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Eisbäralarm im Schwarzwald

12. Mai 2009, 08:52 Uhr von Uwe

Montag, erster Urlaubstag – geplant war eine Wanderung bei den Triberger Wasserfällen. Was das mit Eisbären zu tun hat und was sonst noch so passierte folgt auf den nächsten Absätzen – wens nicht interessiert lässts halt 😉

Ausgemacht war, dass ich mit dem Zug nach Triberg gondele, die restlichen Urlauber mit dem Individualverkehrsgefährt hinfahren und dort dann aufeinander gewartet wird. Nachdem es die ganze Nacht wunderschön gewittert hatte, zog ich mir also morgens bei immer noch leichtem Nieselregen meine wasserdichten Schuhe an (Kommentar meines Onkels[1]: „Wasserdicht heißt ja nur, dass das Wasser was reinkommt, nicht mehr rauskommt.“) und stiefelte zum Bahnhof.

Dort machte ich als erstes einen Preisvergleich: Die einfache Fahrt nach Triberg kostet fünf Doppelmark, Rabatt gibts nicht weil wegen ist Verkehrsverbund. Die Fahrt nach Hornberg (eine Station weiter) geht aus dem Verkehrsverbund raus, da kann ich meine Bahncard anrechnen, wodurch mich die Fahrt dorthin nur 4.20 kostet. Da es nirgendwo verboten ist, eine Fahrt eher abzubrechen, kaufte ich also die Fahrkarte nach Hornberg und stieg in Triberg aus – muss man nicht verstehen, ist aber so.

Dort stand ich nun auf dem Bahnhofsvorplatz, die Sonne schien, es war warm – und weit und breit war keiner zu sehen. Nach dem Ablauf des akademischen Verspätungsviertels wurde es mir zu doof und ich klingelte das mobile Quasselgerät meines Vaters an (für unaufmerksame Leser: Das impliziert, dass ich ebenfalls eine solche Mobilfunkgerätschaft dabei hatte). Beim zweiten Versuch nahm dann auch jemand ab und es stellte sich heraus, dass ich noch 10 Minuten weiter warten konnte – und da heißt es immer, die Bahn wär unpünktlich.

Schließlich fuhren die restlichen Urlauber vor, ich durfte mich dann zwischen die kapriziösen Figuren meiner Mutter und meiner Tante auf die Rückbank quetschen und los gings. Vom Bahnhof bis zum Wasserfall gehts 300m die Straße rauf und dann auf Parkplatzsuche, insofern war auch das Thema Bewegungsfreiheit vorerst nicht ganz so entscheidend. Dann standen wir also vor dem großen und nicht zu übersehenden Schild zum Eingang, Eintritt darf man da auch löhnen (Schwarzwaldurlauber zahlen weniger, ich durfte voll zahlen, ich wohn ja nur dort umme Ecke).

Mit einem Plan des Wegenetzes bewaffnet ging es dann immer am rauschenden Wasser entlang nach oben. Sah schon beeindruckend aus, vor allem aber war nur wenig Betrieb, war halt in der Woche und außerhalb der Saison. Oben angekommen liefen wir noch eine Runde vorbei am Klettergarten (da kann man üben, Tarzan zu spielen – Kommentar meiner Tante: „Affenwerdung des Menschen, wieder ruff uff die Bäume.“) Schlußendlich kamen wir an zwei weiteren Kassenhäuschen vorbei (das abkassieren nehmen sie also ernst), besichtigten kurz das Innere der Wallfahrtskirche, beguckten jede Menge kitschige Holzschnitzereien und hatten damit den ersten Punkt des Tagesprogramms abgehakt.

Weiter ging es mit einer länglichen Autofahrt über diesmal nicht verschneite Nebenstraßen, vorbei an zahllosen Uhrenläden (setzt den Kuckuck auf die Liste der bedrohten Arten!), bis wir irgendwann in Hornberg herauskamen. Von dort ging die Fahrt weiter über die Bundesstraße über Triberg („da warn wir doch heute schon mal?“) bis St. Georgen. Dort wurden im Supermarkt erstmal Wiener Würstchen, Brötchen und anderer Kleinkram aquiriert, die dann auf dem nächsten Rastplatz gleich verzehrt wurden – ich hatte ja keinen Hunger, in einem Anfall von Mitdenkerismus hatte ich mir am Morgen zwei Käsestullen geschmiert.

Den Tagesabschluss bildete der Kriegsrat, der über die Veranstaltungen des nächsten Tages diskutierte – Besuch des Schwenninger Mooses, der Neckarquelle und der Villinger Innenstadt steht an. Mal gucken was das Wetter so macht.

Schlußbemerkung: Fotos gibts auf der Galerieseite.

Achso, ja, der Eisbär, fast vergessen: Auf dem Weg die Triberger Wasserfälle hinauf exklamierte mein Onkel plötzlich: „Eisbär voraus!“ (oder sowas in der Richtung, auf jeden Fall sagte er eindeutig Eisbär). Ich drehte mich irritiert um und sah einen Hund vor mir, der tatsächlich ziemlich weiß war und Eichhörnchen jagen wollte (was aber nicht ging, weil Herrchen ihn festhielt). Der Hund hieß aber wohl nicht Knut…

[1] Zitat von Pratchett[2]

[2] Daher auch die Fußnote(n)

Ein Kommentar zu “Eisbäralarm im Schwarzwald”

  1. Tok

    Bwaha, da war ich auch schon (als ich 12 war)! Damals habe ich mich gnadenlos von Touristenfängern abzocken lassen, ich Naivling vom Lande.

    [3] Das versteh ich nu nich.[4]
    [4] Doch wohl, war nur’n Scherz.

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