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Vorsicht, schwere Koffer

22. Oktober 2006, 13:15 Uhr von Uwe

Bei Emily (gefunden via Tokblog) lag ein Stöckchen zum Thema Kofferversionen rum. Das juckte mich in den Fingern, deswegen heb ich das einfach mal auf.

1. Stelle drei (ich mach mal vier draus) Cover-Versionen vor, die Du richtig klasse findest. Wieso sind die so gut? Wie stehst Du zum Original?

„House Of The Rising Sun“ – und zwar in den Versionen von Bachman Turner Overdrive sowie von Frijid Pink. Erstere machen einen richtig schönen Bluesrocker draus, die letzteren lassen es einfach mit viel verzerrter Gitarre krachen. Dagegen ist das Original von den Animals dann einfach nur ein langweiliger Oldie.
„Diamonds & Rust“ von Judas Priest. Das Original ist ja von Joan Baez und auch eine schön ruhige Ballade, aber die Priester haben das Teil herrlich durch den metallischen Fleischwolf gedreht, da bleibt vom Original nicht viel übrig.
„Der Hund von Baskerville“ von Cindy & Bert. Nicht lachen hier, die haben sich ganz schamlos bei Paranoid von Black Sabbath vergriffen und das Ding mit einer verzerrten Hammond-Orgel und einem absolut sinnfreien Text über eben jenen Hund versehen. Die Nummer ist so peinlich, daß es schon wieder genial ist, insbesondere nach ein paar Bier.
Eine zusätzliche lobende Erwähnung verdienen die Bates für ihre Verhackstückung von „Billie Jean“, im Original bekanntermaßen von Michael Jackson (aus der Zeit als dieser noch durch gute Musik auffiel).

2. Welche Cover findest Du unnötig, nervtötend, ja vielleicht sogar beleidigend?

Eigentlich alle (zumal meistens nur ein wenig Umpf-Umpf-Umpf druntergelegt wird), bis auf sehr wenige Ausnahmen. Ebenso unnötig sind die Rapper, die einfach nur Samples aus diesen Songs klauen (siehe Eminem und „Dream On“ von Aerosmith). Wenn schon Samples, dann so wie Fury In The Slaughterhouse, die sich ziemlich clever bei Led Zeppelin bedient haben („When I’m Dead And Gone“ bzw. „D’yer Mak’er“). Besonders peinlich wirds aber, wenn die Künstler vom Original mit von der Partie sind…
Zum Godzilla-Soundtrack rappte sich da so eine Flachzange durch ein ein solches Machwerk, welches auf dem göttlichen „Kashmir“ der noch göttlicheren Led Zeppelin basierte. Möge es Jimmy Page bis ans Ende seiner Tage in seinen Alpträumen verfolgen, daß er sich dazu hat hinreißen lassen, dazu die Gitarrenriffs beizusteuern.
Nicht viel besser machte es Ozzy Osbourne, der vor einigen Jahren mit seiner mißratenen Tochter ein Duett sang, nämlich den alten Black Sabbath-Song „Changes“. Im Original kommt das richtig gut, nur Ozzy und Klavier, das konnte man nur kaputtmachen.
Eine Sondererwähnung verdienen Limp Bizkit für die völlig überflüssige Coverversion von „Behind Blue Eyes“. Während das Original von The Who im Schlußteil mit einem Bums um die Ecke kommt, daß man unmöglich stillsitzen kann (ab der Stelle „When my fist clenches crack it open, before I use it and lose my cool“), nölt sich Rotkäppchen Fred Durst durch die Nummer, daß man am Ende froh ist, nicht eingeschlafen zu sein. Na wenigstens muß man der Coverversion zu Gute halten, daß ich erst durch sie das Original kennengelernt hab, obwohl ich The Who schon vorher genial fand.

3. Cover, die die Welt BRAUCHT! Wer sollte mal einen bestimmten Song covern?

Wah, bloß nicht. Es gibt schon genug Schrott… Und selbst wenn ich hier schreiben würde, daß Band x mal Song y covern sollte, kann das Ergebnis trotzdem totaler Bockmist sein.

4. Hosen runter: Welche Songs „coverst“ Du am liebsten, wenn Du Dich allein wähnst?

Ich singe alles mit, wo ich im Text einigermaßen sicher bin (und der Gesang nicht gerade in der vokalen Stratosphäre oder Six Feet Under liegt), egal ob alleine oder nicht.

5. Wem wirfst du dieses Stöckchen zu und was erwartest du Dir?

Weitergereicht wirds an Ines weil ich mal wissen will, was sie davon hält, und an Tok, weil die mich schon laufend mit Stöckchen bewirft und ich jetzt auch mal eins zurückwerfen kann *hähä*. Mein Lieblingsbruder wird ja vermutlich seinen Senf per Kommentar dazugeben…

Ein Kommentar zu “Vorsicht, schwere Koffer”

  1. der ich

    zu erstens:
    Temple of The King in der Version von Angel Dust, is net so lasch wie das Original
    The King in der Version von Therion (Original von Accept), weil die Kofferversion verfügt über annehmbaren Gesang *g*
    The Green Manalishi With The Two-Pronged Crown von den Priestern is halt net so lahmarschig wie das Original von Fleetwood Mac
    Dschinghis Khan von den Apokalyptischen Reitern, im Vergleich zum Original kommt wenigstens rüber dass es sich um nen Kriegsherrn dreht *g*
    usw. weil ich wüsst da noch so einige

    zu zwotens:
    Scorpions – White Dove –> des is der letzte Dreck
    ansonsten hast du schon die wichtigsten Dinge aufgezählt

    zu 3tens: Slayer spielen Pur, Running Wild spielen Running Wild 😉

    zu viertens: du und singen? ab wieviel promille? dat würd ich gern mal erleben, obwohl bei näherer Betrachtung verzichte ich lieber drauf 😉
    meiner einer krächzt grölt in seinen 4 wänden bei allem mit was grad in der playlist dudelt (sind ja nur 14212 Titel)

    zu 5tens: so isses!!!

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