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Urlaubsnachlese

14. Mai 2013, 21:04 Uhr von Uwe

Der Uwe war – man glaubt es kaum – im Urlaub. Diesmal ging es gar nicht mal so weit weg, nämlich nur ins tiefste Tal der Ahnungslosen. Auch da kann man einiges erleben.

Freitag, 26.4.2013 – Anreise

Der Urlaub begann mit einer Bahnreise vom schönen Erlangen ins ungefähr genau so schöne Leipzig. Gut, an diesem Tage gewann Erlangen diesen Vergleich deutlich, denn da hatte es Sonne und Mädels mit kurzen Röcken, in Leipzig gabs nur Regen und alte Omas mit Regenschirm, die von der Butterfahrt zurückkamen. Zwischendrin war noch eine ereignislose Reise im ICE dran, während der mich mein Vater anrief, dass er mich nicht pünktlich würde abholen können. Damit war das Warteprogramm auch geklärt: Bratwurst an Gleis 9, dann Buchladen, dann Saturn (die neue Deep Purple abgreifen).

Danach hieß es warten auf die Abholung, was dann mit nur einer Stunde Verspätung auch klappte. Nun hieß das Programm: Die A14 nach Süden, dann ein Stück A4, gefolgt von der A17 und B172 nach Pirna, von dort über schmale Nebenstraßen an der Bastei vorbei ins schöne Polenztal. Um da ranzukommen darf man erstmal kräftig am Lenkrad kurbeln (erstens um in den Serpentinen auf der Straße zu bleiben und zweitens um den Freunden der schrägen Kurvenlage auszuweichen, die besagte Serpentinen nutzen, um ihrem Motorrad die Sporen zu geben – tatsächlich war das in den 1930er Jahren Teil einer Rennstrecke). Unten angekommen wartet dann die Pension.

Nach dem Verstauen sämtlichen Gepäcks hieß die letzte Aufgabe des Tages „Qual der Wahl“, nämlich auf der Speisekarte. Gewählt wurde Variante 08/15, die es in der Kantine bei uns nicht gibt: Schnipo mit Kaisergemüse in der Geschmacksrichtung superlecker. Danach stellte ich nur noch fest, dass man dort tatsächlich im Tal der Ahnungslosen ist, Empfang für Handy oder W-Lan ist quasi nicht vorhanden. Immerhin führte das zu einer entspannten Nachtruhe mit Fließgewässerrauschen als Hintergrundbeschallung.

Samstag, 27.4.2013 – Hockstein, Bastei, Rathen

Nach einem guten Frühstück hieß es nun Wanderstiefel schnüren. Für meine Wanderstiefel war dies der erste echte Einsatz, ich war entsprechend gespannt. Los ging es bei nieseligem Mistwetter mit einem kurzen und dafür heftigen Anstieg zum Hockstein, von wo aus man eine schöne Aussicht über das Tal gehabt hätte, wenn man mehr als nur Wolken hätte sehen können. Somit ging es direkt weiter in Richtung Bastei, wo auch bei diesem Wetter viel zu viele Leute unterwegs waren. Somit beließen wir es beim obligatorischen Beweisfoto „Uwe vor einfarbig himmelsgrauem Hintergrund“ und stiegen hinab gen Rathen. Dort wurde kurz pausiert, bevor es über den Ziegenrücken zurück ins Polenztal ging, wo wir pünktlich zum Kaffeetrinken in der Pension einliefen.

Meine Füße hatten die Wanderung überraschend gut überstanden, die Eierschecke schmeckte ebenfalls ausgezeichnet, anschließend war Verdauungsschlaf bis zum Abendessen angesagt. Der Abwechslung halber gab es diesmal Cordon Bleu mit Kroketten und Kaisergemüse – auch sehr lecker. Der Abend wurde mit einer Runde Mau Mau und einem unspektakulären zweiten Platz beendet.

