Alles neu macht der Mai. Alles? Nicht alles. Es gibt auch weiterhin das Album der Woche, und passend zum Thema kommt das von einer Band, die seit fast 50 Jahren mehr oder minder regelmäßig das gleiche Album aufnimmt und trotzdem (oder deswegen) weltbekannt ist.
Bei dieser Beschreibung kann das Album der Woche eigentlich nur von zwei Bands kommen, nämlich von Motörhead oder AC/DC. Da bei Motörhead dieses Jahr aber eher weniger relevante Jubiläen anstehen beleuchten wir mal, was Angus und Co vor 45 Jahren auf die Menschheit losließen.
Im Jahre eins vor „Highway To Hell“ kam also „Powerage“ heraus, das vermutlich unterbewerteteste Album der Bon Scott-Ära. Vorher hatte man mit Songs wie T.N.T., Let There Be Rock oder Whole Lotta Rosie diverse Klassiker für die Ewigkeit geschrieben, danach folgten dann mit Highway To Hell und Touch Too Much große Chartstürmer. Songs aus Powerage hingegen kennt man jetzt eher weniger aus dem Rockradio.
Andererseits enthält das Album die geschlossenste Ansammlung von klassischen Bluesrock-Nummern, die die Jungs je aufgenommen haben. Bon Scott bastelte über dem Fundament von neu-Bassist Cliff Williams und Schlagzeuger Phil Rudd und den Riffs von Malcolm Young coole Texte, während Angus natürlich das macht was er am besten kann – solieren bis die Schuluniform qualmt.
Man könnte natürlich behaupten, dass die zehn Songs irgendwie alle gleich klingen, weil bei AC/DC sowieso immer alles nach AC/DC klingt. Tatsächlich offenbaren sich beim genaueren Hinhören natürlich diverse Unterschiede – Riff Raff klingt halt wesentlich wilder als das längliche Down Payment Blues. Rock’n’Roll Damnation war eine recht erfolgreiche Single, und das sehr relaxte Gone Shootin‘ ist mein ewiger Geheimtipp im Bandkatalog. Die eventuell bekannteste Nummer des Albums ist hingegen Sin City.
Fazit: Wo AC/DC draufsteht ist Starkstrom drin. Und Bon Scott wird mit Malcolm Young und Lemmy im besseren Jenseits an neuem Krach arbeiten 🙂
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