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Album der Woche

15. Januar 2021, 08:00 Uhr von Uwe

Weiter gehts in der schönen Reihe der Alben der Woche, und diese Woche gehts nach Sachsen…

Das heißt, es geht nicht nach Sachsen, sondern um Sachsen, und zwar Angelsachsen. Auf neuhochdeutsch schlagen war damit die Brücke zu Saxon, denn um die gehts (von hinten durch die Brust ins Auge…). Obersachse Biff Byford hat nämlich runden Geburtstag – stolze 70 wird er. In diesem Sinne Happy Birthday! Und aus eben diesem schönen Grunde schauen wir mal, welche Alben der angelsächsischen Historie ebenfalls Geburtstag haben: „Denim & Leather“ (1981), „Rock The Nations“ (1986), „Solid Ball Of Rock“ (1991), „Killing Ground“ (2001) – nicht in meinem Schrank und daher nicht in der Besprechung – sowie „A Call To Arms“ (2011) – schwermetallische Vollbedienung also. Allerdings ist nicht alles Gold, was metallisch glänzt, drum schauen wir mal genauer hin.

„Denim & Leather“ ist neben den 1980er Veröffentlichungen „Wheels Of Steel“ und „Strong Arm Of The Law“ der dritte Klassiker der Bandgeschichte und zählt zu den ganz großen Alben der New Wave Of British Heavy Metal. Saxon waren auf Augenhöhe mit Iron Maiden, die Alben gehören also sowieso in jede halbwegs komplette Sammlung. Von den neun Songs der Scheibe ist die Hälfte zu den Bandklassikern zu zählen (Princess Of The Night, And The Bands Played On, Midnight Rider, Denim & Leather). Nach diesem Album gabs jedoch Veränderungen im Lineup und die Band wandte sich dem letzlich erfolglosen Versuch zu, den amerikanischen Markt zu erobern – etwas was Iron Maiden und Def Leppard hinbekamen und Saxon kommerziell überflügelten.

Aus eben dieser kommerzieller geprägten Mittachtziger-Phase stammt „Rock The Nations“. Das Album ist unausgegoren, hüpft zwischen Reminiszenzen an die damals noch gar nicht so weit zurückliegende Vergangenheit (Rock The Nations) und käsigen Balladen (Northern Lady) hin und her, und Elton John gibt ein Gastspiel am Piano. Es ist also keine Schande hier eine Lücke im Plattenschrank zu haben. Die Fans in Europa waren alles andere als begeistert, so dass Saxon in der zweiten Hälfte der 80er Jahre eine größere Durststrecke zu durchlaufen hatten, während die eingangs erwähnten Iron Maiden und Def Leppard die ganz großen Stadien ausverkauften.

Zurück zur klassischen Form fanden Biff Byford und Mitstreiter erst mit „Solid Ball Of Rock“. Man gab auf, die nächsten Bon Jovi oder Europe werden zu wollen, und ging zurück zum klassischen Sound der ersten Alben. Großes Highlight der Scheibe ist Requiem (We Will Remember), gewidmet all den großen Künstlern, die schon abgetreten sind. Der Rest der Scheibe ist solide überm Durchschnitt, ohne jedoch (aus meiner Sicht) gegen die großen Klassiker anstinken zu können – aber das erwartete damals ohnehin keiner. Für die Band bedeutete das Album den Beginn des zweiten Frühlings, und der hält bis heute an.

Zwanzig Jahre später, und mithin auch schon wieder vor 10 Jahren, folgte „Call To Arms“. Da fällt in erster Linie auf, dass das Titelstück (eine eher langsame Ballade, die an Broken Heroes erinnert) gleich zweimal vertreten ist, einmal normal und einmal mit Orchesteruntermalung – nuja. Davon abgesehen ist das Album im positiven Sinne solides Handwerk ohne Überraschungen – nix was einen wirklich als „herausragend“ anspringt, aber auch keine Totalausfälle. Die Fans griffen zu, allen anderen seien die Alben von 1980-81 ans Herz gelegt.

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