Kategorien

Archive

Kalender

August 2008
M D M D F S S
 123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031

Urlaubsblogging (Teil 1)

24. August 2008, 16:12 Uhr von Uwe

Prolog

Ursprünglich war ja was anderes geplant, aber da man sich auf Frauen im allgemeinen und bestimmte Frauen im Speziellen leider nicht verlassen kann wurde es am Ende ein Urlaub zusammen mit meinem Bruder, was meine Mutter Schlimmstes befürchten ließ… Als Reiseziel war mir von Antje eine Ferienwohnung in Ahlbeck auf Usedom empfohlen worden, was für einen brauchbaren Urlaub sicherlich nicht die schlechteste Adresse ist.

Der Urlaub begann mitten in der Nacht, genauer gesagt gegen 2 Uhr nachts. Da nämlich summte eine fiese Mücke in meinem Zimmer rum. Die Mückenjagd blieb leider erfolglos, so dass ich gegen sechs dann recht verkatert aufstand. Ein Frühstück und eine letzte Packaktion (vergessen wurden die Kaffeepackung und der geriebene Käse für die Nudeln) später ging es dann los mit väterlichem Chauffeur zum Bahnhof Halle.

Bahncontent

Dort kaufte sich mein Lieblingsbruder (Liebling so wie in „ich hab halt keinen anderen“) ein „schwermetall-ideologisches Kampfblatt mit Goldüberzug und Lemmy vorne drauf“, ich guckte nur doof in der Gegend herum und staunte über Unmengen von Kiddies, die in den Ferien um halb acht Uhr morgens an einem Sonntag den Bahnhof bevölkerten. Nachdem mir dann wieder eingefallen war, dass ja in Leipzig gerade die Games Convention grassiert, war dieses Phänomen auch erklärt und wir verzogen uns auf den passenden Bahnsteig, wo auch schon der Zug bereitgestellt wurde.

Wir nahmen unsere Plätze ein und gegen acht Uhr begann dann die Reise Richtung Norden. Das Wetter wechselte von Nieselregen (Halle) zu strahlendem Sonnenschein (Bitterfeld) zu bedeckt und windig (ab Wittenberg nordwärts). In Berlin wurde der Zug dann gerammelt voll, offenbar gab es noch zahlreiche weitere Reisende, die Richtung Stralsund (und weiter) wollten. Der parallel dazu verkehrende RE nach Stralsund muss noch viel voller gewesen sein, jedenfalls stapelten sich da die Leute auf dem Bahnsteig.

In Züssow war Umsteigen angesagt, dort ist der Abzweig in Richtung Usedom. Abgesehen von einem langen Bahnsteig gibts da aber wortwörtlich überhaupt nichts, rundrum nur Wiesen und ein paar vereinzelte Bäume, also wirklich mitten in der Pampa… Kurz nach unserem Zug kam eine Bäderbahn von Usedom an, aus der dann Unmengen von Urlaubern gestolpert kamen, die sich auf der Rückreise befanden. Die sahen aus, als wären sie nach der Zugfahrt schon wieder urlaubsreif… Unser Zug war nicht so überfüllt, wir hatten vernünftige Sitzplätze und konnten weiter Pratchett lesen. Draußen wurde derweil das Wetter immer passender zum letzten Refrain des Liedes „Sommer, Sonne, Sonnenbrand“. Mit anderen Worten: es regnete in Strömen. Ab Zinnowitz ließ der Regen dann zum Glück wieder nach, und in Ahlbeck war es dann beinahe fast trocken. Mein Herr Bruder kommentierte dies lediglich mit der Feststellung, dass es nicht regnet, weil er kein Fahrrad dabei hat, wenn er eins dabei hätte, wäre der Regen hingegen garantiert.

Erster Abend

Na jedenfalls waren wir kurz vor 14 Uhr angekommen und hatten die Wohnung auch auf Anhieb gefunden. Nachdem die notwendigen Papierkriege (einmal hier signieren, hier noch unterschreiben und das ist ihr Durchschlag) zu beiderseitiger Zufriedenheit geführt worden waren, gab es erstmal Kuchen zum Kaffee ähm Tee, danach haute sich mein Bruder aufs Ohr (aua) und verschnarchte erstmal eine gute Stunde, offenbar war ihm das zeitige Aufstehen nicht bekommen. Anschließend machten wir einen ersten Erkundungsspaziergang, der wiederum bekam mir nicht.

