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Wenn einer eine Reise tut

23. Dezember 2010, 16:49 Uhr von Uwe

Aufgrund vorweihnachtlicher Hektik gibts diesen Reisebericht etwas verspätet, und eigentlich gäbs ja auch nicht so extrem viel zu erzählen, wenn… ja, wenn nicht die Bahn mal wieder gezeigt hätte, dass es nichts gibt, womit man nicht rechnen müsste.

Aber der Reihe nach: Die Fahrt sollte am Montag stattfinden, am Sonntag war im Thüringer Wald noch alles gesperrt wegen zu viel Schnee, am Montag morgen war die Strecke dann aber immerhin schon frei. Also stand ich dann pünktlich am Bahnsteig und harrte der Dinge, die da kommen mochten. Als erstes kam eine verspätete S-Bahn, hinter der dann mit rund 10 Minuten Verspätung auch mein IC Richtung Leipzig anrollte. Bis Bamberg zuckelten wir dann hinter besagter S-Bahn durch die mäßig verschneite fränkische Gegend und bauten noch ungefähr fünf Minuten mehr Verspätung auf (warum wir die S-Bahn nicht einfach überholen konnten kann mir bestimmt nur die Bahn erklären).

Durch den Thüringer Wald gings absolut problemlos, und da liegt tatsächlich richtig viel Schnee, sieht aus wie im kitschigen Heimatfilm, so mit nem halben Meter weißer Pracht ringsrum und ordentlich weißem Pulver auf den Bäumen. Na jedenfalls kam ich dann mit nur 15 Minuten Verspätung in Leipzig an, was in Anbetracht der Witterungsbedingungen durchaus sehr ordentlich ist – mit dem Auto wärs wohl nicht gegangen, und Flugzeuge zeichnen sich ja momentan durch erhöhte Abflugschwierigkeiten aus.

Laut Plan hatte ich nun 45 Minuten Zeit, mich in Leipzig umzusehen, üblicherweise hole ich mir dann ne Bockwurst und schaue in den Buchladen. Anschließend postierte ich mich neben der Anzeigetafel und wartete auf die Ankündigung meines Anschlusszuges Richtung Köthen. Der wurde auch 15 Minuten vor Abfahrt angekündigt – als ausfallend. Daraufhin eilte ich zum Serwitzpunkt, wo eine maulfaule Serwitzkraft mir in breitem Sächsisch erklärte, dass d’r Zuch in Halle stähd. Na dankeschön, warum wird sowas nicht eher durchgesagt? Also gondelte ich fünf Minuten später mit der S-Bahn nach Halle und stieg dort in den wartenden Zug, der nun auch mit nur 15 Minuten Verspätung weiterfuhr. Im Onlinefahrplan stand er dann mit 15 Minuten Verspätung in Halle – und pünktlich in Köthen. Da das Beamen wegen Bodennebel dann doch ausfiel, kam ich denn auch mit besagten 15 Minuten in Köthen an – und der Anschluss nach Hause war wie nicht anders zu erwarten weg – der fuhr 7 Minuten eher. Der nächste Zug fuhr eine Stunde später, und mit dem kam ich dann auch problemlos daheim an – mit einer Stunde und einer Minute Verspätung…

Das Ärgerliche daran ist nicht die Verspätung an sich (kann ja bei dem Wetter passieren), sondern die Tatsache, dass ich in Leipzig 45 Minuten sinnlos herumstand und in der Zeit schon lange nach Dessau oder Richtung Köthen oder Aschersleben hätte fahren können. Denn die Entscheidung, dass der Zug in Halle statt in Leipzig beginnt, ist ja nicht erst 15 Minuten vor Abfahrt gefällt worden. Da fehlte es dann aber an Durchsagen und Kommunikation – nix Neues bei der Bahn… Andererseits muss man aber auch sagen, dass ich allen Problemen zum Trotz noch recht gut durchkam, ich brauchte weder im Auto auf der Autobahn übernachten, noch saß ich auf irgendnem Flughafen fest.

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