Bla(h)fasel-Blog

Letzte Nacht hat es geschneit, achwas, runtergedroschen hats das weiße Zeug, insgesamt 25 bis 30 cm hoch. Ich ließ also heute morgen den Drahtesel lieber im Keller und lief zur Arbeit. Ich kam ungefähr 400m weit bis zum Marktplatz. Dort war der Winterdienst mit schweren Schaufelradladern dabei, den Schnee zu räumen. Übrig blieb eine plattgewalzte knüppelharte dünne Schneedecke, unter der sich das Eis vom gestrigen Regenguss befand. Mit anderen Worten: Kostenloses Schlittschuhlaufen einmal rund um den Kirchturm.

Folgerichtig ging mir der Arsch umgehend auf Grundeis, ohne dass ich eine Chance zum Reagieren gehabt hätte – ironischerweise direkt vorm Eingang zum Bürgeramt, welches ja für solche Sachen zuständig ist (und dem ich auf Arbeit angekommen eine böse Beschwerdemail schrieb, die nach nur 4h mit freundlichen Textbausteinen beantwortet wurde). Die Hose bliebt heil, nur am Oberschenkel gabs ein paar leichte Abschürfungen.

Ich stapfte also mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch weiter und konnte mich dann weiter darüber aufregen, dass zahlreiche Anlieger ihrer Räumpflicht lieber gleich gar nicht nachkamen. Vor mehr als einem Grundstück durfte ich bis fast zu den Knien im Schnee herumstochern :-/ Und auch das Firmengelände war alles andere als geräumt, auf der Eingangstreppe türmte sich der Schnee ebenfalls im Dezimeterbereich. Ich war übrigens nicht der einzige, der heute Erfahrungen mit dem geringen Reibungskoeffizienten von Eis machte, auf dem Firmenparkplatz landeten wohl gleich mehrere Mitarbeiter auf dem Hosenboden…

Heut abend waren die Straßen aber wieder frei, morgen radel ich wieder zur Arbeit, das ist wesentlich ungefährlicher als das Herumgerutsche auf vereisten Wegen (es heißt auch hier „Räum- und Streupflicht“, nicht „Pflicht zur Herstellung glattgehobelter Eisflächen“, nur scheint das keinen zu interessieren).