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Album der Woche

19. Februar 2021, 20:59 Uhr von Uwe

In dieser Woche mit geringfügiger Verspätung, weil ich den Plan nochmal komplett umgeschmissen habe. Zunächst war geplant ein Album einer Künstlerin zu besprechen, die kein Schwein kennt – bis mir dann auffiel dass heute relevante Tage für zwei große Legenden sind. Also wurde kurzfristig umdisponiert und wir besprechen einen großen Klassiker.

Die eine Rocklegende war Oberchefmikroschwinger bei den Australiern mit dem verwechselten Gleichstrom und weilt seit nunmehr 41 Jahren nicht mehr unter uns – richtig, Bon Scott. Da könnte man also ein bissl was erzählen. Relevanter als tote Rockstars sind aber lebendige Rockstars, und ein solcher feiert heute Geburtstag. Ohne diesen Briten würde es Heavy Metal in seiner heutigen Form nicht geben, da sind sich ausnahmsweise mal alle einig – weswegen er auch einen Ehrendoktortitel für die Erfindung des Heavy Metal trägt. Vielleicht wäre es aber ganz anders gekommen, hätte er nicht als Jugendlicher bei einem Unfall zwei Fingerkuppen eingebüßt. Die Rede ist von Tony Iommi – und das Album der Woche ist daher ein Klassiker von Black Sabbath, nämlich ihr drittes Album „Master Of Reality“ von 1971.

Die Marschrichtung der ersten Alben wird im Groben beibehalten, in den Details gibt es aber gewaltige Unterschiede – was die Band darauf zurückführte dass sie überhaupt erstmal Zeit zum Experimentieren hatten. Die Blueseinflüsse des ersten Albums sind fast gänzlich verschwunden, dafür gibts diverse Schlenker in bisher ungewohnte Gefilde – so gibts mit Embryo und Orchid gleich zwei kurze Instrumentalstücke.

Das Album beginnt dafür gleich mal mit dem Husten von Tony Iommi, nachdem dieser an einem Joint gezogen hatte – passend zum Song Sweet Leaf, der inhaltlich eine Hymne auf Marihuana ist und die Blaupause für ungefähr drei Millionen Stoner-Rock Bands der 90er Jahre darstellt. Im folgenden Song After Forever gehts um das Leben nach dem Tod, mit einem sehr christlich inspirierten Text, was mal so gar nicht zum okkulten Bösewicht-Image der Band passt. Höhepunkt des Albums ist der Abschluss der A-Seite, das treibende Children Of The Grave mit seinen perkussiven Schlagzeug-Elementen. Die zweite Seite bietet mit Lord Of This World und Into The Void zwei vergleichsweise simple riffdominierte Nummern, mit Solitude aber auch eine pechschwarze Verbeugung vor Scarborough Fair von Simon & Garfunkel (dieser Vergleich ist nicht von mir, sondern vom Krawallmagazin meines Vertrauens, aber ich finde ihn ausgesprochen passend). Und damit sind wir auch schon am Ende der Besprechung – acht Songs, davon sechs um die 5-6 Minuten und dazu die zwei kurzen Instrumentals, fertig ist die Platte.

Fazit: Was soll man noch zu einem solchen Klassiker sagen, der eh in jede halbwegs gut sortierte Rock-Plattensammlung gehört? Eben – gar nix. Muss man haben, muss man hören, fertig. Und das Album von der unbekannten Künstlerin kommt dann irgendwann im Sommer dran.

 

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