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Aus der Rolle gefallen

30. März 2020, 21:25 Uhr von Uwe

Gestern gabs eine Premiere – ich hab das erste mal Rollenspiel gespielt, so mit Papier und Würfel und Monstern und so. Also naja, aus Gründen(tm) nur mit elektronischem Papier aus dem Hause Adobe(tm) und mit elektronischem Analogzufall und ohne Monster, aber immerhin.

Das ganze ergab sich ausgesprochen zufällig, als ich am Samstag sinnierte dass ja unsere Spielerunde, die am Freitag hätte stattfinden sollen, aus Gründen(tm) ausfallen musste. Daraufhin meinte die Tok, die ich ja schon seit vielen vielen Jahren kenne, dass sie am Sonntag eine Rollenspielrunde abhalten würde, und ob ich nicht Bock hätte. Sie macht das in Karlsruhe regelmäßig, und aus Gründen(tm) nun eben mit elektronischer Unterstützung.

Da ich sowas schon lange mal ausprobieren wollte, sagte ich spontan zu und durfte dann erstmal schauen dass ich mir die notwendigen Programme installiere und ein Headset organisiere, damit man sich wenigstens beim Spielen gescheit unterhalten kann. Da aufgrund von Heimarbeit ein Headset vorhanden ist (zwar unterste Qualitöterschublade, aber ausreichend) war dies auch kein Problem, und so konnte es pünktlich am Sonntag um 14 Uhr beginnen.

Tok hatte das Abenteuer vorbereitet, und so liefen daraufhin ein Zwerg, ein arbeitsloser Personenschützer, ein 2.40m großer Warg und ein von mir verkörperter Adelsspross mit viel theoretischem Halbwissen durch die völlig verschneite (und es lagen 8m Schnee – nebeneinander, Mensch!) Botanik. Die Truppe landete erst in einem eher unscheinbaren Tempel – Highlight hier war meine Impersonation von „Dumm & dümmer“, Stichwort eiskalter Laternenpfahl. Das kommt halt davon, wenn man unbedingt eine Geschmacksprobe der Reliquien machen will und dann die elektronischen Würfelgötter grandios niedrige Zahlen ausspucken…

Weiter gings in einem Bauernhof, wo wir erst gut bewirtet wurden und später mitten in der Nacht von lautem Gepolter aufwachten – die Ursache aber nicht feststellen konnten, wobei ich bei der Gelegenheit aber Zwergenbowling machte. Im Versuch, den Zwerg per Zwergenweitwurf ins Dachgeschoss zu wuchten rutschte ich (grandios verkackter Würfelzufall) aus, der Zwerg kullerte die Treppe runter und dann einmal quer übern Hof und endete am anderen Hofende als Schneemann, komplett mit Möhrennase und Kohlenaugen. Aber immerhin war es ja auch der Zwerg, der mich angestiftet hatte, mir die Zunge an komischen Reliquien zu verkühlen…

Nach so viel nächtlichem Radau wurde weiter gepennt, am nächsten Morgen war aber eine Tochter des Hauses verschwunden. Diese wurde schließlich auf dem Dachboden gefunden, allerdings eher tot vom Dachbalken herunter baumelnd. Es entspann sich daraufhin ein klassischer Tatort – Suizid konnte ausgeschlossen werden, die Magd hatte Schmuck geklaut, stritt jedoch den Mord ab, der Knecht war unauffindbar und wir kamen dank völlig missratener Würfe auf Empathie (jaja, ich und Empathie, ich weiß) der Wahrheit nicht wirklich näher.

Nach vier Stunden hatte sich schließlich herausgestellt, dass der Mörder in diesem Fall nicht der Gärtner war. Aufgrund des gelungenen Abenteuers wurde im Nachgang gleich eine Chatgruppe eingerichtet, damit man auf dem Laufenden bleibt wann die nächste Runde stattfinden soll – ich bin gespannt, mir hats viel Spaß gemacht und ich würde auch beim nächsten Mal wieder mitmachen.

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