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Auf der Suche nach dem Durchblick

2. März 2015, 20:20 Uhr von Uwe

Weil mir in letzter Zeit der totale Durchblick nicht nur im übertragenen Sinne fehlt – ich nämlicherweise ein häufiges Jucken, Drücken und Brennen der Augen verspürte und auf dem linken Auge irgendwie auch alles aussah wie nach zu viel Weichzeichner im Photoshop war es nun doch mal wieder Zeit für einen Besuch beim Augenarzt. Wer sowas noch nicht mitgemacht hat, sollte sich also die folgende Beschreibung mal gut durchlesen:

Der erste Schritt besteht darin, einen Termin zu kriegen. Vermutlich ist es wahrscheinlicher vom Blitz getroffen zu werden als einen Termin innnerhalb der kommenden drei Monate zu kriegen. Ich rief also letzte Woche einfach mal an und erkundigte mich. Das heißt ich rief viermal an und hatte dann erstmals weder den Anrufbeantworter noch ein Besetztzeichen am Apparat. Erstes Angebot war ein Termin im August (immerhin 2015), zweites Angebot ein Termin um 9:30 Uhr am gleichen Morgen (was ich ablehnen musste, da es 9:10 Uhr war und ich so schnell nicht ausm Büro bis in die Stadt gekommen wäre), drittes Angebot war dann die Notfallsprechstunde heute 16:30 Uhr – „Sie werden aber Zeit mitbringen müssen, das kann dauern.“ Naja, warum nicht, beim Augenarzt gehören Snickers sowieso zur Grundausstattung, weils da immer länger dauert. Aber immerhin, ich hätte nicht erwartet überhaupt so kurzfristig was kriegen.

Der Besuch beim Augenarzt ist dann ansich eigentlich Routine: Man kommt gegen 16:15 Uhr an, sucht sich einen Platz im Wartezimmer und wartet. Und wartet. Und wartet. Und wartet noch ein wenig länger. Und wenn man noch nicht eingeschlafen ist, dann wartet man noch ein wenig mehr. Kurz bevor man dann in ein erholsames Nachmittagsnickerchen wegdöst, wird man dann von einer Schwester irritiert, die eine neue Aussprachevariante des Namens probiert, die man so noch nicht kannte. Inzwischen dürfte ich aber fast alle Varianten von Domar[a-z]+s durch haben. Jedenfalls darf man sich dann kurz ein unscharfes Haus angucken (erst mit dem einen Auge, dann mit dem anderen) und kriegt Luft aufs Auge gepustet wegen Innendruckmessung (was aufgrund besonders schnellen Blinzelns erst beim dritten Mal geklappt hat). Und dann darf man wieder draußen Platz nehmen und warten. Und warten. Und auf die Uhr schauen. Und warten. Und von ungeduldigen Rentnern und quengeligen Kindern genervt sein. Und weiter warten.Weiterhin folgte eine weitere genaue Aufnahme mit Spezialkameradingens zur Vermessung der Hornhaut (Krümmung, Dicke, Abstand und überhaupt alle möglichen und unmöglichen Parameter), weil das ja wegen meiner Plastelinsen im Auge alles etwas komplizierter ist. Und danach sitzt man wieder im Wartezimmer und… genau, liest die ausliegenden Zeitschriften.

Es folgt hier nun ein Einschub frei nach der Ersten Allgemeinen Verunsicherung:

Gegen 18 Uhr 10 bin ich endlich an der Reih‘,
meine Füße sind schon taub von der blöden Warterei.
Beim Aufstehen stoß ich mir auch noch das Knie,
der Doktor guckt mich an und fragt „Was haben sie?“.
Ich sag es drückt und es juckt und es tut auch weh,
und sehr unscharf ist alles was ich seh.
Der Prof sagt „Nein, das kann ja nicht sein“,
er guckt genau und sagt „Alles ist fein.“

Im Endeffekt wurde ich also ca. 5 Minuten kurz untersucht, der Arzt (Professor am hiesigen Uniklinikum) wollte natürlich auch in den Feierabend. Meine Linsen sitzen da wo sie sitzen sollen, die Hornhaut ist prima, der Augendruck im grünen Bereich und überhaupt ist das alles kein Grund zur Sorge. Das Drücken und Brennen der Augen liegt vermutlich an der trockenen Luft, ein Zusammenhang mit Bildschirmarbeit besteht klarerweise auch. Ich hab also ein Rezept für Augentropfen gekriegt und war gegen 18:30 Uhr wieder draußen…

Fazit: Zwei Stunden herumgesessen um dann gesagt zu kriegen dass alles in Ordnung ist. Immerhin ein positives Ergebnis.

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