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In Ulm und um Ulm herum

13. August 2014, 22:14 Uhr von Uwe

war ich gestern und heute unterwegs. Die relevanten Daten habe ich ja bereits im vorherigen Beitrag hingepinselt, deswegen hier jetzt die ganzen kleinen unwichtigen Details, die keinen interessieren, z.B. Fotos 😉

Die Fahrt begann fast so wie die Desastertour, die mich nach Passau führen sollte und die ich in Nürnberg abbrach – für die Fahrt nach Regensburg hatte ich mit den ebenso falschen Zeiten gerechnet, fehlerhafte Kopierpaste vom Feinsten. Das hatte ich dann zum Glück korrigiert, und nachdem ich dann einen Bus eher losfuhr und dadurch eine S-Bahn eher nach Nürnberg fahren konnte war ich dann auch rechtzeitig aufm Bahnsteig, um ganz real in den korrekten ICE einsteigen zu können.

Dieser rollte dann bei saumäßigem Wetter (kühl und Regen) durch die Pampa, außer viel Wald und viel Geländeeinschnitten war nichts zu sehen. Das erste Mal Landschaft war zu sehen, als wir direkt vor Regensburg die Donau überquerten, und da konnte ich quasi schon aussteigen. Regensburg ist eine tolle Stadt, vor allem ist sie morgens halb 10 noch leer. Außer mir waren nur einige japanische Frühaufsteher unterwegs. So lief ich schnurstracks vom Bahnhof aus einmal quer durch die Altstadt in Richtung der steinernen Donaubrücke. Allein dort konnte ich feststellen, dass diese komplett eingerüstet ist und damit nicht zu fotografieren war. Am Dom machte ich ebensowenig Fotos, da waren mir die Japaner im Weg.

Nun trottete ich mehr oder minder ziellos durch die schmalen Gassen und Gässchen. Davon gibts in Regensburg recht viele, außerdem muss man aufpassen, dass man nicht von Radfahrern umgeradelt wird, die dem Donauradweg folgen, die Nase auf der Karte haben und nicht gucken, was ringsrum passiert… Schlußendlich wurde die Altstadt sehr schnell sehr viel voller, so dass ich mich in den Grünstreifen verzog, der wohl irgendwie mal zur königlichen Villa gehört haben könnte und direkt neben Schloss St. Emmeram liegt (wenn ich das jetzt nicht völlig durcheinanderbringe). Da setzte ich mich auf eine Bank, schrieb die Rohfassung von dem Kram, den man hier gerade lesen kann und stellte fest, dass ich noch viel Zeit totzuschlagen hatte, aber gar nicht mehr so viel Regensburg zum Besichtigen übrig war… Also gings am Schwammerl (einem überdimensionalen Fliegenpilzförmigen Cafe) vorbei zurück in die Altstadt.

Irgendwann meldete sich mein Magen, dieser wurde erhört und mit einem geplatzten Huhn und einer Ladung frittierter Kartoffeln versorgt, dazu gabs vom Burgerbrater des geringsten Unvertrauens noch ein Colaglas dazu – kann man ja immer gebrauchen. Beim Essen beobachtete ich die Fußgängerzone und konnte zusehen, wie minütlich weitere Reisegruppen in die Stadt einfielen, was mich zum Entschluss brachte, einen Ausfall zu wagen und zurück zum Bahnhof zu tigern.

Dort fielen mir als erstes diverse Madls im Dirndl auf, außerdem tauchten mehrere in die krachlederne Trachtenkluft gekleidete zünftige Herren auf, die offenbar schon gut getankt hatten. Das Studium des Fahrplanaushangs erläuterte mir nun endlich, dass die alle zum Gäubodenfest nach Straubing wollten. Ich selbst wollte dann urplötzlich ganz schnell an einen Ort, an dem auch der Papst alleine sein will – irgendwie war mir ein Teil des Essens nicht bekommen, so dass es meinen Magen schnellstmöglich durchfälligerweise verlassen wollte. Den Zug nach Ulm habe ich trotzdem noch erwischt, und nach dem Lokusbesuch war auch wieder Ruhe im Gedärm.

Die Fahrt nach Ulm war völlig unspektakulär, es gab zwischendrin einen Regenschauer, und in Dillingen standen wir dann eine halbe Stunde in der Gegend herum, weil irgendwer irgendwelche Personen im Gleis gemeldet hatte und die Polizei das erst prüfen musste. Und damit dann keiner die Herren Oberschützengrenadiere über den Haufen fährt, war die Strecke solange halt gesperrt. Im Endergebnis kamen wir somit ca 40 Minuten zu spät in Ulm an, was aber gar nicht schlecht war, da der Regenschauer durchgezogen war und die Sonne schien.

Thomas aka ekty begrüßte mich denn auch freudestrahlend und führte mich auf kürzestem Weg zum Münster. Dieses besitzt den höchsten Kirchturm der Welt, und der kann bestiegen werden. Das heißt dann superschmale Wendeltreppen erklimmen, auf denen zwei Personen nur mit viel gutem Willen aneinander vorbeikommen. Insgesamt gibt es drei Galerien, ganz oben steht man auf 143m Höhe und hat hierzu 768 Stufen erklommen. Das ist definitiv nur was für fitte Leute, und Höhenangst darf man auch keine haben – die Treppen sind nicht geschlossen, man hat dann einen schicken Rundblick in alle Richtungen und somit auch nach unten. Ich hab mir das trotzdem angetan (ekty blieb auf der ersten Galerie, von der aus sieht man aber nur nach Westen richtig gut) und muss sagen, wenn man sich erstmal überwunden hat geht es. Der Abstieg ist viel schlimmer, weil man die ganze Zeit nach unten gucken muss, um die Stufen zu treffen und nicht abzurutschen.

Nach dieser bergsteigerischen Leistungen verlief der Rest des Abends ebenerdig, wir liefen also in Ulm und um Ulm herum. Ekty führte mich durch das Fischerviertel, vorbei am schiefsten Hotel der Welt, entlang der Donau nach Neu-Ulm ins Barfüßer Brauhaus. Dort wurde natürlich Bier getrunken. Ich bestellte ein Wiener Schnitzel, die Kellnerin fragt noch so „groß oder klein“ und ich so „es darf ruhig das große sein“ – wenn ich gewusst hätte was da für ein Riesenteil angekarrt wird hätte ich das kleine bestellt… Auf jeden Fall hats aber prima geschmeckt, und so ließen wir den Abend dann gemütlich ausklingen.

Ein Kommentar zu “In Ulm und um Ulm herum”

  1. Ines

    cool… ein selfie 😉

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