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Komplimentär

8. Dezember 2016, 19:26 Uhr von Uwe

Neulich, genauer gesagt an einem meiner in letzter Zeit aufgrund akut überlagerten Urlaubs anfallenden verlängerten Wochenden, hatte ich eine Einsicht. Dabei geholfen hat sicherlich die Tatsache, dass ich den Druck aus einer Sektflasche gelassen habe, trotzdem war die Einsicht aber eher eine ziemlich ernüchternde.

Die Einsicht lautet kurz gefaßt: „Jeder kriegt gerne Komplimente, und ich bin da keine Ausnahme.“ Nur, die einzige Person, die mir Komplimente macht, bin ich selbst, wenn ich mich in einem spontanen Anfall von Zynismus völlig übertrieben über den vierblättrigen Klee lobe. Ich mußte dann ziemlich lange ziemlich scharf nachdenken um herauszufinden, wann ich das letzte mal ein echtes, richtiges, ehrlich gemeintes Kompliment erhalten habe.

Was ist nun überhaupt ein echtes richtiges ehrlich gemeintes Kompliment? Gemeint ist dabei nicht, wenn der Chef sagt „Das haben sie gut gemacht.“ Da komplimentiert er nämlich meiner Arbeit anstatt mir. Das ist ein kleiner, aber sehr feiner und relevanter Unterschied. Gemeint ist auch nicht, wenn meine Oma beim Kartenspiel zu mir sagt „Du bist ein Sargnagel“. Erstens verforme ich mich nämlich unter punktförmiger Druckanwendung (will sagen ich wäre dann ziemlich behämmert), und zweitens komplimentiert sie da meiner (nicht vorhandenen) Kunst im Kartenspielen anstatt mir. Gemeint ist ebensowenig, wenn jemand zu mir sagt „Es ist schön dich zu sehen.“, das ist nämlich mehr Floskel als alles andere.

Aber was ist es denn dann nun? Es ist eins der Sorte „Hey, du siehts aber heute besonders gut aus.“ – kann mir natürlich nie passieren, ich krieg eher ein „man du siehst aber fertig aus“ an den Kopp geknallt… Es ist eins der Sorte „Es ist toll dass es dich gibt.“ – ich kann mich nicht erinnern ob das überhaupt schon mal jemand zu mir gesagt hat. Es ist eine Aussage, die mir zeigt, dass ich überhaupt als Mensch wahrgenommen werde und nicht nur als Gespenst durch die Gegend geistere (Deutschlehrer dürfen die Alliteration auf g jetzt behalten).

Nach dieser Vorbetrachtung kann ich nun mal in den grauen Zellen kramen, in welcher grauen Vorzeit ich vielleicht tatsächlich mal ein Kompliment bekommen habe. Und siehe da, ich kann mich gerade mal an zwei Komplimente erinnern. Eins war 2003 oder 2004, das andere war 1996. Das eine machte mir die Freundin (inzwischen Frau) eines Mitstudenten, die feststellte, dass ich vernünftig rasiert gleich mal vernünftiger aussehen würde, und das andere ein Mitschüler, der meinen damals mal grundlegend geänderten Haarschnitt lobte. Das macht 2 Komplimente in 20 Jahren… so viel kriegt manche Frau in fünf Minuten zusammen.

Und nun werde ich eine Runde zocken und mir beweisen, dass ich immerhin der Weltbeste Tastendrücker und Ranglistenanführer bin.

Tauchstation

8. November 2016, 19:02 Uhr von Uwe

U-Boote sind ja üblicherweise dunkelgrau bis schwarz und meistens eher unsichtbar. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, Tony Curtis wurde seinerzeit ja mal in einem rosa U-Boot gesichtet, und dann gabs da noch so eine komische Truppe von pilzförmig frisierten und in schreiend bunte Gewänder gehüllten Typen, die ein Lied über ihr gelbes Unterseeboot mit einem wunderschön penetranten Kinderlied-Refrain trällerten.

