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In München steht ein Hofbräuhaus

9. September 2014, 18:27 Uhr von Uwe

Und nicht nur das, da gibts auch andere tolle Dinge zu sehen. Deswegen fuhr ich da hin. Und guckte München an. Unter anderem auch das Hofbräuhaus, zumindest von außen.

Das eigentliche Ziel der Reise war ein Besuch im BMW-Museum, verbunden mit einem Treffen von Studienkumpels abends in einer Kneipe. Aus diesem schönen Grunde (und weil ich noch knülle war vom vorigen Abend) ging es erst am späteren Vormittag los. Die Etappe bis nach Nürnberg überspringe ich mal, da passierte nix, was ich nicht schon dreimal beschrieben hatte. Ich kam also in Nürnberg auf den Bahnsteig, und da stand links ein ICE nach München und rechts ein ICE nach München. Der eine fuhr zwei Minuten vor dem anderen ab und kam dafür aber deutlich eher in München an. Ich hatte noch kurz Zeit und zog daher den Fahrplan zu Rate – und siehe da, der eine ICE fährt über Ingolstadt, der andere über Augsburg. Damit war sofort klar, wo ich einsteige. Die langweilige Tunnelstrecke Richtung Ingolstadt kannte ich schon, die Strecke über Augsburg noch nicht. Und Zeit hatte ich auch genug für die längere Strecke.

Beim Einsteigen war dann meine Überraschung umso größer, handelte es sich bei dem sogenannten ICE ja tatsächlich eigentlich(tm) um einen aufgewerteten IC mit einer ehemaligen Metropolitan-Garnitur. Das heißt Holzvertäfelungen und feine Ledersitze. So läßt sich die Fahrt dann aushalten. Viel auszuhalten war aber auch gar nicht, ging es doch zügig durch die eher weniger spannende Landschaft (nach den Reisen der letzten Tage war man halt verwöhnt). Tiefenentspannd stieg ich dann in München aus dem Zug und orientierte mich erstmal, wo ich nun Fahrscheine für die U-Bahn herkriege und mit welcher U-Bahn man nun zum BMW-Museum kommt.

Und während ich da so die Treppe zur U-Bahn runtertapse, quatscht mich von hinten einer an. Ich dreh mich um – steht da mein Studienkumpel ekty, den ich erst eine Woche vorher in Ulm besucht hatte und der auch abends mit in die Kneipe wollte und vorher Sightseeing in München plante. Also machten wir uns kurzentschlossen gemeinsam auf den Weg zum BMW-Museum. Wir waren auch nicht die einzigen, aufgrund des schönen Wetters war ordentlich Betrieb, zumal das Museum am Olympiagelände liegt und dort auch noch Körperwelten-Ausstellung war.

Das Museum selbst ist sehr empfehlenswert, wenn man was für Autos übrig hat. Genügend schicke Exemplare gibt es in der Firmenhistorie ja, vom 328 über den M1 hin zum klassischen 3er, dazu diverse Motorräder und nicht zu vergessen legendäre Rennwagen wie das Batmobil oder der M3 oder der Formel-1 Brabham von 1983 mit dem geradezu lächerlich aufgeblasenen Vierzylinder… Da gab es also ordentlich was anzuschauen. Überraschend war in erster Linie die hohe Frauenquote, und das heißt in dem Fall nicht nur Frauen, die mit ihren Männern mitgingen um dann ein Druckmittel zu haben nach der Sorte „Ich war mit im Museum, jetzt kommst du mit shoppen!“ Es rannten tatsächlich jede Menge gut gekleidete hübsche junge Frauen herum, die sich allerdings nur auf Russisch unterhielten… Tja…

Nachdem wir das Museum besichtigt hatten, liefen wir quer über das Olympiagelände und anschließend (weil dort zu viel Betrieb und Rummel und Trara war) ging es mit der U-Bahn zurück zum Hauptbahnhof. Von hier aus liefen wir nun gemütlich Richtung Ostbahnhof, mit mehreren Schlenkern, z.B. über den Viktualienmarkt oder durch den örtlichen Apple-Store (muss man nicht gesehen haben, hippe Leute versuchen hippen Schrott zu verkaufen), vorbei an wichtigen Sehenswürdigkeiten wie dem Balkon, an dem eine komische Fußballmannschaft öfters mal im Fernsehen zu sehen ist, wenn sie mal wieder irgendwas gewonnen hat. Da wir nach mehreren Kilometern herumlaufen und durch Menschenmassen geschoben werden immer noch viel Zeit hatten, genehmigten wir uns dann ein Bier, und zwar nicht im Hofbräuhaus, sondern direkt gegenüber. Da konnte man draußen sitzen und wurde nicht von der Blasmusik belästigt, die es in ohrenbetäubender Lautstärke im Hofbräuhaus zu hören gab.

Sehr gemütlich ging es dann am späteren Nachmittag weiter über die Isar bis hin zum Ostbahnhof, denn da in der Nähe ist die Kneipe, in der wir uns treffen wollten. Trotz verzweifelter Entschleunigungsversuche waren wir am Ende immer noch 20 Minuten zu zeitig da, was zu einem Vorsprung von einem Bier gegenüber den anderen führte. Es gab trotzdem ein großes Hallo, und ein lustiger Abend begann. Ich gönnte mir ein eher mittelprächtiges Rumpsteak, und es gab Spare-Ribs für drei Leute (die dafür erstmal mit Sabberlätzchen eingekleidet wurden). Der Abend wurde dunkler, der Alkoholpegel höher, das Witzniveau schlüpfriger, und weit nach 22 Uhr (oder gar 23 Uhr?) waren wir so ziemlich die letzten Kunden. Wir mussten ja aber auch nicht auf die letzte Bahn Rücksicht nehmen (im Gegensatz zu zwei anderen, die entsprechend eher den Heimweg antraten), da sich dankenswerter Weise ein Chauffeur gefunden hatte, um uns nach Unterhaching zu kutschieren, wo ich dann auch bei einem Studienkumpel übernachtete (danke nochmal!). Und so fiel ich dann irgendwann nachts halb eins ziemlich angeheitert aufs Sofa, von dem ich mich nur wenige Stunden später wieder erhob – um das Bier wegzutragen, was unbedingt rauswollte. Aber das gehört dann eigentlich schon zur Beschreibung des nächsten Morgens, und die folgt ein ander mal…

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