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Doppelnatrix

5. Mai 2018, 19:01 Uhr von Uwe

Wenn man (wie ich jetzt quasi jedes Wochenende) als harmloser Fußgänger durch den Wald strolcht kann man den tollsten Dingen begegnen:

  • Schildern, die vor dem Verlassen der Wege warnen (sonst könnte sich die eventuell dort herumstreunende Altmunition gestört fühlen und vor Wut explodieren, was relativ unfotogen wäre).
  • seltsam bunt gewandeten Individuen mit deutlich erhöhtem Puls, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, möglichst schnell wieder raus aus der Natur zu kommen
  • Pedalrittern mit grundsätzlich überhöhter Geschwindigkeit
  • einer quasi unendlichen Menge an Grünzeug, hauptsächlich neben dem Weg, aber jetzt im Frühsommer auch gerne in luftverschmutzender Flugform (haben Pollen eigentlich eine Feinstaubplakette?)
  • jeder Menge Lebewesen der weniger aufrecht gehenden Sorte mit zwei, vier oder mehr Beinen (wie der komische Käfer, den ich letztes Wochenende in meinem Hosenbein fand). Das reicht vom mehr oder weniger angeleinten Haus- und Hofhund (je nach Ausprägung zwischen Fußhupe und hüfthohem „der will nur spielen, der tut nix“) über Eichhörnchen, mehreren Paaren Stockenten bis hin zu leider zahlreich vorhandenen fliegenden Quälgeistern aus der Summ- und Brumm-Gemeinschaft.

Man ist also definitiv nicht alleine im Wald, und heute kann ich zu der Liste noch einen Eintrag hinzufügen.

Ich traf nämlich auf eine Schlange. Also nicht die Warteschlange vorm Fahrkartenschalter oder Geldautomaten, sondern so ein beinloses Viech mit ausklappbarem Unterkiefer – was eben so landläufig unter dem Namen Serpentes firmiert. Besagte Schlange schlängelte sich einfach mal so von rechts nach links über den Fußweg. Vor 30 Jahren hatte ich ja Heimatkundeunterricht und da hat man gelernt, dass es in der sozialistischen Heimat Ringelnattern und Kreuzottern gibt. Dieses Wissen gilt sinngemäß auch für die kapitalistische Neuheimat, und da besagte Schlange eher dunkelgrau bis schwarz statt braunkariert war konnte sie anhand der auffälligen Färbung am Hinterkopf erfolgreich als Ringelnatter identifiziert werden (ha, was Schulbildung so alles ermöglicht). Es handelte sich um ein Jungtier mit einer Länge von ca. 20 cm (etwa so wie in diesem Bild).

Da blieb dann sogar mal ein bekennender Naturverächter wie ich stehen und guckte mal, wie sich die Schlange ins hohe Gras neben dem Weg verzog.

2 Kommentare zu “Doppelnatrix”

  1. CWeasel

    Und mit Deiner sozialistischen Erstbildung hättest Du auch wissen können, dass man sich da erst einmal an die Schlange anstellt, auch wenn man noch nicht weiß, wofür. 😉 (Da Du ja aber so viele Details zur Natter berichten konntest, hast Du das ja offenbar zumindest kurz getan.)

  2. Uwe

    Jepp, ich hab mich quasi hinter ihr angestellt, um den besten Blick drauf zu kriegen, wie sie sich ins Gras verkringelt 😉

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