Wir bleiben im Jahr 1991 und diskutieren nach Innuendo ein weiteres Album, zu dessen Geschichte ein tödlich erkranktes Bandmitglied gehört. In diesem Fall verstarb der Gitarrist der Band jedoch noch vor den Aufnahmen.
Die Rede ist von Dave Prichard, dem Gitarristen von Armored Saint. Dieser verstarb 1990 an Leukämie. Die mit ihm entstandenen Demos für die Songs wurden von der Band zu „Symbol Of Salvation“ ausgearbeitet und ein Jahr später veröffentlicht.
Die 13 Songs der Scheibe sind eine Lehrstunde in Sachen klassischer Heavy Metal, und es ist eine schreiende Ungerechtigkeit, dass diese Band bzw. insbesondere dieses Album keinen höheren Stellenwert hat – dummerweise brachten Metallica im gleichen Jahr das schwarze Album raus, Guns N’Roses wuchteten gleich zwei Alben in die Läden und dann gabs da noch so komische Krachkapellen in Seattle, die dafür sorgten dass Heavy Metal für die nächsten gut fünf Jahre mausetot war. Selbst die ganz großen Truppen kamen ins Schlingern, und eine Underground-Kultband wie eben Armored Saint löste sich einfach auf – Sänger John Bush (den James Hetfield gern zu Metallica geholt hätte weil er sich selbst das Singen nicht zutraute) war später bei Anthrax unterwegs und Bassist Joey Vera sorgt auch bei Fates Warning für Tiefdruck. Erst zur Jahrtausendwende fand die Truppe wieder zusammen und veröffentlicht seitdem in großen Abständen bockstarke Alben.
Es lohnt sich nicht wirklich auf einzelne Songs einzugehen, da das ganze Album sehr homogen ist und alle Songs ein hohes Niveau halten. Tainted Past kommt auf über sieben Minuten und ist damit längster Song der Platte, Another Day könnte man am ehesten als sowas ähnliches wie eine Ballade bezeichnen und Half Drawn Bridge ist ein anderthalbminütiges Instrumentalstück. Ansonsten ist es fast egal, ob man sich nun Burning Question, Reign Of Fire, Spineless oder das Titelstück reinzieht, es ist einfach mal nur heavy as a ton of lead. Mein persönlicher Favorit ist aber Last Train Home, zu dem auch ein Video gedreht wurde. Der Song gehört definitiv zu meiner „Uwe ist im Zug unterwegs“-Sammlung im mp3-Player – nur wird die dieses Jahr nicht mehr zum Zug kommen (pun intended).
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