Sonntag, 28.4.2013 – Hohnstein, Waitzdorf, Brandaussicht

Die nächste Wanderung war etwas anspruchsvoller: Zunächst ging es über den Schindergraben nach oben in Richtung Hohnstein, von dort entgegen dem Uhrzeigersinn um Hohnstein herum in Richtung Waitzdorf, was in erster Linie hieß, dass man erstmal wieder ins Tal musste, dort eine Straße überquerte und dann wieder auf der anderen Seite den Berg hinauf traben konnte. Bis hierhin war das Wetter recht bescheiden, kühl und leicht regnerisch.

Gegen Mittag wurde es besser, so kam ab dem Aussichtspunkt bei Waitzdorf tatsächlich die Sonne hervor. Wir stiegen nun gefühlte 1000 Treppenstufen hinab in den Tiefen Grund, nur um dann auf der anderen Straßenseite die 867 Stufen zur Brandaussicht in Angriff zu nehmen. Aussicht gabs Wetter sei Dank tatsächlich zumindest rudimentär, ebenso gabs ja noch die Aussicht auf ein Stück Eierschecke nach Ende der Wanderung, welches nach dem Abstieg durch den Schulzengrund und einer Wanderung entlang der Polenz erreicht war.

Der Rest des Tages ging mit Postkarten schreiben und Abendessen (Steak mit Pommes und Kräuterbutter plus ein Nußeisbecher) drauf, wobei der Wetterbericht nicht viel Gutes verhieß.

Montag, 29.4.2013 – Pirna, Barockgarten Großsedlitz

An Wandern war dank Dauerregen nicht zu denken, daher ging es nach dem Frühstück zunächst nach Pirna. Dort wurde erstmal geshoppt, um ein paar Lücken im Bestand an Wanderbekleidung zu füllen. Danach sah das Wetter schon etwas trockener aus, so dass wir uns zu einem Stadtbummel durch die Innenstadt Pirnas entschlossen. Gut, so wahnsinnig viel gibts da dann auch nicht zu sehen, aber nett schauts schon aus. Den Nachmittag verbrachten wir dann im Barockgarten Großsedlitz, der irgendwie so aussehen soll wie der königliche Park von Versailles oder Schloss Schönbrunn, nur dass dem Herrn Kurfürst nach dem ersten Drittel die Kohlen ausgingen. Groß genug zum drin rumlaufen ist der Park trotzdem, auch wenn zu dieser Jahreszeit noch nicht wirklich viel Grünzeug am Blühen war.

Nachdem wir da genug herumgewandert waren ging es in einer kleinen Landpartie via Königstein und Bad Schandau zurück zur Pension, wo der Rest des Tages aus Eierschecke, Verdauungsschlaf, Schnitzel mit Kroketten und Mau Mau (grandios verloren) bestand.

Dienstag, 30.4.2013, Karl-May-Museum, Shoppen

Aus witterungstechnischen Gründen war wieder kein Wandern angesagt, stattdessen fuhren wir nach Radebeul zur „Villa Shatterhand“, in der Karl May wohnte und arbeitete. Heute ist das ein Museum, allerdings eher über reale Indianer statt Winnetou und Old Shatterhand. In Dresden hat es übrigens nicht einen Tropfen geregnet…

Wir begaben uns nun in den Elbepark und gingen wieder shoppen. Ich erklärte meiner Mutter, wie man richtig Jeans kauft (Uwe zur Verkäuferin: „Die Hose, die ich anhab, aber in neu“, die paßt auch ohne Anprobe), bevor ich dann durch die fünf vorhandene Schuhgeschäfte tigerte, um Ersatz für meine ausgelatschten Treter zu finden. Leider gibts die Sorte, die ich anhatte, nicht mehr in neu, weswegen ich einen Ersatz suchen musste, was nicht einfacher wird, wenn man genau weiß, was man will. Im letzten Geschäft wurde ich dann doch fündig…

Danach war Rückfahrt, Eierschecke, Mittagsschlaf, Cordon Bleu mit Pommes und eine Runde Mau Mau (nach langer Führung doch nur Zweiter) angesagt, bevor ich bei einer Diskussionsrunde zum Rückspiel in im CL-Halbfinale zwischen Real Madrid und dem BVB einschlief.

