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Album der Woche

22. Januar 2021, 09:31 Uhr von Uwe

In dieser Woche haben wir nun tatsächlich mal nur ein einzelnes Album am Wickel. Selbiges ist inzwischen auch schon wieder 20 Jahre alt…

Was Arjen Lucassen mit Electric Castle vorgemacht hatte – Konzeptalbum mit hundertdrölfzig Gastmusikern – machte ein Typ aus dem beschaulichen Fulda zwei Jahre später nach. Die Rede ist von Tobias Sammet, seineszeichens Obervorturner bei Edguy, Kuhfellhosenträger und Quasi-Witzfigur (im positive Sinne). Edguy hatten damals die ersten größeren Erfolge eingefahren, ihr melodischer Metal der alten Helloween-Schule war wieder angesagt und auch andere ähnliche Truppen (Stratovarius, Hammerfall, Blind Guardian und Gamma Ray sowieso) ließen es ordentlich krachen. In dieser Gemengelage also ließ der gute Tobi ein Schiff namens Avantasia vom Stapel – welches erstaunlicherweise nicht nur nicht abgesoffen ist, sondern auch noch eine prägende Wirkung auf die Metalszene hatte.

Das Debütalbum (wenn man so will, es waren ja aber nur erfahrene alte Hasen am Werk) heißt „Metal Opera“ und kann als Nachfolger im Geiste von Helloweens Keeper-Scheiben angesehen werden. Der gute Tobi lud alles ein, was irgendwie Rang und Namen hat(te), entsprechend geben sich am Mikro David DeFeis, Sharon den Adel, Rob Rock, Kai Hansen und ein gewisser „Ernie“ alias Michael Kiske die Klinke in die Hand. Auch instrumental spielen Mitglieder von Edguy, Gamma Ray und Helloween groß auf. Dazu spendierte Tobi dem Album noch eine fette Geschichte, womit sich auch der Titel des Albums erklärt – obwohl ich die vor 20 Jahren das letzte Mal im Booklet nachgelesen habe, weil die Songs auch ohne diesen Überbau prima funktionieren.

Geboten wird – logisch bei den Beteiligten – epischer Power Metal der europäischen Schule. Für Freunde der genannten Bands war es demnach keine Frage, sich diese Scheibe zuzulegen um zu prüfen, ob sich der gute Tobi an dieser Aufgabe nicht vielleicht doch verhoben hätte. Hatte er aber nicht. Die 13 Songs (inkl. kurzer Zwischenspiele) kommen auf eine runde Stunde Spielzeit und bieten genau die richtige Mischung aus Melodie und Härte, dass es eben icht total käsiger Happy Metal ist, sondern sich mit großen Refrains ganz fies in den Gehörgängen festkrallt.

Schon der eröffnende Doppelschlag Reach Out For The Light und Serpents In Paradise erinnert frappierend an die (bereits erwähnten) Großtaten von Helloween, das Titelstück ist eine klassische Hymne zum Mitsingen und auch die restlichen Stücke klingen mal mehr und mal weniger nach Edguy, Stratovarius und so weiter. Es ist quasi ein „Best Of-Power Metal der Jahrtausendwende“ – nicht neu, nicht besonders originell, aber eben verflixt gut gemacht und auch 20 Jahre nach Veröffentlichung noch frisch und regelmäßig in der Playlist bei mir.

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