warriors Of The World“. Alles was danach kam kann man getrost in die Tonne treten.

Das Debüt erschien 1982 und zeigt nur stellenweise den typischen epischen Stil der Band, nämlich bei Dark Avenger (mit Sprechrolle für Orson Welles!) und Battle Hymn. Der Rest ist eher untypisch rockig und kommt auch textlich nicht aus dem Klischeetextbaukasten. Dafür taucht schon ein Bass-Solo auf, womit Majonäsen-Joey auch gerne live mal nervt. Als Album kultig, wird es aber von den Nachfolgern locker in den Schatten gestellt. Es folgten drei Alben für die Ewigkeit, die in dieser Reihe später besprochen werden.

Das nächste Album ist „Fighting The World“ von 1987. Die Band hatte inzwischen einen Plattenvertrag bei einem großen Majorlabel (ist sowas nicht eigentlich per Definition sowas von untrue?). Das Cover stammt erstmals von Ken Kelly (u.a. Rainbow – Rising und Kiss – Destroyer), der seitdem alle ihre Scheiben mit viel klischeetriefendem Pathos verpackt hat und leider Anfang Juni verstorben ist. Highlight hier ist Defender (ebenfalls mit 1982 aufgenommener Ansprache von Orson Welles), J.B.O. haben später Carry On gecovert, und das Titelstück kann man ebenfalls gelten lassen. Insgesamt wurde der Epiklevel hier aber zurückgefahren, da gabs auf den Vorgängeralben ausufernderes.

So richtig dick episch wird es hingegen beim 1992 erschienenen „The Triumph Of Steel„. Das beginnt nämlich gleich erstmal mit einem knapp halbstündigen Epos namens Achilles, Agony And Ecstasy In Eight Parts. Weißte Bescheid, da hat das Album Struktur. Der Rest des Albums enthält dann die üblichen Versatzstücke, das beste Stück ist dann die abschließende Halbballade Master Of The Wind, bei der Eric Adams zeigen kann was er drauf hat.

Den Abschluss der Tetralogie der Jubiläen markiert nun „Warriors Of The World“ von 2002, inzwischen also auch schon wieder 20 Jahre alt. Relevantester Song der Scheibe ist natürlich das auch als Single ausgekoppelte Warriors Of The World United, daneben überrascht die Band aber mit diversen stilistischen Schlenkern die mehr oder weniger gut funktionieren. Überraschend gut funktioniert hat dabei die von Eric Adams eingesungene Version von Nessun Dorma – einer Opernarie(!) aus der Feder von Puccini, und normalerweise von Könnern wie Pavarotti vorgetragen. Damit hat er sicherlich so einigen Zweiflern den Wind aus den Segeln genommen.

Fazit: Vier Alben die definitiv die Geschichte des Heavy Metal mit geformt haben, wobei man natürlich das ganze besonders true Getue mit gesunder Skepsis und viel Selbstironie betrachten muss, sonst verhagelt es einem den Spaß an der Sache. In diesem Sinne, Happy Birthday Eric Adams, und ein Hoch auf den wahren Metal!

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