Mittwoch, 1.5.2013 – Schrammsteine, Affensteine

Nach zwei Tagen ohne Wandern durfte es heute etwas mehr sein: Zunächst mal mit dem Auto bis zum Nassen Grund im Kirnitzschtal (wo einem auf der Straße schon mal eine wilde Waldstraßenbahn entgegenkommen kann). Von hier aus ging es hinauf zur Schrammsteinaussicht, was in erster Linie wieder viel Treppensteigen hieß. Feiertag sei Dank war auch viel Betrieb, was dann zum Stau an diversen Aussichtspunkten führte…

Oben angekommen ging es nun eigentlich immer geradeaus über die hinteren Schrammsteine in Richtung Affensteine. Ziel war die Obere Affensteinpromenade. Wir stellten allerdings fest, dass hier der Winter ziemlich gewütet hatte, so hatten zahlreiche Bäume eine gewisse Fallsucht an den Tag gelegt und versperrten des Öfteren den Weg. Überhaupt war der Weg durchaus anspruchsvoll und kein einfacher „ich spazier hier mal durch die Gegend“-Weg. Der Abstieg führte über ziemlich weggespülte Treppenstufen zurück, und nach einer recht ordentlichen Tour (17.x km) waren wir dann immerhin pünktlich zum Abendessen (Steak mit Kroketten und Kräuterbutter und ein Nußeisbecher) in der Pension.

Donnerstag, 2.5.2013 – Rauenstein

Als letzte Wanderung des Urlaubs ging es diesmal relativ geruhsam zu. Ziel war der Rauenstein, gegenüber der Bastei am anderen Elbufer gelegen. Dazu ging es mittels Blechkalesche bis nach Wehlen, wo an der Elbe geparkt wurde (im Sommer 2002 hätten wir das Auto dabei ungefähr 6m tief im Wasser versenkt). Die Fähre brachte uns auf die andere Seite, wo der Aufstieg begann. Ich hatte noch ein leichtes Ziehen in den Beinen von der gestrigen Wanderung, aber es ging doch relativ problemlos. Nach dem Aufstieg war der Weg auch recht eben (von obligatorischen Treppen und Aussichten unterbrochen) und führt am anderen Ende des Berges angekommen wieder hinab nach Rathen.

Hier gibt es eine weitere Fähre, die als Gierfähre nur von der Strömung ans jeweilige Ufer gedrückt wird. Auf der östlichen Elbseite angekommen erwartete mich noch eine ziemliche Überraschung in Person eines ehemaligen Mitstudenten, mit dem ich mehrere Jahre in einer WG gewohnt, ihn aber schon seit 2006 nicht mehr gesehen hatte. Man arbeitet zwar in Erlangen bzw. München, aber trifft sich dann eben einfach mal so in der hintersten Ecke Deutschlands… Die Welt ist eben manchmal ein Dorf.

Auf jeden Fall gabs nun eine Bratwurst und anschließend noch einen Spaziergang entlang der Elbe zurück nach Wehlen. Nach einer Runde über den Marktplatz (sehr imposant die Hochwassermarkierungen) ging es nun wieder zurück in die Pension, wo es nun Eierschecke und Nußeisbecher gab (nachdem meine alten Herrschaften schon in Wehlen ein Eis gefuttert hatten). Einen Mittagsschlaf später wurden noch ein Schnitzel und Pommes plus Gemüse mit drei Bier runtergespült, bevor es zur Nachtruhe ging.

Am nächsten Morgen war dann Abreise angesagt, womit wir zum Fazit kommen: Die Wanderschuhe sind prima, meine Füße sind ausdauernder als meine Schultern, das Wetter war ziemlich naja und die Pension ist äußerst empfehlenswert. Fotos sind während der ganzen Wanderei auch noch entstanden.

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