Kategorien

Archive

Kalender

Juni 2009
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  

Museale Träume

14. Juni 2009, 21:53 Uhr von Uwe

Ich war heute zusammen mit einem Arbeitskollegen in Stuttgart-Zuffenhausen. Bei den meisten wirds jetzt klingeln, richtig, dort residiert eine recht bekannte Sportwagenschmiede (für die mein Kollege und ich auch Navigationsgeräte entwickeln dürfen): Porsche. Und so besuchten wir heute das Werksmuseum.

Der Spaß begann mitten in der Nacht, d.h. so gegen acht Uhr morgens, da fuhren wir dann zu dritt (mein Kollege, ein Kumpel von ihm und ich) los. Eine reichliche Stunde später standen wir im Parkhaus, lösten unsere Tickets und betraten die heiligen Hallen. Die ersten Exponate zeigten Entwicklungen von Dr. Ferdinand Porsche, so zum Beispiel einen Elektroantrieb von 1903, einen Flugmotor oder eine Feuerwehr aus dem sehr frühen 20. Jahrhundert.

Bekannt wurde Ferdinand Porsche in den 30er Jahren mit zwei Sachen: Rennwagen für die Auto-Union, und die Entwicklung des KdF-Wagens, der einen Krieg später als VW Käfer unsterblich wurde. 1948 entstand dann der erste echte Porsche, und der Rest ist Geschichte. So führt das Museum durch die Firmengeschichte der Fahrzeugproduktion, beginnend beim 356er in diversen Varianten gefolgt vom 911er in zahllosen Varianten bis hin zu den aktuellen Wagen, die für mich aber uninteressant waren, die kriege ich als Testwagen ohnehin zu sehen. Spannend war für uns daher nur, dass unsere schönen modernen Navigationssysteme schon museumsreif sind 😉

Den größten Teil der Ausstellung macht natürlich die Rennsportgeschichte aus, denn Porsche hat in erster Linie Rennwagen oder rennstreckentaugliche Straßensportwagen gebaut. So sieht man diverse Fahrzeuge, die in den 60er Jahren bei Targa Florio und in Le Mans zum Einsatz kamen – ein Formel-1 Porsche aus dieser Ära war leider nicht ausgestellt. Die größte zusammenhängende Rennwagensammlung stellten verschiedene Varianten des inzwischen legendären Typs 917 dar – zuerst gefürchtet von den Werksfahrern wegen unkontrollierbarem Fahrverhalten, später gefürchtet von der Konkurrenz wegen drückender Überlegenheit. Diverse weitere Siegerwagen des 24h-Rennens in Le Mans sind ebenfalls ausgestellt, herausragend hierbei die Typen 956 und 962, die erfolgreichsten Sportwagen nicht nur ihrer Zeit.

Abgerundet wird das Ganze durch diverse Einblicke in Konzeptstudien wie frühe Viersitzer, Fahrzeug- und Motorenquerschnitte, spezielle Motoren für Boote, Flugzeuge oder die Formel 1. Unterm Strich ist das Museum damit ein Eldorado für Fans der Marke, Preis und Leistung stehen in einem guten Verhältnis, nur die Verpflegung verlegten wir nach außerhalb.

So beschlossen wir den Tag mit einem Besuch bei einem prima Italiener in Mönchweiler, bevor mich mein Kollege wieder daheim absetzte. Fazit: Kann man sich schon mal angucken, meine Fotos gibts wie üblich in einer Galerie, weitere Fotos kann man sich bei Wikimedia ansehen.

Einen Kommentar schreiben