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Backe backe Kuchen

1. April 2013, 17:47 Uhr von Uwe

Auf Wunsch einer einzelnen Dame gibt es noch einen weiteren Eintrag, sogar mit Bildern (in Farbe… und bunt!). Thematisch geht es um die Irrungen und Wirrungen im Kampf gegen den Kochlöffel.

Kein Frankfurter Kranz, aber auch leckerAngeleiert wurde das ganze Chaos, wie könnte es anders sein, aufgrund eines Wunsches einer einzelnen Dame, die der Meinung war, sich von mir einen Geburtstagskuchen wünschen zu wollen. Nach einigem weiteren Palaver über geschmackliche Sonderwünsche war festgelegt, dass es ein Frankfurter Kranz nach spezialpersönlicher Wunschvorstellung sein soll. So, und damit war auch klar, dass ich das erstmal üben muss, denn Übung macht den Bäckermeister, und vom Aufwand her lässt sich das nicht mit einem Streuselkuchen vergleichen. Obwohl, eigentlich schon, ein Streuselkuchen ist halt wesentlich weniger aufwendig. Also lautete der Beschluss, dass der Uwe üben muss – und zwar mit seiner Lieblingsmutter, die nicht nur lockere Schrauben hat, sondern auch mehr Backerfahrung. Einen Frankfurter Kranz hatte sie aber auch noch nicht verbrochen. Aber dafür hat der Verlag für die Frau ja vor drölfzig Jahren „Das Backbuch“ herausgebracht. Damals war Sexismus beim Kuchenbacken vermutlich noch kein Thema. Wie auch immer, aus besagtem Buch wurde jedenfalls das Rezept genommen und nach persönlicher Erfahrung angepasst.

Stetiges quirlen rührt den TeigDas ganze Ding besteht aus einem Rührteig: 250-300g Margarine, 200g Zucker, Vanillezucker, 3-4 Eier, 400g Mehl (Zitat meine Mutter: „Wie viel Mehl soll da ran? Dann nehmen wir vier Eier.“), 100g Stärke, Backpulver und 6-8 EL Milch. Die Margarine wird schaumig gerührt, Zucker und Vanillezucker wird druntergerührt, danach gießt man Mehl, Eier und den ganzen Rest unter ständigem Rühren in den Ausguß dazu. Das ganz gibt einen schön dicken Kleister, der „schwerreißend vom Löffel fallen soll“. Das kommt jetzt in eine Kranzform und diese in den Ofen. Die genauen Zeiten und Temperaturen standen nicht dabei, also entschieden wir uns für 175 Grad bei Ober- und Unterhitze und für knapp 60 Minuten Backdauer. Letzteres war nicht ganz optimal, aber dazu später mehr. Nach dem Backen wird die regierende Kuchenform gestürzt und der Teig darf sich dann von seinem Saunabesuch erholen und abkühlen.

Damit beginnt der schmierige Teil des Unternehmens: Man zerteilt den Teig zweimal horizontal und bereitet nun die Creme vor: Im Backbuch gibts drei Rezepte für Buttercreme, familienintern gibts dazu einen schönen Joke zum Thema 3/8 Liter Milch. Im Wesentlichen besteht die Buttercreme aus einem Stück Butter (was sonst?), die mit einem Pudding verrührt wird. Der Pudding wird extra gesüßt, laut Backbuch mit 120g Puderzucker. Wie das gehen soll, war uns nicht ganz klar, denn der Pudding staubt dann etwas. Wir beließen es dann bei der Hälfte des Zuckers, und eigentlich könnte man den Puderzucker auch noch durch normalen Zucker ersetzen, denn insgesamt war der Spaß dann doch recht zuckersüß. Langer Rede kurzer Sinn: Pudding kochen, Butter schaumig rühren, Pudding beim Abkühlen öfter umrühren, damit sich keine Haut bildet, und dann den Pudding löffelweise mit der Butter verrühren. Geht mit einem elektrischen Rührmixdings ganz einfach.

Und nun wirds endlich schmierig: Die Buttercreme wird als Schicht auf den Teig geschmiert, dann kommt die zweite Teigschicht, nochmal eine Schicht Creme und oben drauf der dritte Teil des Teigs. Nun sollte man ungefähr die Hälfte der Buttercreme verbraucht haben, der Rest wird nun außen drangeschmiert, außerdem muss noch ein Rest für die Verzierung mit dem Spritzbeutel übrig bleiben. Achja, und Krokant kommt drüber, da waren wir faul und haben fertig gekauftes genommen, der ganze Spaß ist auch so schon arg aufwendig.

Generalprobierter Frankfurter KranzAußerdem hatten wir uns bei der Crememenge für den Spritzbeutel vertan, weswegen am Rand noch zusätzliche Verzierung angebracht werden konnte. Aber genau dafür gibts ja Generalproben, wenn bei denen nix schiefgeht hat man irgendwas richtig falsch gemacht.

Ein Kommentar zu “Backe backe Kuchen”

  1. Ines

    Du solltest vielleicht erwähnen, dass die Dame die sich den Kuchen wünscht eine andere is, als die die sich den Blogeintrag gewünscht hat 😉

    Buttercreme hab ich übrigens noch nie mit Puderzucker gemacht. Kann dir bei Gelegenheit mal mein Rezept raussuchen. Abgesehen vom vielen Rühren is das ganz einfach.

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