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Album der Woche

2. Juli 2022, 11:26 Uhr von Uwe

Während ich grad meine verqueren Gedanken zum Thema Todoliste schrub (oder schreibte? Deutsches Sprech ist schweres Sprech und very much konfusierend), fiel mir auf, dass auf meiner internen Todoliste Punkte fehlen: Herausfinden wie viele Pfannen im Pfannkuchen stecken, Bude endlich putzen, das aufm Schlauch stehende Fahrrad reparieren1, einen im Tee haben2, mehr Fußnoten verwenden3 und nicht zuletzt einen Artikel zum Album der Woche schreiben. So here we are.

Das Album der Woche ist inzwischen auch schon wieder 30 Jahre alt, stammt von einer Band aus New York und markierte deren Beginn einer Weltkarriere, obwohl die damals verteilten Lorbeeren („die legitimen Erben von Rush“) dann doch eher Vorschusslorbeeren waren. Die Rede ist von Dream Theater und deren Zweitling „Images And Words„. Das Debütalbum hatte drei Jahre vorher Staub im Underground aufgewirbelt, aber gerade der Gesang war ein Schwachpunkt. Dieses Manko wurde mit einem Tausch am Mikro abgestellt, James LaBrie ist bis heute die charakteristische Stimme der Band.

Acht Stücke sind auf der Scheibe versammelt, die meisten davon gut über fünf Minuten lang und voller durchgeknallter instrumentaler Kabinettstückchen. Der Trick dabei ist aber, dass diese – für den Normalhörer irrelevanten – Spielereien in ausgesprochen eingängige Melodien eingebettet sind, so dass man das Album auch genießen kann, ohne einen Abschluss in Musiktheorie oder Knoten im Gehörgang zu haben.

Im eher traditionellen Format unter fünf Minuten kommt Another Day daher und bekam (neben anderen Stücken) ein Video für MTV spendiert. Alle anderen Stücke sind eher nix für die heutige Jugend, die ja eine Aufmerksamkeitsspanne knapp von 12 bis Mittag hat… Dabei sind Stücke wie Surrounded, Metropolis Pt. 1, Learning To Live und insbesondere der einzige Single-Hit (Top 10) Pull Me Under allerfeinster Prog Metal. Letzteres ist dementsprechend der Anspieltipp, und wenn man davon nicht völlig abgeschreckt wird kann man die Scheibe sowieso am Stück durchhören.

Ich spare mir dementsprechend einen Kommentar zu einzelnen Stücken, dazu fehlt mir auch die notwendige Tiefe in der Musiktheorie. Ich kann halt anerkennen, dass hier absolute Ausnahmekönner unterwegs sind, die es aber hier auch schaffen, nicht nur „sinnloses Griffbrettgewichse zum Beeindrucken der Muckerpolizei“ (nicht von mir, hab ich mal irgendwo im Kontext eines anderen Albumreviews gelesen) aufgenommen haben, sondern auf den Punkt komponierte Stücke.

1 Nach zwei Jahren im Keller wegen Homeoffice ist der Schlauch im Hinterrad inkontinent und kann dem Druck nicht mehr so recht standhalten.
2 Sehr relevant bei dieser Hitze
3 Durch übermäßige Verwendung von Fußnoten Kompetenz4 vortäuschen
4 Definiert als „selbstsicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit“

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