Kategorien

Archive

Kalender

Januar 2023
M D M D F S S
 1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
3031  

Album der Woche

26. Januar 2023, 17:56 Uhr von Uwe

Das Album der Woche fällt diese Woche aus, denn das Album ist eigentlich nur eine EP. Da mir aber nix besseres eingefallen ist reicht das diese Woche.

Für die jüngeren Semester unter den ohnehin nicht so zahlreichen Lesern: Eine EP (extended play) war so ein Mittelding aus Single und Album mit einer Spielzeit von rund 15-20 Min. Sowas wurde öfter mal gemacht, wenn man nicht genug Material für ein ganzes Album hatte, aber die Plattenfirma irgendwas ins Regal stellen wollte, weil man ja Geld verdienen will. Im Zeitalter der CDs starb das dann nach und nach aus, und inzwischen wird ja größtenteils eh nur noch gestreamt, so dass sich das Thema mehr oder minder erledigt hat.

Die EP der Woche stammt aus dem Jahr 2003 – was den vorherigen Absatz schon wieder konterkariert, aber so ist das eben manchmal. Das gute Stück heißt „A Twist Of Fate“ und ist von John Arch. John who? Das war Mitte der 80er der Sänger von Fates Warning, und sang da mit seiner markanten Stimme Meisterwerke wie „Awaken The Guardian“ ein – das wurde in dieser Reihe schon besprochen und die enorme Bedeutung von Fates Warning als geistige Vorläufer von u.a. Dream Theater herausgehoben. Nun hatte John Arch nach eben diesem Album der Musik den Rücken gekehrt und kehrte erst mit dieser EP – sporadisch – zurück.

Als Mitmusiker fungieren ausgewiesene Experten des Prog-Metal, bei Namen wie Jim Matheos (Fates Warning), Joey Vera (Armored Saint, Fates Warning) und Mike Portnoy (ex-Dream Theater, Transatlantic) darf man schon Großes erwarten. Und genau das hält die EP dann auch, obgleich es nur zwei Songs gibt.

Song Nummer eins heißt Relentless und kommt mal eben auf schlappe gut 12 Minuten Spielzeit. Das muss man sich schon etwas erarbeiten, mit einfachem Strophe-Refrain-Solo-Erwartungen kommt man hier nicht weit. Der Gesang von John Arch ist Weltklasse und trotz der langen Pause absolut markant auf den Punkt. Noch besser wird das im zweiten Song namens Cheyenne, der die Viertelstundenmarke knackt. Summa summarum also etwa 27 Minuten Spielzeit, Slayer haben „Reign In Blood“ (mit fast identischer Spielzeit) damals als Album rausgehauen.

Anspieltipps erübrigen sich bei nur zwei Songs, wer vertrackten Metal mit komplexen Rhythmen gut findet, auf frühe Dream Theater oder alte Fates Warning steht oder allgemein offene Ohren hat kann hier reinhören und Spaß haben. Und nächste Woche gibts dann wieder ein richtiges Album mit mehr als zwei Songs.

Einen Kommentar schreiben