Daraus wurde dann in einem Anfall von Genialität (vllt wars auch einfach nur ein besonders guter Trip) ein Zeichentrickfim gemacht, den ich noch nie gesehen hab. Nichtsdestoabertrotz (schöne Wortkreation) wurde dieses gelbe Monster nun in Plastik verewigt, zusammen mit den vier Figuren, die auf die schönen Namen John, Paul, George und Ringo hören (oder vielmehr nicht, sind ja Plastikfiguren).

Und weil ich ja ein bissl bekloppt und außerdem Fan sowohl von dänischem Plaste als auch pilzköpfiger Musiker bin mußte ich mir das gute Stück natürlich ins Regal stellen. Stilechterweise mußte beim Aufbau natürlich der passende Soundtrack her, weswegen ich dann die ganze Nacht diesen Refrain im Ohr hatte…

We all live in a yellow submarine, yellow submarine, yellow submarine,

Ich will noch ein Bier trinken gehn, Bier trinken gehn, Bier trinken gehn,

Zieht den Bayern die Lederhosen aus, Lederhosen aus, Lederhosen aus,

Bowle schmeckt auch ohne Alkohol, ohne Alkohol, ohne Alkohol,

Mittags gibt es frisches Suppenhuhn, frisches Suppenhuhn, frisches Suppenhuhn,

Blödsinn kann man immer wieder tun, immer wieder tun, immer wieder tun,

… (repeat ad absurdum)

Work harder, not smarter

3. November 2016, 17:34 Uhr von Uwe

Gegeben sei folgende Aufgabe: Kopiere eine Textdatei von einem Verzeichnis in ein anderes.

Lösung der Kollegen: Öffne die Quelldatei A, öffne die Zieldatei B und kopiere den Inhalt zeilenweise von A nach B. Vom Aufwand her fragwürdig, aber macht zumindest theoretisch das was es soll. Zur Sicherheit haben dann gleich noch vier Kollegen Review gemacht, denn acht Augen sehen mehr als zwei.

Einziges Problem: Es crasht. Und zwar im ersten Test, der diesen Code aufruft – und dieser Test wird automatisch bei jedem Build ausgeführt. Vermutung der Kollegen: Der böse Uwe hat da was am Buildserver gedreht, denn da war ja letzte Woche eine Änderung, und das muß es ja daher sein.

Zehn Minuten Review inkl. einmal Bauen und in den Test debuggen später stellt der böse Uwe fest: Die Kollegen haben die Variable für die Zieldatei nicht initialisiert… Leerer Dateiname führt zu Nullpointer, nullpointer führt zu access violation, access violation führt zu Ärger, Ärger führt zu Wut, Wut führt zu Haß, Haß führt auf die dunkle Seite der Nacht (oder so ähnlich).

Work smarter, not harder

2. November 2016, 18:23 Uhr von Uwe

Letzten Freitag hatte ich auf Arbeit ein etwas unklares Problem beim Kompilieren – der Compiler spuckte Fehler an Stellen aus, die ich überhaupt nicht geändert hatte. Witzigerweise waren die Fehler weg, wenn ich die Reihenfolge zweier Includes an einer ganz bestimmten Stelle umdrehte. Der Sinn der Sache erschloß sich mir da noch nicht und so machte ich erstmal entnervt Wochenende.

Heute nun (langes Wochenende und so) guckte ich mir die Logfiles des Präprozessors an – Nadel im Heuhaufen ist ein Scheiß gegen das Zählen von #pragma warning in 200.000 Zeilen logfile. Also überließ ich dem Computer das Zählen, der kann das eh besser als ich. Und siehe da, mit ein paar regulären Echsen und ein bißchen Herumprobieren stellte ich tatsächlich fest, dass die Systemheader von Mickysoft unter bestimmten bei uns relativ häufig auftretenden Bedingungen verbuggt sind und man plötzlich mit Compilereinstellungen arbeitet, die man niemals haben wollte…

Mal sehen was die Kollegen dazu sagen, dass ich ihnen nun ein paar hundert neue Fehler unter Nase reiben kann, die sie bislang dank der kaputten Einstellungen nicht sehen konnten…

