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Album der Woche

28. September 2022, 19:49 Uhr von Uwe

Diese Woche zurück in good ol‘ Dingsda, äh Delta Bravo Foxtrot Tango, äh Quatsch, also good old Germany. Old as in „da ist ne Mauer, dahinter ist der Russe, und solang er da bleibt ist alles gut“.  Trotzdem (oder grade deswegen) kam der Rock’n’Roll nach Ostdeutschland, der Russe behauptete er sei subversiv (und möglicherweise hatte er recht), und überhaupt kriegt derjenige der hier mindestens zwei Anspielungen gefunden hat ein paar Gummipunkte. Möglicherweise habe ich auch nur einen Clown gefrühstückt, es hat jedenfalls komisch geschmeckt.

Nun also zu den echten Fakten. Düsseldorf, 1987, Heavy Metal mit kurzer Blondine am Mikro. Richtig, Warlock mit Doro Pesch. Damit ist dann auch klar, dass Triumph & Agony das Album der Woche ist. Geboten wird klassischer Heavy Metal, Doros Reibeisenstimme ist das Alleinstellungsmerkmal.

Die Scheibe umfasst zehn Songs, alle schön gradeaus und ohne Schnörkel. Die damalige Weltgesamtsituation spielt in die Songs rein (When East Meets West), manchmal wirds teuflisch (Touch Of Evil, mit fiesem Kreischgeschrei am Ende), stellenweise wird mächtig auf die Tube gedrückt (Three Minute Warning, dauert aber aber nur zweieinhalb Minuten…). Abwechslung oder Experimente darf man hingegen nicht erwarten. Verpackt ist das ganze in einem kitschigen Airbrush-Cover mit bösem Zauberer im Hintergrund und zierlicher Blondine davor, was man heutzutage so wohl eher nicht mehr bringen könnte.

Der Überhit des Albums ist das eröffnende hymnische All We Are, was eine der klassischen Metal-Hymnen der 80er ist. Der Song wird entsprechend heute noch live von Doro aufgeführt und sorgt nach wie vor für gereckte Fäuste im Publikum. Am anderen Ende der Platte ist der andere große Klassiker, nämlich die Schnulzballade Für Immer, die eher dafür sorgt dass der harte Metaller ein paar Tränchen verdrückt.

Das Album war der internationale Durchbruch der Band, allerdings auch das Ende der Bandgeschichte. Nach Tourneen mit richtig großen Namen wie Dio und Megadeth folgten zahlreichen Besetzungswechsel und Streitereien um die Namensrechte. Zwei Jahre später erschien das nächste Album als Doro-Soloalbum, und dabei ist es bis heute geblieben. Die gute Doro hat seitdem noch einen Haufen andere Hits geschrieben, ohne die beiden angesprochenen Überhits geht es aber bis heute nicht.

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