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Album der Woche

12. März 2021, 19:23 Uhr von Uwe

Ende der Woche, Album der Woche. Und diesmal nicht wegen Verspätung, sondern weil genau heute richtig wichtig wegen korrektem Datum. Das Album der Woche stammt von einer Band aus London, ist runde 40 Jahre alt und zählt zu den stilprägenden Alben in der Geschichte des musikalischen Schwermetalls.

Warum heute? Weil der oberste Oberscheff der Truppe, seines Zeichens einziges verbliebenes Gründungsmitglied der Band und einer der stilprägenden Bassisten (neben so Typen wie Geezer Butler, Geddy Lee, Cliff Burton, Roger Glover, Paul McCartney, John Paul Jones, Lemmy Kilmister und wie sie sonst noch alle heißen) der Szene heute seinen 65. Geburtstag feiern kann. Und auch, weil der Schlagzeuger, der auf diesem Album trommelte, nach langer schwerer Krankheit heute vor acht Jahren verstarb. Die Rede ist von Steve Harris und Clive Burr, die Band dazu heißt – man wirds erraten haben – Iron Maiden, und das Album der Woche heißt „Killers„.

Das zweite Album der Bandgeschichte hielt einige Neuerungen bereit: An der Gitarre debütierte Adrian Smith, und am Mischpult übernahm Martin Birch (schon damals lebende Legende nach Produktionen für Deep Purple, Rainbow und Black Sabbath) das Kommando (und sollte es bis zum Ende der 80er Jahre behalten). Nach dem überraschenden Erfolg des Debüts war die Band hungrig und wollte den nächsten Schritt auf der Karriereleiter gehen.

Die 10 Songs des Albums (11 auf der US-Version bzw. der aktuellen CD-Version) stammen allesamt von Steve Harris, nur der Text zum Titelstück wurde zusammen mit Sänger Paul Di’Anno zusammengebastelt; und das Titelstück findet sich in sehr ähnlicher Form auch auf einer Scheibe von Samson, zu denen es ja personelle Überschneidungen gab. Ich muss ja zu meiner Schande gestehen, dass ich das Album gar nicht so hoch bewerte wie das Debüt (ein Phantom Of The Opera ist eben nicht so einfach zu toppen) und schon gar nicht wie den Nachfolger, aaaaaber: Das Album ist in sich sehr homogen, sehr konsistent und mit dem heiseren Gesang von Paul Di’Anno auch noch wesentlich aggressiver als alles, was sie später mit Bruce Dickinson aufgenommen haben.

Den Auftakt des Albums markiert das kürzeste Stück der Bandgeschichte, ein instrumentales Intro namens The Ides Of March nämlich (da passt auch das heutige Datum so halbwegs dazu). Danach folgt mit Wrathchild schon mal einer der ganz großen Bandklassiker, der live über Jahrzehnte hinweg in der Setlist blieb. Murders In The Rue Morgue hat ein schickes Intro, bevor ein wilde Geschichte frei nach Edgar Allan Poe erzählt wird. Another Life ist eher ein Lückenfüller, bevor mit Genghis Khan ein zweites recht episches Instrumentalstück folgt. In der zweiten Hälfte des Albums finden sich noch Highlights in Form des Titelstücks (mit fünf Minuten auch eines der längsten Stücke des Albums), Purgatory (superschnell, und der erste Coverentwurf für die Singleauskopplung war so genial, dass man ihn gar nicht erst verwendete, sondern für das nachfolgende Album aufhob) und Drifter. Hmm, das waren jetzt doch irgendwie sieben Highlights bei 10 Songs oder so. Also doch gar nicht so übel :-).

Nach der Veröffentlichung folgte eine Welttournee, inklusive den ersten Shows in Amerika. Nach dem Ende dieser Tournee gabs jedoch personelle Nachbeben, denn Sänger Paul Di’Anno flog raus. Wie die Geschichte weiterging ist bekannt bzw wird dann nächstes Jahr erzählt werden. Was als Vermächtnis über bleibt ist diese Scheibe, die den Weg zur Weltkarriere ebnete.

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