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Album der Woche

27. März 2021, 10:18 Uhr von Uwe

Nachdem ich diese Woche ungefähr dreiundölfzig Überstunden geschoben und das Arbeitszeitgesetz eher liberal ausgelegt habe *hust* gibts das Album der Woche eben erst zum Samstag (oder Sonnabend, je nach Region). Allerdings komme ich damit nun wohl einen Tag zu spät, denn das Album hat gestern 45. Geburtstag gefeiert. Nuja, ist eben so.

Die Scheibe stammt von einer multinationalen Truppe (zu der Zeit ein Ami, zwei Iren und ein Schotte), angeführt von einem unerreichten Paradiesvogel am Bass, der 10 Jahre später in den Musikerhimmel abberufen wurde, während der Rest der Band heute noch in wechselnder Besetzung unterwegs ist und die großen Hits von damals zelebriert. Die Rede ist von Phil Lynott, seiner Band Thin Lizzy und deren 76’er Album „Jailbreak„, was für nicht wenige das beste Album der Bandgeschichte ist. Und mit was? Mit Recht.

Die beiden Singles The Boys Are Back In Town und eben Jailbreak sind Standards im Rockradio, die sowieso quasi jeder kennt, grade bei ersterem kommen die typischen doppelten Gitarrenläufe auch super zur Geltung. Und eben weil die Songs jeder kennt, gucken wir mal was sich sonst noch so auf der Platte versteckt: Insgesamt neun Titel, darunter gleich zwei zum Thema Drogenkonsum (Angel From The Coast und Warriors) – Phil rannte quasi sehenden Auges in die Kreissäge, zahllose andere Songs seines Schaffens drehen sich ja ums gleiche Thema.

Während die Singles vor allem die Hardrock-Seite der Band zeigen, verstecken sich mit Running Back und Cowboy Song auch ruhigere Titel auf beiden Seiten der LP, die textlich eher zu Herzen gehen, wenn man das so sagen kann. Da kann man durchaus Vergleiche zu Springsteen oder Van Morrison ziehen. Lynott erzählt in den Songs kleine Geschichten, die dann musikalisch in knapp fünf Minuten auf den Punkt gebracht werden – so wie auch bei Romeo And The Lonely Girl.

Mein persönliches Hightlight des Albums kommt ganz am Ende – Emerald. Der Song beschreibt Schnipsel aus der Geschichte Irlands und endet mit einem zweiminütigen Duell der beiden Gitarristen Scott Gorham und Brian Robertson – ein großes Vorbild für sämtliche Metal-Bands mit doppelten Gitarren der Sorte Judas Priest (Tipton/Downing) oder Iron Maiden (Murray/Smith).

Fazit: Drei Songs von Weltklasseformat, zwei-drei starke Songs und ungefähr dreimal Standardkost (was bei Thin Lizzy immer noch ein Qualitätslevel hat das andere nie erreichen) und damit definitiv eine Scheibe die man kennen sollte. Und ich pfeif mir jetzt nochmal die Highlights rein, damit ich dann auch richtig wach bin 🙂

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