Mit den Verhältnissen ist das ja so eine Sache: Hat man eins mit der falschen Person, gibts Ärger. Deswegen soll man seine Verhältnisse ja auch schön ordnen, am besten streng monoton steigend oder fallend, zumindest im Falle von Übersetzungsverhältnissen, wie sie bei Schaltgetrieben eine Rolle spielen. Üblicherweise ist das gewährleistet, jetzt muss man nur noch das zum Einsatzzweck passende Verhältnis auswählen, Stichwort Anfahren am Berg und so. Das ist beim Auto nicht viel anders wie beim Fahrrad, bei ersterem heult der Motor auf, bei letzterem der Fahrer. Und mit dieser völlig überflüssigen und überlangen Einleitung kommen wir nun zum eigentlichen Thema: Bekämpfung spontaner Schaltfaulheit.
Mein guter alter Drahtesel wird von mir ja seit Jahren täglich zur Arbeit und zurück getreten, dabei ist die Strecke schön flach, so dass man sich Schaltvorgänge sparen kann. Nun war ich am letzten Wochenende in der Stadt unterwegs und hab unterwegs einen höheren Gang (sprich kleineres Ritzel hinten) eingelegt, weils da leicht bergab geht. Blöd ist es jetzt natürlich, wenn der Schalthebel anschließend der Meinung ist, keine Schaltvorgänge mehr auf ein größeres Ritzel ausführen zu wollen. Ich steckte quasi im fünften Gang fest, was das Anfahren an Kreuzungen nicht unbedingt einfacher machte.
Zum Glück gibts ja inzwischen allwissende Orakel in den Weiten des Netzes, so dass ich mir vorhin mal den Schalthebel genauer anguckte: Wie sich nach dem Aufschrauben des Gehäuses herausstellte, war da eigentlich gar nix kaputt, der Mechanismus war lediglich Dreck sei Dank arg schwergängig. Damit konnte die durch eine Feder in ein Zahnrad greifende Klinke nicht einrasten weswegen genau gar nichts passierte. Ein paar Tropfen Öl wirkten hier Wunder, so dass ich jetzt wieder kraftvoll zutreten kann, also im richtigen Gang. Was lernen wir daraus: Wer sein Fahrrad liebt, schraubt auch mal das Gehäuse des Schalthebels auf.
Und damit kommen wir nun zu etwas ganz anderem: Kaffee. Heiß, mit Milch. In einer großen Tasse.
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