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Wandern im Höllental

27. September 2009, 13:01 Uhr von Uwe

Und so begab es sich gestern, dass ich mit dem riedschor zusammen von Hinterzarten durchs Höllental nach Himmelreich wanderte (dumme Wortspiele dazu bitte in die Kommentare). Und das kam so:

Das letzte Mal hatten wir uns vor 3.5 Jahren in einem Irish Pub in Chemnitz gesehen, dann veränderten sich einige Dinge im Leben, wie das halt manchmal so ist, und nun war endlich ein Zeitpunkt gekommen, wo man mal wieder gemeinsam was unternehmen konnte. Als Plan stand dann eine Wanderung im Höllental zwischen zwei Bahnhöfen der gleichnamigen Bahnstrecke. So trafen wir uns dann im Zug von Villingen nach Neustadt (Schw) und beschnackten erstmal, was wir denn jetzt nun so eigentlich tun würden, wie die Arbeit ist und was man in den letzten Jahren alles sonst noch so nicht mitbekommen hatte. Einmal umsteigen und weiterfahren später waren wir in Hinterzarten angekommen und liefen los – in die falsche Richtung.

Das merkten wir dann zwar auch, aber irgendwie waren da gelbe Rauten ausgeschildert, die nicht auf unserer Wanderkarte auftauchten. Dementsprechend liefen wir halt frei Schnauze in die ungefähre Richtung und hatten nach einem kleinen Umweg und einem Abstieg durch einen ziemlich wilden Wildnispfad einen brauchbaren Weg nach Ravenna gefunden, von wo aus wir wieder auf der eigentlich geplanten Route weiterlaufen konnten. Diese sah einen Aufstieg um rund 150 Höhenmeter vor, folgte dann der Bergflanke und führte dann vor Himmelreich wieder steil bergab.

Das Wetter war erste Sahne, Sonnenschein, nicht zu heiß. Der Weg war stellenweise schmal und steinig, aber nicht zu schwierig und ließ sich insgesamt gut laufen. Zwischendurch ergaben sich immer wieder atemberaubende Ausblicke ins steil unter uns abfallende Höllental. Wirklich happig war dann der Abstieg nach Himmelreich, das liegt ja ohnehin schon mehr als 400 Meter tiefer als Hinterzarten, und wir waren ja noch mal einige hundert Meter höher gestiegen. Das ging dann doch mächtig auf die Knie, zumal der Weg auch sehr steinig war. Auf jeden Fall waren wir dann ganz gut geschafft, als wir die 15 bis 20 Kilometer hinter uns hatten.

Zurück ging es nun via Eisenbahn, vorbei am Hirschsprung übers Ravennaviadukt zurück nach Neustadt und von dort im Regionalbummelzug nach Donaueschingen. Der riedschor nahm eine Mütze voll Schlaf (soweit möglich, das Gelaber der zwei Omas gegenüber über Themen wie 10 Kinder und 25 Enkel und Brustkrebs und sonstige nette Dinge aus der Abteilung „Dinge, von denen ich gar nix wissen will“ war doch nervtötend), ich sorgte dafür, dass wir am richtigen Bahnhof ausstiegen.

So kamen wir gegen halb sechs in Villingen an, liefen noch eine kurze Runde durch die Innenstadt und enterten nach einer Dusche schließlich die Kneipe. Zunächst hatte ja der riedschor vermutet, dass die Kneipe nur deswegen meine Lieblingskneipe wär, weil der Weg so kurz ist, aber nach dem ersten Bier und allerspätestens nach dem Rumpsteak war er überzeugt. Mein Rumpsteak (diesmal 300g) war zwar mehr englisch als medium, aber Hunger hatte ich ohnehin, und so einen dicken Batzen Fleisch zu braten klappt halt auch nicht immer. Zwei Bier später diskutierten wir dann auch nicht mehr über Politik, sondern über Frauen und andere weltbewegende Themen.

Eigentlich wollten wir ja dann auch gehen, der riedschor wollte noch ein kleines Bier bestellen, er ließ sich dann aber von der netten Kellnerin doch zu einem „Kompromissbier“ (kein kleines, aber auch kein großes, sondern 0.4) überreden. Eine weitere Stunde und noch mehr Diskussionen später standen dann zwei leere Gläser aufm Tisch, wir guckten uns an, guckten die Kellnerin an, und… bestellten noch ein „Kompromisskleines“. Nachdem dann der Laden aber immer voller wurde und die Gäste nun immer mehr zur Kategorie der feierwütigen Cocktailtrinker zählten und wir sowieso eine lange Wanderung in den Knochen hatten, verließen wir den Laden dann doch nach über 3.5h und machten uns auf den (und da spielts dann doch eine Rolle) kurzen Heimweg. Und kurz nach 10 waren wir dann auch ganz brav im Bett bzw. aufm Sofa gelandet.

Heut morgen gabs dann schon vor acht einen Ingenieursdiesel (aka Kaffee), da der riedschor schon vor halb neun wieder zurückfahren musste. Fazit: Klasse Wanderung, sehr schöner Tag und nun dauerts hoffentlich nicht wieder 3 Jahre, bis wir mal wieder was machen. Ein paar Fotos gibts hier.

3 Kommentare zu “Wandern im Höllental”

  1. Tok

    Klingt nach einem schönen Tag.

    Und englisch ist doch eh die einzig wahre Zubereitungsart (:

  2. Uwe

    Jo, war ein sehr schöner Tag, schrieb ich ja auch. Und englisch, also dem Steak mal aus der Ferne die heiße Pfanne gezeigt, ist ja nicht wirklich eine Zubereitungsart.

  3. riedschor

    ich habe ien gestörtes verhältnis zur zeit. ich hätte schwören können, dass wir uns nicht vor dreieinhalb jahren zum letzten mal gesehen haben und in der kneipe kam es mir auch nicht so lange vor. und warum isses schon wieder halb zwölf???

    uwe, das war großer sport am wochenende, ich dank aufrichtigst und gelobe besserung. ich habe übrigens ebenfalls einen artikel verfasst, der aber auf keinen fall so detailreich wie deiner ist. gruß,
    riedschor

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