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Von falschen Hosen und großen Eisbechern

8. September 2015, 22:37 Uhr von Uwe

Am Samstag, den 15.8. war eine kleinere Familienfeier aufgrund eines seltenen feiernswerten Ereignisses angesetzt. Dies führte zu schlecht sitzenden Hosen und einem überlangen Mittagsschlaf. Und das lief so ab:

Ich hab nix anzuziehen

Der Tag begann mit einem einigermaßen pünktlichen Aufstehen im Hotel, um ohne Frühstück die ca 500m bis zur Wohnung der Großeltern zu laufen. Dort angekommen holte ich das Frühstück nach und war bereits durchgeschwitzt – die Temperaturen lagen schon wieder deutlich über 20 Grad und die Sonne brannte.

Dies führte zu einer hitzigen Diskussion mit meiner Lieblingsmutter, denn ich wollte gerne für die Feier von Jeans auf kurze Hose wechseln, was vom Familienoberhaupt mit Verweis auf den Anlass strikt abgelehnt wurde. Eine telefonische Rücksprache mit meinem Bruder, dass wir wenigstens einheitlich die falschen Klamotten anziehen würden, scheiterte daran, dass er bis kurz vor Mittag pennte. Als er dann gegen 11 Uhr endlich eintraf, trug er natürlich eine lange Hose und ich war sauer, weil ich nun auch mit der dicken Jeans loslaufen musste…

Futtern – nicht wie bei Muttern

Überraschenderweise ging es aber tatsächlich gar nicht so heiß zu, denn irgendwer hatte ein paar dicke Wolken vor die Sonne gezaubert. Somit erreichten wir eine Fahrt mit der Straßenbahn und 150m Fußweg über den Marktplatz später schließlich wohlbehalten kurz vor 12 Uhr den Ratskeller. Der sieht nicht nur prima aus, die Speisekarte macht auch ordentlich was her.

Ich entschied mich neben einem großen Bier und einem Glas Sekt für ein Rumpsteak, was die anderen futtern weiß ich nicht mehr, geschmeckt hat es aber allen, insbesondere meinem Vater und mir, denn wir mussten am Ende noch jeweils den halben Teller von Oma und Opa mit verputzen, weil ihnen die Portionen zu groß waren… Dafür bekamen Mutter und Oma die Tomaten, weil ja jeder eine andere Vollmeise hat 🙂

Nachdem wir die ganzen Hauptgerichte nun erfolgreich in uns hineingefuttert hatten ging es noch an den Nachtisch – wenn schon futtern, dann richtig. Mein Bruder tanzte mit einer Kinderportion Eis in Bienenform aus der Reihe, meine Eltern und ich bestellten jeweils einen großen Eisbecher mit viel Schlagsahne – und hatten damit dann ganz schön zu tun.

Ich habe etwas anzuziehen

Als Ausgleich wurde anschließend sportliche Betätigung festgelegt – shoppen gehen. Wie eingangs erwähnt fehlte mir ja eine Hose, die die Lücke zwischen dicker Jeans und kurzer Sommerhose schließen könnte. Also ging es – mit meiner Mutter im Schlepptau, oder auch ich unauffällig meiner Mutter folgend, so genau war das nicht klar – in den nächstbesten Laden.

Dort wurde das gesamte Angebot umgestochen, nur um festzustellen, dass ich 30kg zu leicht oder alternativ 20cm zu groß bin. Schlußendlich fand eine Mitarbeiterin dann aber doch noch drei Hosen in einer theoretisch passenden Größe. Die erste passte nicht über meine Schenkel, die zweite rutschte überraschenderweise und die dritte saß bequem, war aber wenige Zentimeter zu lang. Da aller guten Dinge drei sind wurde es dann die dritte Hose, zumal die Zeit knapp war, da draußen die männliche Verwandtschaft ungeduldig wartete.

Rumdösen am Nachmittag

Nun wurden noch neue Rätselhefte gekauft, damit der Nachmittag nicht zu langweilig würde, und damit fuhren wir wieder zurück. Daheim angekommen warf man sich erst in bequemere Klamotten und dann völlig kaputt auf Sofa und Bett für einen ausgedehnten Mittagsschlaf. Dieser wurde von Oma gegen 16 Uhr unterbrochen für Kaffee und Kuchen – was kein Mensch brauchte, aber wenns schmeckt…

Es folgte die obligatorische Runde aus Kniffeln und Kartenspielen – ich war wie üblich mittelprächtig dabei, was aber zumindest beim Kartenspielen ganz eindeutig am schlechten Vorspieler (in dem Fall meinem Vater) lag, der wiederum auf seine holde Gattin schimpfte, die ihn nicht zur Entfaltung kommen ließ, während meine Oma mich wahlweise einen Sargnagel oder eine „bleede Bemme“ titulierte – der übliche familiäre Blödsinn beim Kartenspielen eben, den man erlebt haben muss um es zu verstehen.

Irgendwann zwischendurch gab es dann auch noch Abendessen – ich habe keine Ahnung, wo ich das Schnitzel und die Klopse hingefuttert habe, aber sie wurden irgendwie doch alle. Ziemlich knülle lief ich schlußendlich zurück zum Hotel und warf mich ins Bett, womit ein schöner und schön anstrengender Tag vorbei war. Am nächsten Morgen ging es dann zurück in den wilden Westen, aber das wird später erzählt.

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