Kategorien

Archive

Kalender

August 2014
M D M D F S S
 123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031

Viele fahren nach Düsseldorf, …

28. August 2014, 16:22 Uhr von Uwe

…einer fährt nach Köln. Und dieser eine war ich. Da im Rahmen meines Urlaubes aber der Weg das Ziel sein sollte, ging die Tour ziemlich mit der Kuh ums Dorf, bevor ich dann nachmittags in Köln ankam. Aber der Reihe nach:

Der Tag begann mit dem Frühstücksbuffet im Hotel und einem Spaziergang zum Bahnhof bzw. zur daneben befindlichen Post zwecks Loswerden von Kleingeld am Briefmarkenautomaten. Danach bestieg ich den Zug in Richtung Gießen via Limburg und Wetzlar. Dieser setzte sich auch pünktlich in Bewegung und schaukelte mich als erstes über den Rhein nach Niederlahnstein und anschließend auf die Lahntalbahn.

Diese ist Teil der Kanonenbahn (genau jene welche anno 1879 auch Güsten zum großen Eisenbahnknoten machte) und führt immer an der Lahn entlang vorbei an so illustren Orten wie Bad Ems (das ist das mit der Emser Depesche) oder Limburg. Landschaftlich ist das sehr reizvoll (viele Brücken, Tunnel und Landschaft sowieso), eisenbahntechnisch ist es ebenfalls interessant (da stehen noch Formsignale). Nur das Wetter war nach wie vor zum Weglaufen bzw. Wegfahren.

In Gießen angekommen trat ich ein wenig ziellos auf dem Bahnhof herum (ich hatte ja etwas Zeit zum Umsteigen) und stellte dabei fest, dass dort akutes Wochenende an der Uni auszubrechen schien, gemessen an der Zahl der StudentInnen (oder wie auch immer man das jetzt gendertheoretisch richtig schreiben soll) welche den Bahnhof bevölkerten und Richtung Frankfurt wollten.

Für mich ging es in die entgegengesetzte Richtung weiter, zunächst ein Stück zurück bis nach Wetzlar, von dort dann abzweigend nach Norden in Richtung Siegen. Ab dort wurde das Gelände hügeliger, außerdem hatte es endlich aufgehört mit regnen. Weiter ging es durchs Sauerland in Richtung Ruhrgebiet.

Zwischendrin gab es hier kurz Aufregung beim Zugpersonal: Ein älterer Mann saß nicht ansprechbar im Zug. Das Personal hat in so einem Fall den Notarzt zum nächsten Bahnhof zu bestellen, damit möglichst schnell Hilfe geleistet werden kann. Dies wurde auch getan, in Plettenberg wurde der Mann von zwei Sanis aus dem Zug getragen und am Bahnsteig notärztlich versorgt. Das letzte was ich bei der Abfahrt noch gesehen habe war wie einer der Sanis den Defibrillator klargemacht hat… Das war also definitiv etwas ernstes.

Der Zug erreichte aufgrund dieser Episode Hagen mit etwas Verspätung, was aber für den weiteren Verlauf der Reise irrelevant war. Hagen liegt am Südwestende des Ruhrgebiets, und das merkt man auch: Aus den Hügeln des Sauerlands kommt man heraus ins Flachland und plötzlich stehen links und rechts Fabriken und Schornsteine und Gütergleise herum. Von Hagen aus ging es weiter im ICE über Wuppertal (Schwebebahn und Papstboutique) und Solingen (Ansichtskarten aus dieser schönen Stadt benutzte schon Terence Hill zum Zerteilen einer Melone – aber den versteht bestimmt wieder nur mein Lieblingsbruder).

Auf jeden Fall kam ich am Nachmittag nach einer langsamen Fahrt über die Hohenzollernbrücke am Kölner Hauptbahnhof an. Inzwischen traute sich auch die Sonne zwischen den Wolken hervor, so dass ich mich touristenmassenmäßig einmal um den Kölner Dom schieben lassen konnte. Das war mir dann aber schnell zu doof, so dass ich anschließend eher am Rhein entlang schlenderte und schließlich den Weg durch die von Menschenmassen bevölkerte Fußgängerzone zurück zur Hohenzollernbrücke suchte. Diese hat an beiden Seiten Rad- und Fußwege und bietet eine hervorragende Sicht auf die Kölner Altstadt. Also überquerte ich zweimal den Rhein, auf jeder Seite der Brücke einmal. Mehr Eisenbahn pro Minute geht kaum, ebenso wie mehr Vorhängeschlösser pro Quadratmeter – die Südseite der Brücke ist vollständig zugehängt. Wenns der Haltbarkeit der Liebe hilft…

Anschließend hatte ich noch ein paar Minuten um mir am Bahnhof noch eine Kleinigkeit zum Essen und eine Flasche Wasser zu kaufen, bevor ich den IC zurück nach Koblenz bestieg. Hier hatte ich jetzt zwar einen Fensterplatz auf der richtigen Seite, allein ich stellte schnell fest, dass die Linke Rheinstrecke nördlich von Koblenz dann doch eher langweilig ist. Man sieht halt viel Industrie rund um Köln, man durchquert Bonn (was nicht wirklich spannend ist) und sieht die Überreste (sprich Reste der Brückenpfeiler) der Brücke von Remagen. Das Wetter fiel derweil auch wieder in sich zusammen, so dass ich nach der Ankunft in Koblenz umgehend das Hotel aufsuchte und Pläne für den nächsten Tag schmiedete.

Einen Kommentar schreiben