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Album der Woche

31. August 2022, 17:31 Uhr von Uwe

Ich bin diese Woche im Urlaub, deswegen gibts das Album der Woche vorbereitet aus der Konserve. Und passenderweise hat es natürlich Bezug zum Urlaub.

Das Album der Woche stammt von Aerosmith, wird dieses Jahr muntere 35 Jahre alt und hört auf den schicken Titel „Permanent Vacation„. Der Titel passt dabei zum Zustand der Band aus den vorherigen Jahren. Die „toxic twins“ Steven Tyler (Gesang) und Joe Perry (Gitarre) hatten ja seit den frühen Siebzigern ihre Nasen tiefstmöglich in verschiedenste Substanzen gehalten, so dass die Band Ende der Siebziger ziemlich ins Schlingern kam. Die erste Hälfte der 80er lässt sich für Aerosmith ziemlich mit „im Drogennebel verschollen“ beschreiben.

Der Wendepunkt kam ausgerechnet aus einer ganz anderen musikalischen Ecke, als nämlich 1986 die Hip-Hopper Run D.M.C. Walk This Way coverten. Die Nummer wurde ein Hit. Außerdem war Steven Tyler inzwischen clean, Joe Perry ebenso und so wurden für die Aufnahmen des nächsten Albums auch externe Fachkräfte in Form von Desmond Child (der grade erst Bon Jovi bei „Slippery When Wet“ mit den Hits Livin‘ On A Prayer und You Give Love A Bad Name geholfen hatte) sowie Jim Vallance (diverse Hits mit Bryan Adams) dazugeholt. Heraus kam pünktlich zu meinem siebten Geburtstag dieses Album (meine Einschulung war damals für mich allerdings wesentlich relevanter…).

Zwölf Songs wurden auf die Scheibe gepackt, darunter eine Coverversion von I’m Down (im Original von den Beatles). Die Stücke bewegen sich fast alle im soliden „vier Minuten und ein bissl was“ Bereich und zeigen die Band in guter Form. Die Single Dude (Looks Like A Lady) kam in die Top 20 und war damit einer der größten Hits der Bandgeschichte. Die Hair-Metal-Welle der 80er dürfte ihren Teil zum Titel beigetragen haben… Noch höher stieg ein Jahr später die Ballade Angel, dass es bis auf Platz 3 schaffte und damit ihr größter Single-Erfolg bis zu I Don’t Want To Miss A Thing gute zehn Jahre später wurde. Dritte Single war Rag Doll, was deutlich rockigere Töne anschlägt. Die restlichen Songs, allen voran Heart’s Done Time und Magic Touch sind solides Albummaterial – wer auf den klassischen Aerosmith-Sound zwischen Blues und Hardrock steht ist genau richtig.

Für die Band war das Album immens wichtig. Es markierte den Beginn ihres zweiten Frühlings und den Beginn der erfolgreichsten Zeit. Die Besetzung blieb bis in die 2020er Jahre konstant und veröffentlichte sechs weitere Studioalben, von denen mindestens zwei zu den ganz großen Hits und Multimillionensellern der Bandgeschichte gehören. Aber das ist eine andere Geschichte, die zu geeigneter Zeit erzählt werden wird. Ebenso wie die Geschichte von Alice Cooper, der in den 80ern ganz unten war und dann etwas später als Aerosmith, aber auch mit Hilfe von Desmond Child, ein sensationelles Comeback feierte.

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