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Vorhersehbarkeit

10. Juni 2014, 12:58 Uhr von Uwe

Es gibt Dinge im Leben, die sind vorhersehbarer als das Wetter… Obwohl man durchaus vorhersehen kann, dass im Juni die Temperaturen über 30°C liegen können. Aber es gab noch mehr vorhersehbare Ereignisse gestern.

Ich stand gestern abend gegen 18:30 Uhr am Erlanger Bahnhof, da ich ja nach Nürnberg zum Konzert von Iron Maiden wollte, die als letzter Headliner beim diesjährigen Rock im Park auftraten. Die S-Bahn hatte, völlig vorhersehbar und wenig überraschend, Verspätung wegen „Verzögerungen im Betriebsablauf“. Immerhin fuhr sie aber, im Gegensatz zu sämtlichen Bahnen in NRW, die ja gestern abend unter umgestürzten Bäumen begraben wurden. Na jedenfalls stand ich dann in Nürnberg am Hauptbahnhof herum, wo man dann wieder das völlig vorhersehbare Versagen sämtlicher Informationskanäle begutachten konnte

Gleisänderung der S-Bahn ohne Ansage, Verspätung der S-Bahn um erst 15 und dann 20 Minuten ohne Ansage (einfach nur auf der Anzeige eingeblendet), und schließlich Einfahrt der verspäteten S-Bahn. Alle Mann also rein in die Waggons – außer mir, denn in dem Augenblick, wo das Ding am Bahnsteig zum Stehen kam, schaltete das Display um auf eine S-Bahn in die Gegenrichtung. Keine Ahnung ob die Bahn nun dahin fuhr wohin ich es annahm, ich kam so zu einer (mehr oder weniger folgerichtig vorherzusehenden) Premiere: Ich fuhr das erste Mal in Nürnberg Straßenbahn und auch das erste Mal mit der Straßenbahn zu einem Konzert *g*

Durch diesen ganzen Hokuspokus kam ich auch prompt später als geplant am Gelände an, als ich aufs Zeppelinfeld schlenderte hatten The Offspring ihr Konzert gerade beendet, was ich mir zumindest ausschnittsweise gerne angeschaut hätte. Andererseits waren die Temperaturen inzwischen erträglich, und die meisten Leute waren damit beschäftigt, Getränkenachschub zu organisieren, so dass ich einen sehr schönen Platz in der Mitte suchen konnte und dadurch prima Platz auf die Bühne hatte.

Das eigentliche Konzert von Iron Maiden war dann sehr vorhersehbar: Die Setlist war identisch zu der von Rock am Ring vom letzten Donnerstag (was bei youtube zu finden ist) und quasi (drei Songs ausgetauscht) identisch zu der vom Konzertbesuch aus dem letzten Jahr. Der Typ neben mir wunderte sich zwischendurch, dass bei Offspring mehr Mädels herumhüpften, aber da Iron Maiden nun mal kein Nothing Else Matters im Programm haben (was ein Glück) konnte man sich voll auf die Musik konzentrieren.

Die Show war (vorhersehbarer Weise) die Wucht in Tüten, auch wenn ich ganz ehrlich sagen muss, dass der Mangel an Überraschungen Abzüge in der B-Note ergibt – man weiß genau was man erwarten kann und kriegt genau das. Metallica hatten da mit der durcheinandergewürfelten Setlist (sie spielten bei Rock im Park ein paar andere Songs als am Nürburgring) ein As im Ärmel. Persönliche Highlights für mich waren Revelations, Phantom Of The Opera und (sehr vorhersehbar) Fear Of The Dark. Kurz vor 23 Uhr war dann Schluß, so dass die restlichen Vorhersehbarkeiten wieder die Bahn betreffen…

Ich erreichte die S-Bahn um 23:08 Uhr, die dann (yeah) einen als defekt verschlossenen Waggon enthielt. Mal ehrlich, bei einer Großveranstaltung (und dort finden ja auch die Heimspiele des FCN statt) muss man doch in der Lage sein, eine vollständige S-Bahn-Garnitur hinzustellen. Eine Klimaanlage verlange ich für die fünf Minuten bis zum Hauptbahnhof nicht mal, aber so wurde es dann doch sehr kuschlig, frei nach dem Motto: Der Zug ist voll, wenn man auch ohne festhalten nicht mehr umfallen kann.

Am Hauptbahnhof machten sich dann mehrere 100 Fans schnurstracks auf den Weg zu den ortsansässigen Burgerbratanstalten, auch der gegenüberliegende Getränkekiosk wurde leergekauft. Der Rest kann nun vom Leser auch vorhergesehen werden: Es ging weiter nach Erlangen, dort rannten noch Hundertschaften in Trachtengewänder gekleideter mehr oder minder stark in Mitleidenschaft gezogener Bierleichen herum und ich fiel nach einer ereignislosen Busfahrt gegen kurz vor eins ins Bett. Achso, natürlich wars dann vorhersehbar, dass ich mir dank des stetigen Wechsels zwischen Hitze und klimatisierter Bahn einen schicken Schnupfen geholt habe *hatschi*

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