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Album der Woche

22. Oktober 2020, 18:41 Uhr von Uwe

In dieser Woche kommt das Album der Woche von einem britischen Multiinstrumentalmusiker, der nicht nur die Entwicklung der progressiven Rockmusik nachhaltig beeinflusst, sondern auch ein paar exzellente Popsongs auf die Menschheit losgelassen hat. Und irgendwo dazwischen sind wir heute.

Bei besagtem Künstler handelt es sich um Mike Oldfield. Der hat in den 70er Jahren u.a. mit „Tubular Bells“ nachhaltigen Eindruck hinterlassen. In seinen Frühwerken finden sich jeweils zwei Stücke, eins pro LP-Seite, außer bei „Incantations“, da sinds vier – weils ein Doppelalbum ist. Beim diesmaligen Album der Woche – getauft auf den Namen „QE2“ nach dem Schiff Queen Elizabeth II – wich er 1980 erstmals von dieser Formel ab.

Ich hab das Album erstmals bewusst gehört als ich ungefähr acht oder neun Jahre alt war, da lag ich krank daheim aufm Sofa und meine Mutter legte warum auch immer diese Schallplatte (mit völlig anderem unpassenden Cover einer AMIGA-Pressung) auf. Und irgendwie hinterließ das Album Eindruck bei mir. Und als erster wirklicher Kontakt mit dem Oldfield’schen Schaffen hat die Scheibe einen besonderen Platz bei mir, auch wenn sie weder die kohärenteste noch beste ist.

Auf dieser Scheibe arbeitete Oldfield erstmals mit der Sängerin Maggie Reilly zusammen, die später auch seine Welthits Moonlight Shadow und To France veredeln würde. Außerdem schwingt ein bekannter Meister seines Fachs die Drumsticks auf zumindest zwei Titeln, nämlich Phil Collins. Den Löwenanteil der Instrumente bedient der gute Mike aber selbst, darunter in erster Linie diverse Gitarren.

Was gibts hier nun zu hören? Eine Mixtur aus komplexeren Instrumentalstücken (Taurus I – halte ich nach wie vor für sein kompaktestes, geschlossenstes und bestes Werk – sowie das Titelstück), durch den Wolf gedrehten Coverversionen (Wonderful Land von den Shadows und Arrival von Abba) und eher kurzen Instrumentalstücken (Mirage und Sheba – nein, hat nix mit Katzenfutter zu tun, sondern zeigt Phil Collins in Hochform). Wirklichen Gesang im Sinne von Lyrics gibt es nicht, vielmehr werden Stimmen „nur“ als weiteres Instrument benutzt und teilweise einfach nur Silben gesungen die den passenden Klang haben – und manchmal wirds auch noch durch den Vocoder gejagt und kräftig verzerrt.

Das ganze klingt absolut eigenständig und hat nach meinem Empfinden starke Einschläge in Richtung keltischer Musik. Auch nach 40 Jahren hat sich diese Musik noch nicht abgenutzt – den großen Pophit gibts hier nicht, aber ungefähr die Hälfte des Albums landet regelmäßig auf dem mp3-Player, das ist mehr als man von vielen anderen Alben aus meinem Regal behaupten kann.

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