Kompliment der Woche

16. September 2016, 17:22 Uhr von Uwe

Dieses machte gestern meine Kollegin, die mir beim Skypen unvermittelt ins Gesicht sagte: „Uwe, du siehst irgendwie ziemlich fertig aus.“ Jawoll, genau das brauche ich morgens um neun beim ersten Kaffee…

Nichtdeterministische Computerfehler

28. Juli 2016, 21:15 Uhr von Uwe

Gestern abend bzw. heute morgen hatten wir auf Arbeit ein merkwürdiges Problem: Unser Buildserver ließ einen Build wiederholt fehlschlagen, weil einer der automatischen Tests zu einer Zugriffsverletzung führte. Das Verhalten ließ sich von den Entwicklern auf ihren Rechnern nicht nachstellen, nur auf dem Buildserver selbst. Auf dem Buildserver wiederum konnte ich den Fehler nur nachstellen, wenn ich sämtliche automatischen Tests laufen ließ, nicht jedoch, wenn ich nur den abstürzenden Test starten wollte. Andererseits war genau der erste der automatischen Tests der mit dem Absturz. Der Absturz trat nur im Release-Build auf, im Debug-Build lief alles durch. Ein zweiter Build auf einem anderen Buildserver schlug ebenso fehl, gleichermaßen ein komplett neuer sauberer Build, wiederum auf einem anderen Buildserver. Nachdem ich nun etwas ratlos ein paar Debugausgaben eingebaut hatte um zu sehen wie weit er vor dem Absturz läuft, lief der Test plötzlich anstandslos durch… Und das blieb auch so, nachdem ich die Tests wieder zurückbaute.

Fazit: Eine Stunde erfolglos versucht zu verstehen was schiefgeht, und plötzlich gings, ohne dass ich auch nur ein Byte am Code geändert hätte… Mal gucken was der Night Build nun macht und wie es morgen früh aussieht… Scheiß Satz von der Erhaltung der Gemeinheit.

Plus und Minus

19. Juli 2016, 20:16 Uhr von Uwe

Nach schier endloser Warterei (ich berichtete ja schon über die Unbilden des Kapitalismus) ist mein neues Auto inzwischen zusammengebastelt, und deswegen kann ich nun auch eine schöne Plusminus-Kritik verfassen:

Minus

– die Lieferzeit: kann man zwar nicht dem Modell anlasten, war aber ärgerlich

– das Getriebe: es hat 8(!) Gänge, 4 vorwärts und 4 rückwärts – WTF? Das müssten 7 Vorwärts- und 1 Rückwärts sein, und die doppelte Kupplung fehlt auch

– Aufhängung: MacPherson-Federbein vorn und Mehrlenker-Aufhängung hinten müsste es sein, Doppelquerlenker rundum sinds

– Lenkung: der Ackermann fehlt, außerdem ist der Lenkeinschlag geradezu lachhaft winzig

– Federung: nicht genug Federkraft an der Vorderachse, doppelte Federn wie an der Hinterachse wären wohl besser gewesen

– Motor: richtig wäre ein 6-Zylinder Boxer, eingebaut ist ein 6-Zylinder 180°-V-Motor (geht aber mit Legoteilen auch nicht anders)

Plus

+ die Verpackung: super edel mit Fotos und Rißzeichnungen

+ die Anleitung: dick und fett und mit einem Roman von Beschreibung vorn dran

+ die Farbe: schön schreiend auffällig

+ das Getriebe: die Schaltwippen am Lenkrad sind der Hammer, wenn auch etwas schwergängig und hakelig

+ der Gesamteindruck: ein fett riesiges Ding, und die Form ist wirklich gut getroffen

Fazit

Meckern auf sehr hohem Niveau, und allein der Aufwand, der da in die Aufmachung gesteckt wurde, ist besser als ich es bisher bei irgendeinem anderen Technic-Set gesehen habe. Allerdings ist es eigentlich doch weniger Technic als Modellbau, denn die technischen Spielereien (und wie sie funktionieren) sieht man im fertigen Modell kaum noch. Achso, Bilder gibts auch.