Mein minderwertiges Verdauungssystem (O-Ton: „Du bist halt ein minderwertiger Verdauungssystematiker“) wusste nicht so recht, was es mit den Mageninhalten anfangen sollte und blähte erstmal so ein bisschen vor sich hin. Nichtsdestoabertrotz liefen wir einmal über die Seebrücke, stellten fest, dass weiter im Osten bei den Polen die Sonne schien, wohingegen im Westen dunkle Wolken entlangzogen (klar, in Polen hamse nen besseren Draht zum großen Wolkenschieber), und zählten ebenso dass es pro Einwohner wohl einen halben Fahrradverleih und mindestens einen Strandkorb geben muss.

Ich legte mich dann erstmal hin, mein Bruder kochte mir einen Tee, der dann auch sofort alle Probleme löste, eine Viertelstunde später war ich dann wieder fit. Zum Abschluss des Tages wurde dann gekocht, das nicht vorhandene Fernsehprogramm (im Sinne von „nix sehenswertes“) geprüft und zeitig zu Bett gegangen. Der Tag endete dann so, wie er begonnen hatte: Schlafstörend war diesmal keine Mücke, sondern ein Wecker, der auf 0 Uhr Alarmzeit gestellt war…

Sonntag

Kurz nach acht Uhr morgens krähte ein Hahn, nennenswerten Einfluß hatte dies weder auf unsere Position (ziemlich in der waagerechten, einer diagonal im Bett, einer diagonal auf dem Sofa) noch auf das Wetter (gemäß dem bekannten Spruch „Kräht der Hahn wohl auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist). Nach neun fielen wir so langsam aus dem Bett und begannen mit der Frühstücksvorbereitung, die sich in Ermangelung von Kaffee auf Tee und Kuchen beschränkte.

Danach ging es auf einen weiteren Spaziergang, diesmal zur Kurverwaltung (Kurtaxe bezahlen). Das Nennen des Namens sorgte diesmal für ein spontanes „Ach du lieber Gott“, dabei gibt es doch nun wirklich kompliziertere Namen, z.B. Quetzalcoatl oder Threepwood. Ich leistete mir im Anschluss das erste Softeis seit 2004 (Vanille mit Erdbeerstreifen für einen Euro). Danach ging es einkaufen (Mamifix und eine Flasche Wein). Eigentlich wollten wir dann den Nachmittag für eine Radtour nutzen, uneigentlich wurde dieser Plan durch fehlende Motivation gepaart mit anrückendem Regen zuerst in eine Wandertour und dann in einen Sofa- und Lesenachmittag abgeändert (Lord Vetinari ist schon cool drauf). Nebenbei wurde auf festgestellt, dass ein kleines Radio, welches auch CDs voller mp3s abspielt, schon ne nette Sache ist.

Nachher gibts Abendessen, wir werden auch ordentlich alles verputzen und dann auf besseres Wetter für morgen hoffen… Auf dem Plan steht ein Besuch in Stralsund, schaun mer mal.

4 Kommentare zu “Urlaubsblogging (Teil 1)”

  1. Ines

    Ich habe vier Fragen:
    1) Was ist Kurtaxe?
    2) Warum kommen mir die Namen der Orte Züssow und Zinnowitz bekannt vor?
    3) Warum gehst du im Urlaub ins Internet?
    4) Warum schreibst du so geschwollen?
    Ja, Nummer vier is bissel unfair, aber es fiel mir eben bissel negativ auf in dem Beitrag.

  2. indeed

    Bei Frage 2 wird Uwe nur spekulieren können.

  3. Ines

    Frage 2 war auch mehr rhetorisch gemeint, aber sie stellte sich mir während des Lesens. Ich glaub, in meiner Kindheit war ich mit meinen Eltern dort öfter im Urlaub.

  4. Uwe

    1. Das ist so eine Art anteilige Bezahlung für Müllgebühr, Strandbenutzungsgebühr und was man sich sonst noch so an Gebühren vorstellen kann.
    3. Damit ich besser bloggen kann. Wenn ich erst nach dem Urlaub einen Eintrag schreibe vergesse ich die Hälfte und das Ergebnis wird so lang, dass ich wieder gesagt kriege, dass der Artikel zu lang ist.
    4. Bitte konkrete Beispiele!

Einen Kommentar schreiben