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Album der Woche

5. Juni 2020, 07:08 Uhr von Uwe

Nach dem eher depressiven Album der letzten Woche wirds heute bunt, klein und komisch. Genau das richtige für so unsichere Zeiten wie diese, und da passt natürlich der Bandname wie die Faust aufs Auge…

Es geht um die EAV – die Erste Allgemeine Verunsicherung. Diese österreichische Truppe hatte in den 1980er Jahren einige sehr bekannte Hits und eckte hier und da mit den Texten auch mal kräftig an, es ist also nicht immer alles nur Spaß und Spiel. Meinen Erstkontakt mit der Truppe hatte ich Ende der 80er Jahre dank – logisch – meines Vaters, der eine Best Of in seinem Plattenregal stehen hatte. Darauf befand sich ungefähr die Hälfte des heute hier relevanten Albums „Geld oder Leben!„, dazu noch jeweils ein oder zwei Stücke von den Alben „À la carte“, „Spitalo Fatalo“ und „Liebe, Tod & Teufel“ – womit man einen recht umfassenden Überblick über das gesamte Schaffen der Band in den 80er Jahren hat.

Musikalisch gibts hier einen bunten Mix aus Pop und Rock, das alles entscheidende hier sind eh die Texte, die vordergründig mordsmäßig komisch sind, dabei aber eben auch vor bösen und politischen Themen nicht Halt machen – in gewisser Weise also musikalisches Kabarett. Im weitesten Sinne geht es in fast allen Stücken um den Kapitalismus in der einen oder anderen Art – nach dem Motto „von Geld was man nicht hat Dinge kaufen die man nicht braucht um Leute zu beeindrucken die man nicht mag“. Am bekanntesten sind vermutlich die Singles Ba-Ba-Banküberfall (das Video ist ein Schenkelklopfer sondergleichen, das muss man im Vollplayback auch erstmal hinkriegen da lippensynchron zu sein), Märchenprinz (Discoschuppenheld im tiefergelegten 190er blitzt bei allen Frauen ab) und Heiße Nächte in Palermo (selbst bei den Mafiosi war früher alles besser). Die restlichen Stücke inkl. einiger verzichtbarer Zwischenspiele kann man eher in den Skat drücken, aber das Album hab ich als Dreierbox erstanden, so dass mir nun nur noch „Liebe, Tod & Teufel“ in der Sammlung fehlt.

Fazit: Das Böse ist immer und überall! Und genau darum sollte man sich nicht aus der Ruhe bringen lassen.

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