Da ist mir ein Licht ausgegangen

17. Juli 2016, 19:47 Uhr von Uwe

Murphy ist echt ein perfektionistisches Arschloch – die Glühlampe im Badezimmer gibt natürlich gerade am Sonntag abend den Geist auf, wenn ich keinen Ersatz rumzuliegen habe… Naja, muss ich halt erstmal im Dunkeln duschen, da sieht man dann auch den Dreck nicht so 😉

Im Kreis brummen

14. Juli 2016, 21:00 Uhr von Uwe

Gestern hatten wir in unserer Abteilung die alljährliche „Wir machen mal für 20 EUR pro Nase irgendwas dussliges zum Stärken des Teamgeistes“-Veranstaltung. Dabei war dieses Jahr Autorennen angesagt, und zwar mit Miniaturflitzern auf der Carrera-Bahn. Das kann man gleich kurz hinter Fürth in der Carrera-Welt. Die Damen der Abteilung (ja, haben wir) glänzten durch formvollendete Abwesenheit, so daß wir uns schlußendlich mit elf Mann um die Bahn(en) versammelten. Vorher mußten wir noch einen ausgesprochen heftigen Wolkenbruch überstehen (mehr als Tempo 30 war nicht drin, weil die Scheibenwischer den Regen nicht schnell genug beiseite schieben konnten).

Nach kurzer Einweisung („Auf den Geraden volle Kanne, und in den Kurven langsam, damit man nicht rausfliegt“ – ja nee, wären wir von alleine nie drauf gekommen…) ging es auch schon los. Die ersten Runden gings mit 1:32 Modellen im Kreis rum, wobei wir allerdings eher mit den Tücken der Technik kämpften – die Wireless-Controller wollten nämlich nicht immer so wie wir. Davon abgesehen flogen die Autos aber formschön aus sämtlichen Kurven, weil die Physik nunmal auch für kleine Autos gilt.

Nachdem wir uns da ungefähr eine halbe Stunde an verschiedenen Rennbahnen ausgetobt hatten, ging es auf die große Bahn – da waren die schwereren Autos im Maßstab 1:24 angesagt. Ich pilotierte dabei einen schicken Porsche 917K (ist halt einfach mal cooler als ein Ferrari 512 M oder ein 911 GT3) und stellte sofort fest, dass die großen Karren mal deutlich satter auf der Bahn liegen – mehr Gewicht und breitere Reifen, ergo mehr Haftung, so dass man sogar in den Kurven driften kann… Da machts dann auch gleich deutlich mehr Spaß, als wenn man sofort fliegenderweise die Bahn verläßt. Am Ende hatte ich dann von allen Kollegen die schnellste Runde auf die Bahn gezaubert 🙂 Allerdings schafften andere Kollegen ein paar mehr Runden, weil der Porsche zwischenzeitlich mit Kontaktschwierigkeiten zu kämpfen hatte.

Gegen 17:30 Uhr hatten wir dann genug (bzw. hatten die vereinbarte Reservierung schon deutlich überschritten) und ließen den Abend dann in einer Sportbar ausklingen. Dort gabs „Schnitzel all you can eat“, wobei ich mich aber auf ein normales Schnitzel nach Art einer bekannten österreichischen Metropole entschied. Wir waren uns jedenfalls einig, dass die Aktion großen Spaß gemacht hat und dass wir so eine Bahn eigentlich auch in der Firma bräuchten. Wenn ich mir allerdings die Preise anschaue, die da aufgerufen werden… da bleib ich dann doch lieber beim Lego.

Temporaldislokation

6. Juli 2016, 19:23 Uhr von Uwe

Nachdem mein geplanter Autokauf ja erst durch Nichtverfügbarkeit verschoben werden musste und sich dann durch Lieferengpässe auf Ende des Monats verlagern sollte erhielt ich gestern die frohe Kunde, dass der heiße Hobel nun doch plötzlich lieferbar ist. Somit besitze ich nun einen echten Porsche. Seit heute steht nun das schicke Auto im Flur – das heißt eigentlich steht da der Karton, denn als Kit-Car muss ich die Kiste natürlich noch zusammenbauen… Dazu brauch ich aber erstmal Platz auf dem Tisch, damit habe ich zumindest einen guten Plan was ich am Wochenende tun werde.