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Album der Woche

18. Februar 2022, 19:31 Uhr von Uwe

Diese Woche ist mal wieder ein Album dran, dass ich eigentlich nur wegen einem Song gekauft habe. Und dann stellte sich raus, dass der Rest des Albums auch nicht verkehrt ist. Trotzdem ist die Scheibe eher ein Geheimtipp denn ein großer Klassiker der Musikgeschichte – aber keine Angst, zu einigen großen Klassikern kommen wir in den nächsten Wochen noch.

Vor rund 10 Jahren las ich meiner bevorzugten Fachzeitschrift für angewandtes Krachmachen eine Rezension eines Albums die mich neugierig machte. Insbesondere wurde ein Song hervorgehoben, und daraufhin wurde das Album mal angecheckt – geht ja mit Internet und so inzwischen relativ simpel, dass man mal irgendwo reinhören kann um dann eine informierte Kaufentscheidung treffen zu können.

Besagtes Album war das Debüt einer finnischen Truppe namens Jess And The Ancient Ones. Und die spielen da interessanten Psychedelic Rock in der Schnittmenge aus allem was die 70er und 80er so hergeben. Herausgekommen sind sieben Songs in der Schnittmenge aus schicken Melodien der Abba-Schule gemixt mit schweren Gitarrenklängen wie von Mercyful Fate oder Iron Maiden (so wirds bei Wikipedia beschrieben, mir fällt aber auch nix besseres ein) – The Devil’s Blood würde mir zum Thema Okkult-Rock noch einfallen, wobei ich die nicht wirklich gut kenne (was ich noch nachholen will). Und das eben mit Frau am Mikro, man kann das daher auch mit Kapellen wie Blood Ceremony oder Jex Thoth vergleichen, falls die einer kennt.

Die Songs pendeln sich alle so um die fünf Minuten ein, mit zwei längeren Ausnahmen. Aber der Reihe nach. Eröffnet wird die Scheibe mit dem flotten Prayer For Death And Fire, welches mit doppelten Gitarren der Maiden-Schule glänzt. Weiter gehts mit Twilight Witchcraft, was von einem schicken Schlagzeug-Pattern getragen wird. Ghost Riders rückt eine Hammond (oder zumindest etwas sehr ähnlich klingendes) in den Vordergrund (und greift ein Thema aus dem vorherigen Song nochmal auf). Devil (In G Minor) sticht als Pianoballade heraus – ob es mit der Tonart passt müssen Musiktheoretiker klären. Und dann gibts da noch zwei Longtracks mit 10 bzw 12 Minuten. Der eine hört auf den Namen Come Crimson Death und steigert sich nach ruhigem Beginn in ein fulminantes Finale – passend als Ausklang des Albums.

Mein persönliches Highlight der Scheibe ist aber Sulfur Giants (Red King) mit seinen 12 Minuten – was damals auch im Review besonders hervorgehoben worden war. Das Stück beginnt mit einem verträumten Intro, was Assoziationen zu Pink Floyd beschwört, bevor nach zwei Minuten die Gitarren über einem Fundament aus der Hammond das Kommando übernehmen. Das ganze Stück ist dann in mehrere klar unterscheidbare Teile strukturiert, was mich frappierend an einige Longtracks von Maiden oder Metallica erinnert, was ja nicht die schlechtesten Referenzen sind. Zwischendrin wird wieder das ruhige Thema aus dem Intro aufgegriffen, bevor ein treibender Rhythmus auf den Trommeln das große Finale einläutet. Und schon sind zwölf Minuten um – so einfach gehts manchmal.

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